Oclean hatte ich zugegebenermaßen bisher nicht auf dem Schirm. Zwar hatte ich den Namen hier und da mal gehört, aber das war es dann auch. Als mir dann angeboten wurde, die beiden neuen Modelle Oclean X Lite und Oclean Ease zu testen, habe ich direkt zugeschlagen.
Oclean Ease
Die Oclean Ease richtet sich laut Oclean vor allem an „Einsteiger“ in die Welt von Elektrischen Zahnbürsten. Wie genau Einsteiger definiert sind ist mir nicht ganz klar, aber in anderen Worten: Sie ist besonders günstig, ist dafür aber nicht Smart. Trotzdem hat sie eine Besonderheit: Der Griff ist gleichzeitig auch die Transportbox, sodass sie schnell im Kulturbeutel verschwunden ist, ohne weiteres Zubehör.
Optisch erinnert die Oclean Ease in ihrer Verpackung allerdings auch ein wenig an etwas anderes. Könnte auch an der Farbe liegen. Davon ab gibt es wenig zu sehen. In der Verpackung gibt es neben der Bürste und einem Aufsatz noch ein USB-A auf C Kabel, das wars.
Das USB-C Kabel gibt dann auch schon einen Hinweis auf eine weitere Besonderheit: Statt über eine Induktive Ladestation geladen zu werden, wird sie via USB-C geladen. Der Anschluss sitzt am unteren Ende und ist mit einem Gummideckel geschützt. Dadurch hat sie auch eine IPx7 Zertifizierung. Finde ich nicht ganz so praktisch, wie eine Ladestation in die die Bürste nur gestellt werden muss, aber erfüllt den Job und USB-Kabel oder Ladegeräte haben wir heutzutage ja eigentlich alle genügend herumliegen.
Die Nutzung ist dann ebenso unspektakulär, wie der Lieferumfang. Einschalten, losputzen, die Bürste signalisiert wenn fertig geputzt ist. Alle 30 Sekunden gibt es zudem eine kurze Benachrichtigung, die Seite zu wechseln. Das Ergebnis ist dann auch gut, zumindest fühlen die Zähne sich danach angenehm sauber und glatt an. Viel mehr traue ich mir als Laie erstmal nicht zu beurteilen.
Eine Sache die mir noch aufgefallen ist: Die Vibrationen des Motors übertragen sich sehr deutlich auch auf den Griff, was erstmal ungewohnt bis unangenehm ist. Man gewöhnt sich ein wenig daran, aber hier zeigt sich dann doch der günstige Preis. Kein Deal-Breaker, aber erwähnenswert.
Die Akkulaufzeit gibt Oclean mit bis zu 120 Tagen an, was in der Kürze des Tests natürlich schwer zu Testen ist.
Viel mehr gibt es am Ende auch schon nicht zu sagen. Mit gerade einmal 15€ UVP ist die Oclean Ease wirklich sehr günstig und auch für jene geeignet, die sich nicht sicher sind, ob sie denn eine Elektrische Zahnbürste wollen oder nicht. Ersatz-Bürsten kosten 5€ (2er Pack), als Empfehlung gibt Oclean an, die Bürsten alle 2-3 Monate zu wechseln. Hier hängt es natürlich auch von den persönlichen Putzgewohnheiten ab.
Mein Highlight: Dass der Griff auch direkt zur Transportbox wird. Praktische Lösung, ohne extra Boxen herumzuschleppen oder irgendwo lose im Schrank liegen zu haben, nur um sie genau dann nicht zu finden, wenn man verreisen will.
Meine Zweifel: Ob der USB-Anschluss samt Abdeckung wirklich so eine gute Idee sind muss sich auf Dauer zeigen. Wenn die Gummiabdeckung irgendwann abgenutzt ist und lose sitzt, kann auch Wasser eindringen. Immerhin ist so eine Zahnbürste ja wirklich täglich mit Wasser in Kontakt.
Die Oclean Ease gibt es ab sofort direkt bei Oclean und bei Amazon in den Farben Orange und Blau.
Oclean X Lite
Mit der Oclean X Lite hat Oclean dann aber noch eine deutlich teurere Zahnbürste vorgestellt. Wobei das eher relativ zu sehen ist. Hier liegt der Fokus auch weniger auf Einsteiger, sondern auf die Smart-Features. Die Oclean X Lite soll nämlich dabei helfen, die Putzgewohnheiten zu verbessern und will sicherstellen, dass man keine Stelle vergisst.
Die Verpackung ist etwas, was vielleicht nicht so spannend klingt, aber in diesem Fall muss ich sie einfach erwähnen: Die komplette OVP besteht aus Papier und Pappe, es gibt kein Stück Plastik oder Folie daran oder darin. Gefällt mir richtig gut, dürfen sich andere gerne abgucken.
Ansonsten ist auch hier nicht viel in der Box: Zahnbürste, Bürste, USB-Kabel. Viel mehr braucht man aber auch nicht. Auch hier verzichtet Oclean auf eine Ladestation und setzt voll auf USB C. Statt einer einfachen Gummiabdeckung ist hier eine größere Klappe mit Dichtung am unteren Ende zu finden. So kann man die Oclean X Lite einfach hinstellen. Optional gibt es mit der Oclean X Lite S auch eine Version mit zusätzlichem Reise-Etui.
