
Hardware-Review: NACON Revolution X Unlimited – besser als Xbox Elite?
Ungezügelte Revolution oder bedienbare Handbremse
Der Nacon Revolution X Unlimited positioniert sich als High-End-Alternative zum offiziellen Xbox Wireless Controller und richtet sich an Spieler, die höchste Präzision, umfassende Individualisierung und hochwertige Verarbeitung erwarten. Im folgenden Test beleuchten wir die wichtigsten Aspekte dieses Premium-Controllers der französischen Marke Nacon.
Regelmäßige Techkrams.de-Leser:innen werden sich vermutlich erinnern. Auf unserem letzten gamescom-Trip teaserten wir in einem der unzähligen Artikel auch eine Review über einen kommenden Xbox-Controller der bekannten Marke NACON an. Damals, also im August 2024, wurde uns noch Ende des Jahres versichert, dass wir ein Testmuster des damals schon interessanten „Revolution X Unlimited“ in Händen halten werden. Aber es kam wie es kommen musste, es dauerte ein paar Wochen wenn nicht gar knapp fünf Monate länger bis zum Versand. Doch vorletzte Woche war es ENDLICH so weit. Nacon schickte uns ein Testmuster ihrer neuesten Peripherie für die Xbox und PC. Natürlich keimte beim ersten Anfassen auf der weltgrößten Spielemesse der Welt eine Frage unweigerlich auf – kann es der Premium-Controller von Drittanbieter-Seite mit dem Elite Series 2 aus der originalen Xbox-Schmiede aufnehmen? Kleiner Spoiler: Nicht nur im Preis.
Das Case aus widerstandsfähigem Stoff erinnert stark an Microsofts Premium-Peripherie. Darin steckt von Gewichten über Kabel bis zur Aufladestation alles drin. Der erste Eindruck überzeugt: Der Controller liegt unglaublich solide in der Hand, das leicht strukturierte Gehäuse vermittelt dank Mischung von gummiertem Material sowie matten Plastikschalen Grip und spürbare Hochwertigkeit. Mit seinen 275 Gramm (inklusive Gewichte) wirkt er spürbar massiver als der Standardcontroller, was vielen Spielern mehr Kontrolle vermittelt. Zudem beweist die französischen Entwickler:innen Mut zur Leichtigkeit da Microsoft Pendant mit 345 Gramm ganze 100 Gramm mehr in unsere Hände legt. Die gummierten Griffflächen sind ergonomisch geformt und eignen sich bestens für längere Sessions.
Eine Besonderheit: Das Gewicht lässt sich anpassen. Drei Sets austauschbarer Metallgewichte (10 g, 14 g, 16 g) können in den Griffen untergebracht werden, um das Spielgefühl zu individualisieren. Je leichter die Joysticks, desto flotter sind im Spiel eure Bewegungen. Beispielsweise ist es in hektischen Online-Shootern wie einem der neueren „Call of Duty“-Teile entscheidend wie flott ihr die Richtung wechseln oder Ausrüstung ziehen könnt, während in Story-Games á la „South of Midnight“ eher die Bequemlichkeit der Steuerung zählt. Schöne Randnotiz: Nacon gönnt uns einen 1-Monatigen Game Pass Ulitmate per beiliegendem Gutschein.
Sticks, Tasten und Trigger
Die asymmetrische Stick-Anordnung bleibt dem bekannten Xbox-Layout treu. Beide Sticks sind präzise, mit anpassbarer Sensitivität und austauschbaren Stick-Köpfen (konkav, konvex). Die Stickmodule sind magnetisch und werkzeuglos wechselbar. In unserem Test lernten wir relativ schnell eines: Probieren geht über Studieren. Bestimmte Aufsätze sehen zwar optisch super aus, lassen sich jedoch in der Praxis ungemein schwer bedienen. Gleiches gilt für die Gewichte: Durch simples Auf- und Abziehen wunderbar anzubringen. Im Lieferumfang liegen insgesamt sechs Gewicht inklusive zwei Ausführungen des D-Pads bei.
