Gamescom 2022: “System Shock” ist klassisch im neuen Gewand
"It's finished when it's finished"
Es geschehen Zeichen und Wunder! Nightdive Studio ließ nach einer turbulenten Entwicklungsgeschichte uns erstmals das Remake des legendären Sci-Fi-Grusel “System Shock” anspielen und dies offenbarte sich als gelungener Mix zwischen Kult und frischen Elementen. Unser Ersteindruck.
1994 wurde die teuflische Raumschiff-KI “S.H.O.D.A.N.” erstmals auf menschliche Spieler:innen losgelassen. Das damalige amerikanische “Looking Glass Studio” kreierte auf grandiose Weise mit beschränkten technischen Mitteln einen atmosphärischen Ego-Shooter mit gekonnt eingesetzten Rollenspielelementen, in dem wir in die Haut des “Hackers” schlüpften und eher unfreiwillig die herumwütende KI stoppen sollen. Seit einigen Jahren werkeln nun schon die Nightdive Studios, welche gemeinhin durch aufgebohrte Hits wie “Blade Runner” oder “Turok”-Teilen ein Herz für Oldies besitzen, an einem anspruchsvollen Remake. Es soll gleichmaßen die Tugenden des Klassikers mit den Konventionen der spielerischen Gegenwart vereinen. Ein schwieriges Unterfangen. Gerade, weil das Original lange nicht vergessen ist und sogar innerhalb der Entertainment-Area ausgestellt wurde.
Nichtsdestotrotz ließ und lässt man sich bei der Entwicklung nicht beirren, ferner sagte uns Larry Kuperman, seines Zeichens Director of Business Development: “It’s finished when it’s finished” – dies spürte man an der bereits richtig spaßigen Demo von “System Shock“. Diese umfasste den Beginn, wartete mit recht gut designten Zwischensequenzen auf und offenbarte etwas: Auch Remakes dürfen matschige Texturen besitzen. Während viele andere Titel sowas eher unfreiwillig haben, trägt dieser gelungene old-fashioned Style maßgeblich zur Präsentation bei während wir uns in Ego-Perspektive durch hochtechnisierte Räume des Raumschiffs “Von Braun” bewegen und nicht selten auf kleinere Umgebungsrätsel sowie nicht zu unterschätzende Feinde treffen, die unter Umständen auch gruselige Vibes verströmen. Das Spieltempo ist flott gehalten, grafisch überwiegt der alt gediente Charme. Nur enthält sich selbst das Remake mit Tipps oder gar Tutorials. Im fertigen Spiel wäre sowas noch für absolute Neulinge echt zu wünschen. Über den genauen Release verlor man kein Wort – wir hoffen auf einen Zeitraum im kommenden Jahr. Die Demo offenbarte jedenfalls schon ordentlich Potenzial.
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