Eagle Flight VR im Test
Eagle Flight VR Test: Wir haben die Gunst der Stunde genutzt und Ubisofts Exclusiv-Titel für PlayStation VR getestet. Können eine grandiose Immersion, schöne Szenerien und der Dokumentar-Stil auch als vollwertiges Spiel überzeugen?
Frisches Setting
Ubisoft sollte man auch loben. Abseits von eher unfertigen Releases oder fehlerhaften Spielen, die nur mit Notfall-Patches funktionieren, ist der französische Publisher noch zu Experimenten gewillt. Sei es das zuvor eher risikoreich gesehene „South Park“-Spiel oder neuerdings auch vollfertige VR-Titel für die PlayStation VR von Sony. Ubisoft bleibt kreativ. In einem längeren Test haben wir einerseits das VR-Gadget von PlayStation getestet und konnten uns nun endlich einen guten Überblick von „Eagle Flight VR“ machen. Ich kann beruhigen, dieses Spiel ist keine simple Tech-Demo mit zeitlichem Spielspaß. Auf der E3 2016 in der PlayStation PK, das erste Mal mit Live-Gameplay vorgestellt überraschte es viele. Rasante Steilflüge in einem kreativ präsentiertem Paris, das sich nach einer nicht näher bekannten Katastrophe, den Menschen vertrieben und die Natur zurück geholt hatte. Zur Überraschung besitzt „Eagle Flight VR“ neben der Solo-Kampagne auch einen Multiplayer.
Steilflüge mit Neigungen
Paris ist überwuchert. Die Menschen schon lange verschwunden und Tiere jeglicher Art haben sich die Weltmetropole untereinander aufgeteilt. So beherrschen die Elefanten einige Nassstellen, Raubtiere verweilen im Louvre und Vögel sind demnach auf die Dächer gezogen. Und hier fängt unser Leben an. Via VR-Headset dürfen wir unsere eigene Geburt aus dem Ei miterleben. Ein wirklich besonderer Beginn. Doch kaum geschlüpft fliegen wir schon mit unserer Familie über die menschenleere Stadt. Im Hintergrund schildert der Off-Sprecher mit ruhiger Stimme unsere nächsten Taten. Das Gefühl mitten in einer hochwertigen Dokumentation zustecken geht voll auf. Zeitweise dachten wir, dass der deutsche Synchronsprecher von Benedict Cumberbatch dahintersteckt. Dem ist nicht so. Der Story-Modus wartet zwar mit kleinen situationsbedingten Geschichten auf, hinterlässt jedoch keine tiefgehende Storyline. Mal rasen wir förmlich durch Ringe um unsere Geschnwindigkeit zu erhöhen, dann fangen wir im Fluss Seine Fische zum überleben. Zwischen jeder Mission haben wir die Möglichkeit völlig frei die Spielwelt zu erkunden. Dies hält sich jedoch aus Platzgründen kurz.
Comichafte Grafik und grandiose Immersion
Einmal mehr greift die mittlerweile eher leidige Ubisoft-Formel bestehend aus Open-World und verschiedenen Sammelgegenständen. Hier sind es unter anderem Fischen, Federn und Ringe. Alles optional und eher als Beiwerk zu verstehen. Was die Entwickler zweifellos geschafft haben, ist die grandiose Immersion. Jeder Steilflug hinterlässt einen denkwürdigen Moment. Zum Teil spielt die Story in den U-Bahn Schächten und hier kommt neben einem starken Magen auch auf Reeaktion an. Wollen wir nach rechts/links fliegen neigen wir dementsprechend den Kopf zur Seite. Damit das stetige Thema „Motion Sickness“ abgehackt ist: Je enger wir das Sichtfeld neigen, desto kleiner wird unser Sichfeld. Will heißen, Ubisoft klammert die Ränder bei solchen Manövern aus. Dies verringert mögliche Übelkeit und Schwindelgefühle. Die Grafik ist comichaft, leidet jedoch unter typischen VR-Krankheiten wie Unschärfe sowie Aufploppen von Gebäuden.
Fazit zu Eagle Flight VR
Die Entwickler ließen sich nicht lumpen auch einen orchestralen Soundtrack für ihr erstes VR-Spiel zu präsentieren. Dies unterstützt den Doku-Stil ungemein und bleibt auch nach dem Absetzen des Headsets im Kopf. Steicher wechseln sich mit gefühlvollen Klaviernoten ab, während wir durch die verlassene Metropole gleiten. Wir nur nach hektischen Moves das Gefühl von Schwindel gar Übelkeit. Insbesondere Ladezeiten könnten fixer sein. Dennoch funktioniert „Eagle Flight VR“ besser als die Konkurrenz in diesem Punkt. Der Multiplayer war schwer ausführlich zu testen, da es an Gegenspielern mangelt. Ein Match war jedoch möglich und bewies, dass dieses VR-Spiel online sehr spaßig ist. Lobend zu erwähnen ist der Ideenreichtum der Entwickler sowie ein geringer Preis von rund 40€. Am Schluss bleibt ein VR-Titel, der mit Setting überrascht aber dennoch blass bleibt.
Entwickler: Ubisoft – Preis 39,99 Euro – Für PlayStation 4 (VR). USK: ab 6
Eagle Flight VR (PlayStation 4)
Spielspaß - 85%
Gameplay - 75%
Grafik - 75%
Technik - 75%
78%
Durchschnittlich
Gut gemeintes VR-Experiment von Ubisoft mit spielerischen Finessen jedoch schwacher Präsentation.
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