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Mass Effect – Legendary Edition im Test

Sci-Fi Opera par excellence

Commander Shepard kehrt aufgefrischt zurück! EA erinnert mit der „Mass Effect – Legendary Edition“ nochmal an die Glanzstunden von Bioware’s RPG-Shooter, der mit ausgeklügelter Storyline und intuitivem Gameplay punktete. Doch schlägt sich die verbesserte Trilogie für aktuelle Systeme ebenso treffsicher? Unsere Review.

Visionärer Start

Als „Mass Effect“ 2007 veröffentlicht wurde, merkte man sofort seine Andersartigkeit. Stupide Ballerbuden gab es, ebenso wie heute, damals zuhauf aber durch die fokussierte Ausrichtung auf eine emotionale Geschichte voller Irrungen sowie Wendungen vermochten damals nur wenige Titel dem Spieler zu offenbaren. Durch die recht offen praktizierte Sexualität im Rollenspiel war insbesondere der Erstling heiß diskutiert jedoch einer der großen Pioniere zu diesem Thema. Studio Bioware beherrschte damals auch ein viel beachtetes Talent für das Pacing zwischen Action, Tragik und typischem Rollenspiel. Der Nachfolger, der simpel beziffert mit „2“ die Reihe fortführte, verbesserte einige Mängel wie die Ladezeiten überdeckenden ewigen Aufzugfahrten, kam deutlich actionreicher daher und durfte sogar PlayStation 3-Zocker in den Konflikt gegen die undurchsichtigen Reaper mitnehmen. Mit „Mass Effect 3“ wurde die Rahmenhandlung Anfang 2013 beendet, entging aber durch sein strittiges Finale nicht der breiten Kritik vieler Fans von Shepard’s Abenteuern. Einige Jahre konnte mit „Mass Effect: Andromeda“ (unser Test) nicht an Hochzeiten angeknüpft werden. Technisch zu unsauber, spielerisch schwach.

Inhaltlich landeten alle drei Teile unverändert in der Kollektion. Will heißen: Drei Hauptspielen und über (!) 40 DLC-Inhalte sind im Umfang geboten. Dazu gehören neben visuellen Anpassungspaketen und erweiterter Ausrüstung auch Zusatzmissionen wie „Kollisionskurs“ oder das erweiterte Ende von Mass Effect 3. Ebenso entfällt das Multiplayer-Element „Galaxy at War“. Die ausführlich erzählte Handlung um Commander Shepard, seine Crew auf dem Raumschiff Normandy und die Widersacher wie die Alienrasse Reaper oder die Cerberus-Organisation bilden das Kernstück. Praktisch: Anstatt in jedem Teil im Editor einen neuen Charakter entwerfen zu müssen, designen wir einmal und nehmen Shepard in alle drei Teile mit. Neben Äußerlichkeiten ist das wie gewohnt Geschlecht frei wählbar. Beziehungen sind unabhängig mit allen Crewmitgliedern möglich. Durch ein Steuerrad finden Gespräche statt, die sich von locker bis hin zu lauteren Diskussionen steigern können. Den Löwenanteil erhielt verständlicherweise Teil 1. Es fängt bei einer näheren Kamerasicht an, die besseres Zielen ermöglicht, verläuft über kaum merkbare Ladezeiten in Aufzugen und gipfelt in viel schärferen Texturen sowie flüssigen 60fps.

Zwischen Tonproblemen und hakeligen Animationen

Insbesondere die offenen Ausflüge mit dem M35 Mako sind längst nicht mehr so unkontrolliert sprunghaft wie damals sondern wurden spürbar angepasst. Dank Turbo-Funktion sind selbst steilste Bergspitzen erreichbar. Bioware setzt in der Trilogie auf Kontinuität. Jetzt ist es möglich beiden Squad-Begleitern separate Positionsbefehle zu erteilen, ein aufgeräumteres Inventar-Management und sogar das Heilgel wirkt jetzt deutlich flotter. Was sich nicht veränderte sind altbekannte Mankos. Auch im Remaster kämpften wir ab und zu mit dem hackligen Deckungssystem. Zudem blieb Shepard manchmal sogar an Ecken hängen, sowas kannten wir fast gar nicht mehr. Besonders den altbackenen Animationen, insbesondere im Gesicht, fällt der mangelnde Feinschliff durch Bioware stark auf. In Zeiten von dynamischen Bewegungen eines „Uncharted“ oder um Genre-konform zu bleiben „Gears of War“ wäre mehr Zuwendung im Remaster kein Fehler gewesen. Kritisch wird es mit dem furchtbar abgemischten Ton in ME1. Während Dialoge fast schon plärrend wirken, ist die Soundkulisse herum eigenartig still. Zumindest agiert die Lokalisierung ab Teil 2 wohlklingender.

Fazit zu „Mass Effect – Legendary Edition“

Es war keine schlechte Idee die gesamte Trilogie nochmal aufgebohrt für eine jüngere Generation erlebbar zu machen. Die zahlreichen Abenteuer, in den jeweils rund 30-40 Stunden andauernden Kampagnen setzten damals Maßstäbe in Sachen Storytelling. Bei den hakeligen Shooter-Abschnitten aus dem Erstling hilft nur beide Augen zukneifen, dies bessert sich zum Glück im Nachfolger. Leider hemmen einige technische Probleme sowie den bis dato unsauberen Performance-Modus mit Framedrops den vollen Spielspaß, der jedoch noch so groß für ordentliche Sci-Fi Unterhaltung ist.

Entwickler: Bioware | Preis: 59,99 Euro | Für PlayStation 4|5, Xbox One|Series und PC | USK: ab 16

Angebot
MASS EFFECT Legendary Edition - [Playstation 4, kompatibel mit PlayStation 5]
  • Kompatibel mit der PlayStation 5
  • Mass Effect Legendary Edition umfasst Einzelspieler-Basisinhalte für alle drei Spiele und mehr als 40 DLCs mit mehr als 100 Stunden Spielzeit in einer einzigen Saga. Erlebe ein unglaublich reichhaltiges und detailliertes Universum mit einer atemberaubenden Grafik.
  • ihre Entscheisiengen werden fließend von Spiel zu Spiel übernommen; Jede Entscheisieng, die sie triffst, beeinflusst den Ausgang jeder Mission, jeder Beziehung, jedes Kampfes – und der Galaxie selbst

Mass Effect - Legendary Edition (PlayStation 5)

Spielspaß - 83%
Gameplay - 78%
Grafik - 74%
Technik - 72%

77%

Empfehlung!

Packender Sci-Fi Shooter, der heutzutage noch überzeugt aber die technischen Probleme in der Legendary Edition den vollen Spielspaß hemmen.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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