Die Ryzen 4000er APUs namens „Renoir“ bringen ab Februar die fortschrittliche 7nm-Fertigung und Zen-2-Kerne in Notebooks. Damit setzt AMD Intel jetzt auch im Mobilsegment gehörig unter Druck, denn so effizient kommt derzeit kein mobiler Prozessor des Martführers daher.
8 Kerne und 16 Threads ab Februar nun auch in Ultrabooks
Anlässlich der AMD-Keynote auf der CES hat AMD-Chefin Lisa Su im mobilen Segment die Bombe platzen lassen: 8 Kerne und 16 Threads bekommen wir nun endlich auch in Ultrabooks. Und das, bei gerade einmal 15-Watt Leistungsaufnahme. Angeführt wird die neue U-Serie vom Ryzen 7 4800U, der mit einem hohen Boost-Takt und massig Mult-Core-Leistung aufwarten kann. Ab Februar sollen die ersten Geräte mit den Prozessoren auf den Markt kommen.
AMD Ryzen 4000 „Renoir“, 15-Watt-Prozessoren der U-Serie
Modell | Kerne/Threads | Basistakt | Turbotakt | Grafikeinheit | GPU-Takt | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 7 4800U | 8/16 | 1,8 GHz | 4,2 GHz | Vega8 | 1.750 MHz | 15 Watt |
Ryzen 7 4700U | 8/8 | 2,0 GHz | 4,1 GHz | Vega7 | 1.600 MHz | 15 Watt |
Ryzen 5 4600U | 6/12 | 2,1 GHz | 4,0 GHz | Vega6 | 1.500 MHz | 15 Watt |
Ryzen 5 4500U | 6/6 | 2,3 GHz | 4,0 GHz | Vega6 | 1.500 MHz | 15 Watt |
Ryzen 3 4300U | 4/4 | 2,7 GHz | 3,7 GHz | Vega5 | 1.400 MHz | 15 Watt |
Zwei Mal mehr Leistung pro Watt
Laut AMD distanziert man damit den derzeitigen 10nm Platzhirsch von Intel – den i7-1065G7 – deutlich. Im Vergleich zum direkten Vorgänger erreichen die neuen Prozessoren in etwa die doppelte Leistung pro Watt. Das bedeutet im mobilen Segment einen echten Generationensprung und sollte auch verbesserte Akkulaufzeiten mit sich bringen.
H-Serie lässt selbst Desktop-Prozessoren alt aussehen
Solltet ihr eher auf der Suche nach einem neuen Gaming-Laptop sein, dann lohnt sich das Warten auf AMDs H-Serie-Prozessoren. Diese sollen ebenfalls innerhalb der nächsten Wochen erscheinen und schlagen mit ihrem Notebook-Top-Modell 4800H selbst den aktuellen Desktop-Prozessor i7-9700K. Dabei soll die CPU laut AMD nicht einmal die Hälfte an Strom verbrauchen.
AMD Ryzen 4000 „Renoir“, 45-Watt-Prozessoren der H-Serie
Modell | Kerne/Threads | Basistakt | Turbotakt | Grafikeinheit | GPU-Takt | TDP |
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Ryzen 7 4800H | 8/16 | 2,9 GHz | 4,2 GHz | Vega7 | 1.600 MHz | 45 Watt |
Ryzen 7 4800HS* | 8/16 | Noch nicht bekannt | 4,2 GHz | Vega7 | 1.600 MHz | 35 Watt |
Ryzen 5 4600H | 6/12 | 3,0 GHz | 4,0 GHz | Vega6 | 1.500 MHz | 45 Watt |
* Sechs Monate exklusiv bei Asus |
Gepaart mit einer dedizierten Grafikeinheit dürfte damit Gaming-technisch einiges gehen. GPU-seitig hat AMD mit der RX 5600M und RX 5700M ebenfalls zwei heiße Eisen im Feuer, für die ein Veröffentlichung noch im ersten Quartal 2020 erwartet wird. Gerade letztere sollte selbst Hardcore-Gamern genügend Leistung liefern – insofern sie in etwa auf dem Niveau der Desktop-GPU liegt. Das bedeutet eine Leistung zwischen RTX 2070 und 2080 Max-Q.
Erste Geräte bereits angekündigt: RTX und Ryzen im Verbund
Erste Laptops mit den neuen Prozessoren wurden ebenfalls bereits angekündigt. Ob und inwiefern die neuen Hochleistungsprozessoren auch mit Nvidia-GPU daherkommen, wollte Lisa Su in einem Interview mit den Kollegen von AnandTech erstmal nicht bestätigen. Dennoch wolle man die H-Reihe gerade im Premiumsegment verstärkt etablieren.
Kurz darauf kündigte Asus diese Kombination jedoch bereits im Zephyrus G14 an. Dieser verfügt über den zeitweilig Asus-exklusiven Chip 4800HS in Kombination mit einer Nvidia RTX 2060 Max-Q. Für 6 Monate wird der Achtkerner, der mit 35 Watt im Verbrauch 10 Watt unter dem 4800H liegt, nur in ASUS-Notebooks zu finden sein.
Von Lenovo kommt das Yoga Slim 7 daher, welches hingegen nur die integrierte Vega-Grafikeinheit des Ryzen 4000 nutzt. Diese bringt es bei der neuen Generation übrigens nur noch auf maximal acht Compute Units. Dafür sind diese höher getaktet und ebenfalls im neuen 7-nm-Prozess gefertigt. Erste Tests dürften uns dann nächsten Monat erwarten, um festzustellen, wie sich AMDs neue CPUs in der Praxis schlagen. Auf der Keynote wurden über 100 Notebooks mit AMD Ryzen 4000 versprochen.
Unser erster Eindruck: AMD greift auch im Mobilsegment konsequent nach der Technologieführerschaft.
Quelle: AMD, Computerbase, AnandTech.com, PCWorld.com
Bilder: AMD, Computerbase, AnandTech.com