Kino

Filmkritik zu “Fifty Shades of Grey 3 – Befreite Lust”

Unser Autor Benny Illgner hat sich dem unweichlichen Höhepunkt der Pimper-Schmonzette “Fifty Shades of Grey 3” gestellt und sah sich als einziger Mann im Kinosaal das Grande Finale an. Ob sich die Stange halten ließ oder mehrere halbleere Batterien dem Spaß vorzeitig ein Ende setzten, lesen Sie hier.

Man reiche mir die Peitsche

“Schon vorbei?!” “HAHA!” “Hottie!” – gefolgt von mehr oder weniger Östrogen gesteuerten Halbsätzen fand ich mich im örtlichen Multi-Plex Kino wieder. Hier hieß es in den sauren Apfel…beißen. Da ich schon dem Vorgänger hier eine herzliche Review gewidmet habe und in unserer Twitter-Umfrage, dieser Film Platz 2 belegte musste ich meine gesamten Kräfte mobilsieren, um den kommenden Wahnsinn durchzustehen. Doch springen zeitlich zurück. Als im Kino der Erstling lief, wollte man schon den Jugendschutz in einzelne Vorstellungen setzen. Hardcore-SM Pornos für Jugendliche und Erwachsenen. Ist das überhaupt erlaubt?! Doch in Gänze bewies die doch erfolgreiche Buchreihe von Puffmutter E.L. James nur eines – brutaler Sex gepaart mit einer etwas kurden Twilight-Fan Fiction verkauft sich wahnsinnig gut. Studio Universal schnallte sich die Filmrechte um und stieß sie gleich dreimal in unsere Kinos. Wohlgemerkt am Valentinstag. Wegen Liebe und Pralinen und so… Teil 3 der halbfertigen Pornos setzt genau an das Ende des Nachfolgers an und veranschaulicht, dass eine Hochzeite im Grunde nur der Mittel zum Zweck sind.
By the Way – es ist schon erschreckend, dass 95% aller Werbetreibenden vor dem Hauptfilm mit mehr oder weniger “Fifty Shades”-inspirierten Spot aufwarteten. Ein großes Möbelhaus mit peinlichen Maskenspielen und sogar die örtliche Zahnpraxis imitierte gar den zu oft schon zitierten Dialog aus Teil 1 (sprich: Erste Begegnung). Während verständlicherweise neben mir mit Piccolo angestoßen wurde, wird vorne die vielleicht gefühlloseste Hochzeit-Szene aller Zeiten abgespielt. Ungelogen. In nicht mal 5 Minuten sind die Grey´s verheiratet jetten nach England, Paris und zu Guter letzt nach Italien. Hier sieht das Publikum auch zum 1. von ungefähr 302. Malen die Brüste von Dakota Johnson. Doch dunkle Wolken ziehen am Horizont der Ketten-Handschellen auf. Anas ehemaliger Chef, Jack Hyde schwört wegen der Ereignisse in Teil 2 auf Rache. Neben einer recht flotten Verfolgungsjagd, die zum Glück wieder mit Geschlechtsverkehr endet, passiert recht wenig. Ana arbeitet wieder als Lektorin und Christian versucht sie zu schützen. Mit 2-5 Bodyguards natürlich. Neben den obligatorischen Fickel-Szenen, bei denen Product Placement nicht unerotischer eingebunden wurde, kommt erst in den letzten 20 Minuten Spannung auf. Hier versucht man sich an einem waschechten Thriller, der jedoch so vorhersehbar wie das Haltbarkeitsdatum von Kondomen ist. Johnson und Dornan funktionieren hier am besten, was nach zwei gemeinsamen Filmen nicht überraschend ist.
Die Nebenrollen sind mitunter auch gut besetzt, alte Figuren kehren zurück und Rita Ora darf sogar 3 ganze Sätze sagen. Leider verzichtet man hier komplett auf die taube Gesichtspartie von Kim Basinger. Schade. Regisseur James Foley hat Teil 2 und 3 in einem Rutsch gedreht, was dem Film nicht wirklich anzusehen ist. Der Score von Danny Elfman geht unter den recht gut sortieren Pop-Songs unter, was auch nicht weiter dramatisch ist.

Unser Fazit zum Film

Im Kino funktionieren Filme auf höchst unterschiedliche Weise, Horrorfilme sind still und bedächtig, während man bei solchen Pimper-Schmonzetten nur mit Piccolo eine Vorstellung aushält. Zweimal habe dieses Erlebnis geistig überlebt. Zweimal habe ich zu dieser Filmreihe eine Kritik geschrieben und zweimal bereue ich es. “Fifty Shades” ist sicher ansehbar, dennoch würde ich lieber zur FSK 18-Version auf Beate Uhse TV greifen. Oder so.
Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für “Fifty Shades of Grey 3” gibt es hier.
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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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