In meinem Testmodell war der „Professional Clean“ Bürstenkopf enthalten, optional gibt es noch die Bürsten „Zarte Pflege“, „Zahnfleischpflege“ und „Plaque-Kontrolle“.
Haptisch fühlt sie sich gut an und das OLED Display ist gut ablesbar. Achso: Es gibt ein OLED-Display, über das man die verschiedenen Putzmodus auswählt oder auch Hinweise zum Putzstatus bekommt. Denn die Zahnbürste nutzt einen 6-Achsen-Gyroskop-Sensor und den selbstentwickelten
„Aurora-Gleitkomma-Algorithmus“, um die Putzleistung zu analysieren und dann Problembereiche anzuzeigen, die vergessen oder einfach nicht ausreichend geputzt wurden.
Smart – aber ohne App
Wer bei dem Begriff „Smart“ jetzt erstmal zusammenzuckt und an eine mittelmäßige App mit Bluetooth- und Cloudanbindung denkt, kann sich beruhigen: Es gibt keine App, keine Cloud, kein Bluetooth. Alle Funktionen sind direkt auf der Bürste installiert und benötigen kein extra Zubehör. In Zeiten, in denen im Grunde jedes Gerät irgendwie Daten abgreifen und nach Hause schicken will um diese dann zu verkaufen eine willkommene Abwechslung.
Nach dem ersten Einschalten wählt man zunächst die Sprache und danach den gewünschten Putzmodus. Zur Auswahl stehen „Tägliche Reinigung“, „Tiefe Reinigung“, „Aufhellen“, „Wohltuende Massage“ und „Zahnfleischpflege“.
Je nach Modus ist die Putzleistung dann intensiver oder eben weniger intensiv. Alle haben aber den 2 Minuten Timer gemein, mit Erinnerungen alle 30 Sekunden, die Seite zu wechseln. Nach den 2 Minuten zeigt das Display dann an, ob es Bereiche gibt, die etwas extra Aufmerksamkeit benötigen. Die Darstellung ist klar und einfach zu verstehen. Nach bestätigen der Auswertung gibt es dann 30 Sekunden Extra Putzzeit für diese Bereiche.
Die Bedienung ist aber ein wenig Gewöhnungsbedürftig. Nach dem Einschalten wählt man den gewünschten Modus aus, die Oclean X Lite legt aber direkt nach dem einschalten mit der „Täglichen Reinigung“ log. Will man einen anderen Modus, muss man diesen während des Putzens wechseln. Natürlich kann aber auch pausiert werden.
Die ganze Navigation basiert auf kurzem und langem Druck, es gibt nur einen Touch-Button, das wars. Klappt generell gut, der Button reagiert zuverlässig, aber ich hab ein wenig gebraucht um mich daran zu gewöhnen.
Putzleistung
Am Ende muss sie aber vor allem gut putzen. Wie zuvor kann ich hier natürlich nur meinen Eindruck als Laien wiedergeben. Die Zähne fühlen sich auf jeden Fall sehr sauber und glatt an, gefühlt auch besser als zuvor mit meiner normalen Handzahnbürste. Die Erkennung der Problemzonen hat bei mir auch zuverlässig geklappt soweit ich das Beurteilen kann. Laut meiner Zahnärztin neige ich wohl dazu oben rechts schlechter zu putzen und diesen Bereich hat die Oclean X Lite auch jedes einzelne Mal bemängelt. Nicht nur diesen, aber das ist zumindest ein Bereich, bei dem ich weiß, dass ich dort in der Vergangenheit Probleme hatte.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich zwischen den verschiedenen Modus am Ende kaum einen Unterschied bemerkt habe, zumindest im Endergebnis. Man spürt schon, dass ein anderer Modus aktiv ist und die „Tiefe Reinigung“ ist deutlich intensiver als die tägliche Reinigung. Anders angefühlt haben sich meine Zähne danach aber nicht.
Zusammengefasst
Insgesamt bin ich zufrieden mit der Oclean X Lite. Gerade dass auf eine extra App verzichtet wird finde ich gut. Ansonsten fühlt sich das Ergebnis sehr gut an und der Griff liegt gut in der Hand beim Putzen. Algorithmus und Gyroskop erledigen ihre Arbeit soweit ich beurteilen kann ebenfalls sehr gut.
Nur die etwas hakelige Navigation und dass bei jedem einzelnen Start die Sprache ausgewählt werden muss sind mir negativ aufgefallen. Oder zumindest nicht positiv. Schöner wäre natürlich, einen Default festlegen zu können.
Ob die Klappe, die den USB-C Anschluss schützt, dauerhaft dicht bleibt, bleibt wie bei der Oclean Ease abzuwarten. Ungewohnt ist es allemal, eine Zahnbürste via USB zu laden.
Die Oclean X Lite ist mit einer UVP von 49,50€ deutlich teurer, aber trotzdem noch bezahlbar. Die Folgekosten sind zusätzlich auch noch höher: Ein neuer Bürstenkopf schlägt mit 12,90€ UVP zu Buche. Es gibt aber auch günstigere Mehrfachpacks der Bürstenköpfe.
Verfügbar ist die Oclean X Lite direkt bei Oclean oder bei Amazon in den Farben weiß und Blau.
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