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Super Bomberman R im Test

Eine Legende kehrt exklusiv auf die Nintendo Switch zurück – Super Bomberman R. Wieso dieses Comeback mit Vollgas nach hinten los geht und das ansonsten zeitlose Konzept im Multiplayer klappt, erfahrt ihr in unserem Test.

Konami doch am Ball

Konami. Für jeden Gamer hinterlässt der Ausspruch diesen Namens einen eher bitteren Geschmack im Mund. Gerade weil die ansonsten wunderbar funktionierende Beziehung zwischen Entwickler-Legende Hideo Kojima und Unternehmen am Ende so phänomenal in die Brüche gegangen ist. Was mit Namensstreichung im Cover begann endete mit teils „unmenschlichen“ Arbeitsbedingungen für Entwickler von „Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain“. Als dann Kojima zu Sony samt neuem Studio wechselte und Konami laut Insidern in Zukunft nur noch Mobile Games herstellen wolle, war sicher: Hier kommt nicht mehr viel. Bis auf das bisher jährliche „PRO EVO“-Update gab es nur wenige Ankündigungen für weitere Spiele. Und doch kam pünktlich zum Release der Nintendo Switch – Super Bomberman R in die Händlerregale.
Super Bomberman R beginnt japanisch-schrill. Neon bunter Hintergrund mit noch schrillerem Musik-Loop im Hintergrund. Neben einem „Story“-Modus gibt es auch Multiplayer entweder lokal, bis zu vier Spieler oder Online. Dazu später mehr. Fangen wir mit der „Handlung“ an. Obermotz möchte mit verschiedenen anderen Handlangern die Welt beherrschen und Bomberman und seine Freunde müssen ihn selbstverständlich aufhalten. So erfrischend wie altbekannt. Nun müssen wir uns durch mehrere Planeten schlagen bzw. mehrere Stages um den Oberboss der Welt herauszufordern. Leider hat Konami etwas entscheidendes vergessen – Spielspaß. Die Aufgaben beschränken sich in den Bomberman typischen Arealen darauf alle Gegner zu töten, Schlüssel zu finden oder Schalter zu aktivieren. Viel mehr erwartet den Spieler leider nicht.

Größte Neuerung = größte Schwäche

Die größte Neuerung ist hier die mitunter größte Schwäche. „3D Stages“. Alle Areals sind nun in einer pseudo-isometrischen Sicht gehalten und unsere Spielfigur darf sich wie in einem 3D-Plattformer in alle möglichen Richtungen bewegen. Das hatte es wahrlich nicht gebraucht. In der seit 1983 andauernden Reihe haben die vier Richtungen Oben, Unten, Links und Rechts vollkommen ausgereicht. Da die Grafik nicht sonderlich anspruchsvoll oder überhaupt diese Gameplay-Entscheidung rechtfertigt, ist dieser doch sehr fraglich. Wie gewohnt setzten wir unsere Bomben ab und versuchen damit Blöcke und Gegner aus dem Weg zu räumen. Klappt dank zeitlosem Konzept auch gut. Die Stages an sich sind zu langweilig gestaltet um überzeugen oder am Ball halten zu können. In den daraus resultierenden Bossfights dürfen wir diagonal rumlaufen, was aber den Punkt des Spielprinzips völlig ad absurdum führt.
Der Multiplayer ist inssgeheim das Herzstück des Titels. Einfacher Grund: Der einzige Part, der wirklich Spaß macht. Wir haben drei Möglichkeiten. Lokal mit bis zu sieben weiteren Switch-Besitzern zocken, an einer mit bis vier weiteren Freunden oder mittlerweile klassisch online mit drei Spielern. Wir entschieden uns für letzteres und waren doch von der Schnelligkeit des Matchmaking überrascht. Leider waren abends so wenige Gamer online, dass es doch schwierig mit der Suche war. Im Online-Match angekommen, finden wir unser klassisches 2D-Bomberman Feld vor und das macht wie eh und je Spaß. Upgrades freibomben und den Gegner in eine Falle locken. Altbewährt und trotzdem ein All-Time Favorite. Wäre das gesamte Spiel so aufgebaut, hätte ich mehr Spielspaß gehabt.

Unser Fazit zu Super Bomberman R“

Was bietet also Super Bomberman R dem jugendlichen Switch-Besitzer für rund 50€? Eine hakelige Steuerung ohne jeden Sinn, eine Story mit Fremdscham-Garantie und einen durchaus gelungenen Multiplayer. Sagen wir es so. Würde man dieses Spiel für 20€ im Nintendo E-Shop anbieten, würde niemand ernsthaft dagegen wettern aber für diesen „Fast-Vollspiel“-Preis ist Umfang und Qualität ein Schlag in das Gesicht jedes Gamers. Unser Fazit: Abwarten und in 3 Monaten für besagtem Preis aus der Krabbelkiste ziehen.

Super Bomberman R

Spielspaß - 45%
Gameplay - 50%
Grafik - 55%
Technik - 50%

50%

Für Fans.

Uninspiriertes Bomberman-Spiel mit fragwürdigen Neuerungen und rettenden Multiplayer.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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