Filmkritik zu „The Boss Baby“
Dreamworks präsentiert mit „The Boss Baby“ einen spaßigen Trip durch die Welt der etwas anderen Babys. Probleme mit einem neuen Geschwisterchen oder einfach die Welt vor niedlichen Welpen retten. Ob sich der Gang ins Kino lohnt, verrät unsere Kritik.
Kampf am Box Office
Neben dem Klassenprimus Pixar, dass zuletzt mit Zoomania oder Vaiana an den Kinokassen ordentlich abräumte, gibt ja noch die Kollegen aus Kalifornien – Dreamworks Animations. Mit zeitlosen Klassikern wie Shrek, Madagaskar oder Kung Fu Panda boten sich immer wieder spannende Duelle am Box Office. Die eher respektlosen und parodierenden Werke sind natürlich für Erwachsene gleichermaßen unterhaltsam wie für die ansprechende Zielgruppe. Doch ihr letzter Film „Trolls“ schnitt erstaunlicherweise schlechter ab als erwartet. Zugegeben die Handlung sowie das Setting waren natürlich für die Kleinsten gedacht, aber das Beispiel Shrek zeigt, dass man auch Kinder wie Erwachsenen gemeinsam gut unterhalten kann. Nun startete vor wenigen Tagen „The Boss Baby“ in den heimischen Lichtspielhäusern. Direkt auf Platz 1 der Charts in den USA gelandet, konnte sich hier auch über Wochen hinweg behaupten, verspricht ein neuer Erfolg, oder?
Die Handlung von „The Boss Baby“ ist relativ simpel erklärt. Der siebenjährige Tim Templeton genießt seine Kindheit in vollen Zügen. Von seinen Eltern wärmstens umsorgt, die Fantasie gleicht einem wild gewordenen Abenteuerspielplatz und die Schule ist so gut wie nonexistent. Während die Eltern im örtlichen Unternehmen „Puppy Corp.“ als PR-Menschen arbeiten, spielt die normale Welt eine eher untergeordnete Rolle. Bis zu jenem Tag, bis Tim Templeton ein Baby im maßgeschneiderten Anzug im Schlepptau von Mama und Papa entdeckt. Nun dreht sich alles um das Baby. Tim fühlt sich zunehmend allein gelassen bis er mitbekommt, dass ein Geschwisterchen sprechen kann. Doch ab hier fangen die Probleme erst an.
Selten wurde im Kino mehr gelacht
„The Boss Baby“ atmet den Geist vom respektlosen Humor von Shrek und den Knuddeligkeitsfaktor von „Home“. Die Geschichte beginnt selbst für Dreamworks Verhältnisse sehr kreativ und erinnert nicht selten an Pixar. Die entsprechenden Figuren wie Tim und seine Eltern haben genügend Zeit, um mit dem Zuschauer eine Beziehung aufzubauen bis der vermeintliche Störfaktor in Form des Säuglings auftritt. Dieser wird im Englische gar meisterhaft von SNL-Star Alec Baldwin vertont. Im Deutschen glänzt nicht minder Klaus-Dieter Hübsch mit rauer Stimme und gekonnten Pointen. Regisseur Tom McGrath schafft eine gute Ausgangslage für allerlei lustige Situationen wie eine action reiche Verfolgungsjagd im heimischen Garten der Tempeltons. Auch hält er sich nicht zu lange an Szenen auf und dadurch entsteht ein gutes Tempo in der Story.
Ein klassischer Film für die ganze Familie. Mit grandiosen Gags für die aller kleinsten können wiederum auch die begleitenden Eltern herzhaft lachen, besonders wenn das Boss Baby spricht. Die Meta-Ebenen mancher Gags sind eindrucksvoll und nicht zu weitergeholt. Die Animationen waren selten detailreicher. Es ist kein Geheimnis, dass Pixar allgemein etwas besser abschneidet. Nach „The Boss Baby“ dürfte sich das ändern. Die Bewegungen wirken nicht abgehackt sonder geschmeidig und farbenfroh. Der Score von Maestro Hans Zimmer tut sein übriges. Melodien bleiben auch lange nach dem verlassen des Saals im Gedächtnis.
Fazit zu The Boss Baby
The Boss Baby hat meine Erwartungen wirklich übertroffen. Selten gingen 100 Minuten im Kinosaal schneller vorüber als hier. Das 3D ist gut umgesetzt aber kein wirklicher Grund für den teils happigen Aufpreis. Alec Baldwin zeigt, dass er auch als Säugling mit Heißhunger auf Sushi und Latte Macchiato eine stimmiger Akteur ist. Gerade die tolle deutsche Synchronisation machen Animationsfilme noch einen Tick hochwertiger. Dreamworks Animations startet mit „The Boss Baby“ in ein sehr gutes Kinojahr.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „The Boss Baby“ gibt es hier.
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