Womit wir zu den ABXY-Tasten des Xbox-Controllers kommen. Entgegen unserer Vermutung ist der Druckpunkt hier viel direkter ausgeprägt als beim originalen Joypad der Xbox. Während hier die Tasten quasi einen weichen Druckpunkt besitzen, klicken sie bei Nacon. Das bringt im Vergleich viele Vorteile: Zum Einen weiß man als Spieler:in, dass die Taste defintiv auslöst und zum Anderen ist die Oberfläche nahezu platt somit Daumen freundlicher gestaltet. Zudem sind die Buchstaben deutlich größter design, sodass Spieler:innen mit Sehbeeintröchtigen hier wirklich einen Mehrwert kriegen. Bloß die Aufteilung der Optionstasten oberhalb dem LCD-Bildschirm hätten ruhig größer ausfallen können.
Die Trigger bieten einen angenehmen Widerstand und lassen sich über beiliegende mechanische Schieberegler auf der Rückseite in ihrer Reichweite justieren – ideal für Shooter oder Rennspiele, bei denen schnelle Reaktionen gefragt sind. Die Schultertasten und das Steuerkreuz sind knackig, mit klarem Druckpunkt und schneller Rückmeldung. Sechs Joystick-Köpfe mit jeweils zwei Unterscheidungen liegen bei, deren Ausformung entweder nach außen gestülpt oder klassischen nach innen gehen. Persönlich waren uns Letztere übrigens deutlich lieber, damit lassen sich gefühlvollere Kameraschwenks etwa in Adventures oder Rollenspielen hinlegen.
Auf der Rückseite befinden sich mit S3-S6 vier zusätzliche Shortcut-Tasten, die frei belegbar sind. Diese sind gut erreichbar, ohne versehentlich ausgelöst zu werden – ein häufiges Problem bei Konkurrenzmodellen. Keine Sorge, innerhalb der App lassen sich dies problemlos komplett deaktivieren. Bevor zur Software kommen noch ein Worte zur tragbaren Kommandozentrale alias Gamepad-Screen – er reagiert autark ohne angeschlossene Perpherie. Multifunktionstaste wählen wir von Battery Saving über Bluetooth-Pairing bis hin zu anders betätigten Tasten alles an. Neben der Nutzung am PC könnt ihr den NACON Revolution X Unlimited auch an Smartphone/Tablet pairen. Dies funktioniert binnen Sekunden. An Xbox/PC dank mitgeliefertem USB-Dongle sogar als Plug & Play.
Anpassung per störrischer Software
Das Herzstück des Revolution X Unlimited ist die umfangreiche Softwareunterstützung via „Revolution X App“ für Windows und Xbox. Hier lassen sich bis zu vier Profile speichern und per Knopfdruck am Controller wechseln. Im unserem Test war die kostenlose Software noch, sagen wir mal, recht experimentiell. So lässt sich die App installieren aber mit dem Starten ist es so eine Sache. Auf der potenten Series X kein Problem, aber auf der technisch schwächeren Series S unmöglich. Wir probierten alles aus. Über Konsolenneustarts, Neuinstallationen etc. Hier muss Nacon dringend nachbessern. Die Series X wiederum startete die App, jedoch ist der Verbindungsweg des Controllers recht abenteuerlich. Erst muss der Dongle aus der Konsole entfernt werden, dann per Kabel verbunden, daraufhin müssen am Revolution X Unlimited bestimmte Schalter betätigt um den Modus zu wechseln. Zumal die leicht kyroptische Anleitung per Bildchen eher verwirrt als tatsächlich hilft. Statt sich in kleinteiligen Modi zu verlieren, hätten wir uns einen direkten Weg zur Customisation gewünscht.
