GamingTestberichte

Roccat Kain 120 – Neue Gaming-Mouse im Test

Der neue Leichtgewichts-König?

Mit der Kain 120 Aimo* spricht der deutsche Hardwarehersteller Roccat erneut eine Kampfansage an die Industrie aus: In der Leichtgewichtsklasse aktueller Mäuse finden sich noch immer selten Modelle, die passende Ergonomie mit guter Funktionsweise derart kombinieren, ohne unnötig komplex oder wieder zu schwer zu sein.

Ähnlich der alteingesessenen Kone-Reihe des Herstellers, bietet man hier eine solide Maus für Rechtshänder: Die rechts abgewinkelte Rückseite in Kombination mit der höheren, linken Front liegt dabei wirklich sehr gut in der Hand und das verwendete, matte Material mit einer Softtouch-Beschichtung wirkt hochwertig.

Zwar sind auch RGB-LEDs verbaut, diese lassen jedoch lediglich Mausrad und Roccat-Logo erstrahlen. Auf Wunsch per hauseigener „Swarm“-Software animiert oder reaktiv.

In der Mitte zwischen den Tasten findet sich eine schmale Fläche, welche an gebürstetes Metall erinnert – tatsächlich jedoch nur aus Plastik besteht. Die beiden Haupttasten liegen zentral und ziehen sich bis zur Mitte der Maus – was viel Flexibilität in Sachen Haltung ermöglicht. Haptisch wirkt die Kain 120 unglaublich wertig, trotz des geringen Gewichts.

Das Gewicht der Roccat Kain 120 Aimo* ist hier jedoch sicherlich für viele potenzielle Käufer das maßgebliche Entscheidungskriterium: Dank der vorweg erwähnten Wertigkeit, sieht man der Maus ihre knapp 89 Gramm keineswegs an. Bei der alltäglichen Nutzung im Office und Spielgeschehen zeichnet sich jedoch schnell ab: Es gibt kaum Ermüdungserscheinungen bei hektischem Gameplay und die Gleitfähigkeit das angebrachten Gleitfüße (zwei vorne und hinten) leidet in keiner Weise. Im Gegenteil: „Leicht von der Hand“ wäre hier ein passender Werbeslogan gewesen.

Technische Details der Roccat Kain 120 Aimo

Gehäuse 124 × 65 × 43 mm
Hartplastik, Beschichtung
Gewicht 89 Gramm – exkl. Kabel
Sensor PixArt PMW-3381 – Optisch
Auflösung 100 – 16.000 dpi (5 Stufen)
Geschwindigkeit
und Beschleunigung
10,2 m/s und 490 m/s²
Primärer Tastschalter Omron D2FC-F, 50 mio. Klicks
Tastenzahl Oberseite: 4, linkseitig: 2
Kabellänge 1,8 m
Beleuchtung RGB: Mausrad und Herstellerlogo
Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife, Reaktiv

Das größte Problem der Kain 120 Aimo* liegt jedoch beim verbauten USB-Kabel: Sehr steif umwickelt und rau, empfindet man gerne mal hier und da leichter Widerstände – beispielsweise am Rand des RGB-Mauspads Roccat Sense Aimo*. Das beeinflusst das Spielgefühl zwar nicht maßgeblich, kann aber gelegentlich sehr irritieren und ist wirklich schade.

Das Klickgefühl der von Roccat stark beworbenen „Titan Click“ Schalter hingegen ist großartig: Egal in welchem Winkel die linke und rechte Maustaste betätigt werden, liefert der gleichmäßige Druckpunkt ein befriedigendes, taktiles Ergebnis. Das passt zum haptischen Gesamtbild der Maus und die dank des Omron-Schalters niedrige Reaktionszeit von knapp einer Millisekunde tut ihr Übriges.

Das Gesamtpaket wird durch drei Sekundärtasten (ein dpi-Schalter unterhalb des Mausrades und zwei Daumentasten) und ein taktil arbeitendes Mausrad mit gummierter Riffel-Oberfläche abgerundet. Leider fehlt ein Shift-Schalter für die temporäre Nutzung niedrigerer Auflösungen – beispielsweise für sensible Schafschützen-Action in Spielen – doch das ist wahrlich ein First World Problem.

Fazit

Für einen Einstiegspreis von derzeit recht überschaubaren 64,99€ wirft euch das Hamburger Unternehmen mit der Kain 120 Aimo* hier einen wirklich wertigen Leichtgewichts-Champion unter die Hand. Softtouch-Oberfläche, die hauseigenen Titan Click Schalter und die leichte Bauweise brillieren in vielen Punkten.

Leider leidet das Gesamtbild unter dem unnötig steifen USB-Kabel und die Swarm-Software dürfte Roccat-Neulinge überfordern.

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Timo

28, Ehemann, überzeugter Christ, greenhorn Indiegame Entwickler & Journalist || Hinweis: Bei mit * gekennzeichneten Verlinkungen handelt es sich um Amazon Partner Links, über die ihr meine Arbeit kostenlos unterstützen könnt.

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