Achtung bissig! Das polnische Studio Techland lässt wieder seine Zombies von der Leine – in „Dying Light: The Beast“ kehrt man nicht nur stilistisch an jene Anfänge der enorm erfolgreichen Reihe sondern holt mit Kyle Crane auch gleich den Hauptprotagonisten für sein Standalone-Singleplayer Abenteuer zurück. Auf der gamescom 2024 präsentierte uns der verantwortliche Lead Designer von Techland diesen spielerischen Kurswechsel – wir ließen uns gewissermaßen mitreißen. Techkrams meets Techland!
30 Millionen verkaufte Einheiten des Erstlings und innerhalb des ersten Monats nach Veröffentlichung mehr als fünf Millionen Mal auf allen Plattformen. Die „Dying Light“-Reihe gilt nach wie vor als großer Erfolg für Publisher und Studio Techland. Zurecht! Denn anders als im vorherigen, ebenfalls von Techland kommenden, „Dead Island“ schraubte man die Rollenspiel-Anteile deutlich zurück um sie durch Parkour samt offensiven Horror-Elementen aufzupeppen. Insgesamt stecken dahinter 15 Jahre Erfahrung bei Zombie-Spielen. Hierzulande ist Teil Eins noch indiziert, sodass wir nur in aller Kürze sagen dürfen, dass das Gameplay erfrischend anders war und dadurch der Nachfolger massive Rückendeckung erhielt. Gerade der dynamische Tag/Nacht-Wechsel in Verbindung mit deutlich gefährlicheren Kreaturen nachts ließ Spieler:innen das Adrenalin deutlich ansteigen. Teil Zwei war somit beschlossene Sache, damit fingen jedoch die Probleme an. Laut Insidern litt die gesamte Entwicklung unter schlechten Planungsprozessen, einem autokratisch agierenden Management und einer vergifteten Arbeitsatmosphäre. Hinzu kam die viel zu lange Produktionszeit von rund vier Jahren. Im Techkrams-Test holte die fortgesetzte Horroraction nur halbwegs gute 78 Prozent. Kritikpunkt waren damals u.a. zu offensichtliche Änderungen im Konzept.
Dennoch waren die Fans zur Stelle…ähm am Controller vorhanden. Nach der überraschenden Ankündigung eines Standalone-Spiels statt geplanten DLCs während der Opening Night Live darf man sich zurecht fragen, ob die deutliche Kurskorrektur von Techland etwas mit den eher unterkühlten Reviews der Fachpresse zu tun hat. Uns freute das Wiedersehen mit Kyle Crane! Wir selbst durften zwar nicht an die Controller aber die vom Studio live gespielte Demo vermittelte einen ordentlichen Eindruck. Zuerst die harten Fakten: In „The Beast“ wird auf eine brandneue Spielwelt gesetzt. Das blühende Touristenziel „Castor Woods“ bietet mehr Parkour-Möglichkeiten als die Hauptwelt aus „Dying Light 2: Stay Human„. Laut Lead Character Designer Jon Weisnewski soll die neue Spielumgebung sanfte Erinnerungen an „Twin Peaks“ und „Stranger Things“ wecken. In der Demo klettert Kyle über Dächer, schleicht durch Zombie verseuchte Wohnungen und nutzt den bekannten Grabbling Hook zur Fortbewegung. Fahrzeuge wie Geländewagen sind ebenfalls wieder mit von der Partie. Der für Last- und Current-Gen erscheinende Titel will keine über mehrere Allianzen entscheidende Geschichte erzählen sondern konzentriert sich auf machbare Aufgaben – wie das Bereinigen von Safe Houses von Untoten.
Die Kämpfe gegen die beißfesten Unholde sind jedoch so brachial wie gewaltvoll inszeniert, so zerreißt Kyle mit einem gut gesetzten Schlag dem Gegenüber das halbe verfaulte Gesicht. Hier bleibt Techland treu. Grafisch wurde entweder auf einem potenten PC gespielt oder die zum Einsatz kommende C-Engine ist nochmal upgegradet. Extrem scharf aufgelöste Texturen gepaart mit sauberer Optik bei Regen ließen uns glatt mit der Zunge schnalzen. Kleinere Umgebungsrätsel lockern das gesamte Spieldynamik auf. Kyle traf auch auf menschliche Gegner, die meistens bei Außenposten anzutreffen und bei Glück schleichend zu erledigen sind. In unseren Funk-Gesprächen darf wieder Synchronstimme-Veteran Roger Craig Smith brillieren. Vielen besser bekannt als Stimme von „Sonic the Hedgehog“, „Chris Redfield“ oder auch Ezio Auditore da Firenze aus „Assassins Creed“. Im plötzlich beginnenden Bosskampf gegen einen Behemoth wird’s nochmal interessant – ein riesiger Mutant attackiert plötzlich Kyle. Nur mit Mühe kann er mithilfe von Fässern gegen die Kreatur etwas aussetzen. Bevor ihn ein finaler Treffer erwischt bricht eine bestialische Kraft förmlich aus ihm heraus, dies mag an den Experimenten liegen die an ihm vollzogen wurden, jedenfalls geht Kyle als blutverschmierter Sieger hervor.
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Der sogenannte Beast-Mode wird wichtiger Bestandteil von „Dying Light: The Beast„, weil er einerseits bei fordernden Bosskämpfen hilft und natürlich die Handlung voranbringt, man denke nur an die ständige Versorgung mit dem Virus-Hemmer. Wir verließen den Termin mit einem äußerst guten Gefühl. Faire Sache: Techland bietet allen Besitzern der „Dying Light 2 Stay Human Ultimate Edition“ das neue Spiel im Universum ohne Aufpreis an. Techland griff die größten Schwachpunkte von Teil Zwei auf – macht es jetzt im vormals geplanten Story-DLC und nun Standalone-Abenteuer allem Anschein nach deutlich besser.
Release: Unbekannt | Entwickler: Techland | Genre: Action | Für PlayStation 4|5, Xbox Series S/X und PC | USK: ab 18
Zu unserem Themenschwerpunkt „gamescom 2024“.
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