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Ghost Recon Wildlands im großen Test

Ghost Recon Wildlands: Lange war die Taktik-Reihe Ghost Recon auf Konsole und PC verschwunden, nun holt sie Ubisoft mit einer halbgaren Handlung und der bis dato größten Open-World zurück. Ob sich das hitzige Abenteuer in Bolivien lohnt, klärt unser Test.

Tom Clancy´s Ubisoft

Tom Clancy. Ein Name dem Publisher Ubisoft nicht weniger als eine Gottheit wert ist. Insofern kein Wunder, dass rund 90% der Spiele-Ideen vom sagenumwobenen Schriftsteller aus dem schönen Maryland inspiriert bzw. stammen sollen. Überraschend ist vielmehr, dass Clancy´s Geist noch heute in den Räumen des Publishers sein Unwesen treibt. Denn leider verstarb er am 1. Oktober 2013. Nichtsdestotrotz hält Ubisoft an dem weltbekannten Markennamen fest und veröffentlichen weiter unter “Tom Clancy´s” ihre Titel. Wobei Ghost Recon wirklich von ihm stammen könnte. Nur das am Rande. Die Taktik-Shooter Reihe “Ghost Recon” galt schon als eingemottet bis Ubisoft vor zwei Jahren einen kleinen Teaser auf ihrer E3-Präsentation angekündigte. Spieler wie Fachpresse waren überrascht und fragten sich, ob so eine Taktik-Reihe in unsere Tagen noch Anklang finden könnte. Noch wichtiger: Hat “The Division” nicht vielleicht die Lücke geschlossen? Zwei Fragen – Eine Antwort: Nein.
Ubisoft erklärte vor wenigen Monaten, dass sie bei Multiplayer-Spielen mehr auf das Gameplay als die Story achten würden. Das merkt man. Die Klischee-beladene Handlung von Ghost Recon Wildlands stellt als Oberbösewicht El Sueño in den Raum. Im Monolog erzählt er wie seine harte Kindheit und die gnadenlose Arbeit an einem nun fertigen Drogenstaat ihm zu dem Mann machten, den er heute darstellt. Mehr Informationen oder gar menschliche Tiefe im weiteren Spielverlauf kommen nicht vor. Auch ist die Storyline teilweise so an den Haaren herbei gezogen, dass es das klassische “Mittel zum Zweck” darstellt. Die US-Spezialeinheit bekommen davon Wind und reisen ins gestürzte Bolivien. Mit Untergrund-Gruppierungen sowie ihrem HQ beginnt die Jagd auf den “Boss aller Bosse”. Wie erwähnt ist die Handlung nicht motivierend. Die Mitglieder unserer Einheit werden uns nicht vorgestellt und einige Gespräche auf unserer Fahrt durch die Lande sind eher unangenehm als interessant.

Mit kleinen Schritten…

Unser Ziel: Im schönen naturellen Bolivien das Drogenkartell aufhalten und das Land zurückerobern. Ähnlich wie in Mafia 3 müssen wir in jedem Gebiet auf der Karte verschiedenste Story-Aufträge erfüllen um den jeweiligen Boss aus dem Versteck zu locken. Im Gegensatz zum Open-World Kollegen macht das auch Spaß! Dies liegt zu einen an der guten Steuerung ohne das Problem fünf Aktionen auf einer Taste zu haben und unserer durchaus gelungenen KI-Begleiter. Ob online, mit Freunden oder eben solo – nerven sie keineswegs und stehen in Kämpfen hilfreich zur Seite. Ab Beginn dürfen wie Gegner markieren und auf Befehl mehrere abschießen lassen.
Das Missionsdesign von Ghost Recon Wildlands ist relativ kreativ. Anders gesagt – habt ihr euch eine Taktik erarbeitet werdet ihr damit gut durch das gesamte Spiel kommen. Trotzdem spielt hier die Umgebung eine wichtige Rolle. Da Bolivien von Natur nur so wimmelt sind Lager mal urban oder im Grünen gelegen. Das lockert obgleich der Levelstruktur ungemein auf und wirkt nicht kopiert. Zusätzlich zur lokalen Aufklärung unsere Drohne wie in Watch Dogs 2 verwenden und Feinde markieren. Anders als in “The Division” ist das Vorgehen bzw. Gameplay sehr vielschichtiger. Bloßes Rambo-hafte Geballer wird sofort bestraft. Wenige Treffer reichen aus um uns sterben zu lassen. Schleichend ist die bessere Variante. Alle Waffen sind mit Schalldämpfer ausgestattet, so dass auch weite Entfernungsschüsse nicht gleich den Großalarm ausrufen.

Unrealistische Upgrades

Ein obligatorischer Upgrade-Baum ist in Ghost Recon Wildlands selbstverständlich mit an Bord. In fünf Bereichen dürfen wir unsere Truppe mit Verbesserungen und Gadgets versorgen. Wobei es doch sehr komisch anmutet, wenn eine Eliteeinheit “Fallschirme” freischalten muss. Dennoch sollte man hier die nötigsten Dinge mitnehmen um in der größsten Open-World von Ubisoft zu bestehen. Sie haben nicht zu viel versprochen. Bolivien ist sehr groß. Kleine Dörfer, tolle Aussichtspunkte und dichte Wälder bevölkern die Map. In ruhigen Passagen sollte man sich die Zeit nehmen und einmal über die Welt fliegen. Von weiten ausgetrockneten Salzseen bis hin zur großen Wasserfällen ist alles vertreten. Ubisoft hat sich hier ordentlich ins Zeug gelegt.
Das Gameplay im Allgemeinen geht leicht von der Hand. Wobei die Fahrzeuge eher an Seife auf nassem Boden erinnern. Watch Dogs 2 war in der Fahrzeugphysik um einiges besser und das möchte etwas heißen. Unser Fuhrpark reicht von normalen Geländefahrzeugen bis hin zu bewaffneten Sportwägen sowie Helikopter. Woebi uns auch hier die Steuerung negativ aufgefallen ist. Wir erhoffen uns einen rettenden Patch dafür. Die Technik im Allgemeinen macht einen zuverlässigen Job. Zwischensequenzen ohne Störungen und im Test gab es nur wenige Bugs wie Clipping oder Tearing.

Unser Fazit zu Ghost Recon Wildlands

Ubisoft hat spürbar an den Schrauben des Spielprinzips gedreht und präsentiert einen launigen Mix aus Just Cause 3 und ihrer eigenen Reihe “Far Cry”. Ubisoft-untypisch wurden zum Glück auf unzählige Nebenmissionen á la Syndicate verzichtet. Dafür gibt es über 100 Missionen mit klarem Konzept jedoch motivierenden Lösungswegen. Mit Freunden macht die Jagd auf El Sueno und seine Unterbosse sogar noch mehr Spaß und verspricht selbst in mehreren Jahren großen Unterhaltungswert.

Ghost Recon Wildlands (PlayStation 4)

Spielspaß - 80%
Gameplay - 80%
Grafik - 80%
Technik - 75%

79%

Durchschnittlich

Launiges Multiplayer-Spiel mit großer Welt und tollen Möglichkeiten.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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