Kino

Filmkritik zu „Guardians of the Galaxy Vol. 2“

Guardians of the Galaxy Vol. 2: James Gunn zelebriert in seiner Fortsetzung einen Rausch aus knallbunten Bildern, fantastischen 80er-Songs und einem gut aufgelegtem Cast. Ob die durchgeknalltesten Helden von Marvel vollends überzeugen, sagen wir euch in der Kritik.

Überraschender Erfolg

2013 überraschte Film-Gigant „Marvel“ mit einem eher unkonventionellen Experiment. Für eine weitere Comicverfilmung holte man sich einen klaren B-Movie Regisseur, der vorher kleine Genreperlen wie „Slither“ oder zu Beginn seiner Karriere Drehbücher für die Realverfilmung von „Scooby-Doo“ verfasste. Man setzte ihn auf ein Projekt an, dass selbst die absoluten Marvel-Cracks nicht kannten – auf „Guardians of the Galaxy“. Ein rund 10 teilige Comicbuch-Reihe, die in den Achtzigern aufgrund von schlechten Zahlen wieder eingestellt worden war. Im Umkehrschluss hieß das, dass Gunn seiner abgedrehten Kreativität freien Lauf lassen konnte und Marvel endlich Mut bewies sich aus festgelegten Strukturen zu lösen. Zumindest ansatzweise. So auch der Cast. Bis dato relativ unbekannte Darsteller wie Chris Pratt, Dave Bautista oder Zoe Saldana spielten die Hauptrollen und bekamen durch (größte Überraschung!) Vin Diesel und Bradley Cooper verbale Unterstützung. Obwohl niemand die Vorlage kannte, ging der Plan auf – weltweit spielte der erste Teil $773,328,629 ein. Eine Fortsetzung war klar beschlossen.
Die Handlung von Guardians of the Galaxy Vol. 2 spielt etwa ein Jahr nach den Ereignissen des Erstlings. Star-Lord (Peter Quill), Gamora, Rocket, Drax und Baby Groot arbeiten als „Guardians“ für die Galaxie und müssen auf dem Planeten der Sovereigns, einer selbst-perfektionierten Rasse, Energie-Batterien beschützen. Dies gelingt auch, aber aufgrund von Rocket stürzen die Fünf ab und treffen idealerweise auf Quills Vater. Gemeinsam reisen sie auf den Planeten Ego. Hiermit möchten wir es auch belassen. Denn Guardians of the Galaxy Vol.2 bietet zwar eine Story, die jedoch auf zwei Bierdeckel passen würde. Vielmehr versucht Gunn mit toll anrangierten Sequenzen sein Abenteuer zu erzählen. Dies gelingt auch, selten war das Gefühl da, irgendwelche Längen zu haben. Wobei auch die konsequente Verballhornung gesetzter Marvel-Standards hilft. Gleich zu Beginn würden wir einen spektakulären Kampf der Guardians gegen ein riesiges Alien sehen. Betonung liegt auf „Würde“, da Gunn hier einzig den tanzenden Baby Groot zu „Mr. Blue Sky“ zeigt. Das wirkt einfach ungemein witzig.

Mehr von allem = gut?

Insgesamt bin ich fast davor zu sagen, dass „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ eher eine Sci-Fi Actionkomödie ist als nur Comicverfilmung. Selten habe ich einen vollen Kinosaal mehr lachen gehört, als hier. Eine Vielzahl an Gags und Popkultur-Referenzen gemixt mit Pratt´s selbstironischem Spiel wird konsequent weitergeführt. Wo Teil 1 noch nicht wusste, wohin die Reise geht, versucht man hier fast „More of the Same“ alles unterzubringen. Laut lachenden Drax, Action mit Gamora sowie Rocket´s Gefühlsexplosionen. Wobei der Cast sich nicht einen einzigen Fehltritt leistet. Nebenrolle mit Hang zu Spin-Off werden quasi nebenbei etabliert und sogar David Hasselhoff hat es in den FIlm geschafft.
Gunn schafft es oft viele seiner Bilder wie Gemälde wirken zu lassen. Dies passt auch zur Action. Weniger hektisch wirken die Sequenzen nun und konzentrieren sich alle Crew-Mitglieder einzufangen. Übrigens das 3D gehört zu dem Besten, was ich jemals im Kino gesehen habe. Problematik an 3D-Filmen ist meistens, dass man die Brille nur wegen 2-3 Effekten auf hat. Hier nicht. Von Minute 1 bis zum Abspann taucht man quasi in die Welt ein. Abstände und Tiefe sind wunderbar geworden und konnten zweifelsohne überzeugen. Tipp von uns: Bleibt am Schluss sitzen. Ganze 5 Post-Credit Scenes gibt es zu bestaunen und diese lohnen sich.

Fazit zu Guardians of the Galaxy Vol. 2

Zweifelsohne erwartet euch im zweiten Teil der Guardians einer der durchgeknalltesten Marvel-Abenteuer bis dato. Gunn führt die Geschichte zu Thanos zwar nicht fort, wahrscheinlich wegen „Infinity War“, möchte jedoch die Vergangenheit eines seiner Hauptfiguren abklären. Die Handlung bietet zwar noch weniger als Teil 1 aber die Figuren dürfen sich ausleben. Im Grunde setzt James Gunn auf Bewährtes und fügt minimale neue Zutaten hinzu, die sich jedoch großartig einfügen und so das Gesamtwerk in einem guten Licht dastehen lassen.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ gibt es hier.
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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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