Hat man diese Tour de Force überstanden, stehen einem nicht minder als 60 Möglichkeiten der Anpassung des Controllers gegenüber. Von der millimetergenauen Einstellung der Deadzone der Joysticks über die Deaktivierung oder Neubelegung der Tasten bis hin zur Deaktivierung der Gyroskop-Effekte. Selbst der beleuchtete Ring um den rechten Joystick lässt sich mit allerlei Farben einstellen. Hilreich zudem, sogar Helligkeit des Bildschirms und alle weiteren Bereiche bis zur Batterieschonung sind optional einstellbar.
Jedes Profil kann detailliert angepasst werden:
– Stick-Zonen & Deadzones
– Trigger-Verhalten
– Vibrationsstärke separat für linke und rechte Seite
– Tastenbelegung inkl. Makros
– EQ-Presets für Headsets
Die Software ist im Normalfall klar strukturiert und reagiert fast ohne Verzögerung. Änderungen werden direkt übertragen, ohne dass der Controller neu gestartet werden muss. Das erspart Zeit. Ihr könnt zudem mehrere Profile je nach Genre einstellen und per Rückentaste im Wechsel tauschen. Der Revolution X Unlimited ist vollständig kompatibel mit Xbox Series X|S, Xbox One und Windows-PCs. Optional auch ohne App.
Konnektivität & Audio
Der Controller wird wireless betrieben (abnehmbares, geflochtenes 3m USB-C-Kabel im Lieferumfang enthalten), was eine latenzfreie Verbindung mit höchstens 2ms garantiert – essenziell für kompetitives Spielen. Bei der Akkuleistung muss sich der Revolution X Unlimited dem Original-Pendant von Microsoft geschlagen geben – der Elite 2 hält tagelang ohne Ladung durch während maximal nach zwei Tagen der Nacon-Joypad wieder in die Ladeschale muss.
Ein weiteres kleines Highlight ist die integrierte Soundkarte mit 3,5-mm-Klinkenanschluss. Diese erlaubt den Anschluss eines Headsets direkt am Controller, inklusive virtueller Surround-Sound-Unterstützung und EQ-Feinjustierung über die Software.
- Sofortauslöser: Sofort einstellbare Auslöser mit Mikroschalterkomponenten.
- Mechanische Präzision: Mikroschalterkomponenten für ultrareaktionsschnelles Gameplay. 6 zusätzliche Schnellzugriffstasten, die im PC-Modus mit Tastaturtasten konfiguriert werden können.
- Anpassung über LCD-Bildschirm: Anpassung, Tastenzuordnung und einfaches und intuitives Mischen von Audioquellen.
Unser Fazit zum „Nacon Revolution X Unlimited“
Der Nacon Revolution X Unlimited ist ein durchdachter, technisch ausgefeilter Controller für Spieler:innen mit gehobenen Ansprüchen. Die Kombination aus präziser Hardware, umfassender Individualisierung und exzellenter Ergonomie macht ihn zu einer ernstzunehmenden Alternative zum bestehenden Xbox Elite Controller. In manchen Bereichen wie Tastendesign ruft Nacon eine technische Revolution aus. Zudem wird durch die intern entwickelte Hall Effect Technology dem gefürchteten Stickdrift-Dilemma sinnvoll entgegen gewirkt. Wer maximale Kontrolle und Anpassungsfähigkeit sucht, bekommt hier ein sehr edel verarbeitetes Premiumprodukt, das seinen hohen Anschaffungspreis rechtfertigt.
Pluspunkte:
+ Modularer Aufbau & austauschbare Sticks
+ Anpassbares Gewichtssystem mit fünf Aufsätzen
+ Umfangreiche Software
+ Integrierte Soundkarte mit EQ
+ Hochwertige Verarbeitung & griffiges Design
+ Gute AkkuperformanceVerbesserungspotenzial:
– Fummelige App per Konsole oftmals von Abstürzen betroffen (Xbox Series S)
– Zu kleine Optionstasten
– Keine Paddles, nur Tasten auf der Rückseite (Geschmackssache)
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