„Ant-Man 2“, „Mamma Mia 2“ und „Skyscraper“ im Kino-Flash – Juli 18
Am Ende des Monats kommt – Kino-Flash! Hier besprechen wir Filme, für die es keine große Kritik gab. Heute u.a. mit „Skyscraper“, „Mamma Mia! – Here we go again“, „The First Purge“ und „And-Man and the Wasp“.
Skyscrapers
Ex-Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson hat es endgültig im Filmgewerbe geschafft! Leider beriet ihn sein Manager hinsichtlich des 0815. Machwerk „Skyscraper“ mehr schlecht als recht. Eine leidenschaftslos hingerotzte „Die Hard“-Kopie ohne jegliche Seele oder erforderliche Brutalität. Im Kern wird Hauptfigur Will Sawyer (Johnson) neuer Sicherheitschef des höchsten Wolkenkratzers der Welt – dem „Pearl“ in China. Doch es kommt wie es kommen musste – fiese Gangster gespielt von Hollywoods Kreisliga brechen ein und nehmen (na klar!) Sawyers Familie als Geiseln. Er springt dann mit genügend CGI-Power von gleichgültiger Action-Szene zur anderen. Action-Kost von der Stange, der zwar handwerklich okay ist, aber immer wieder klar macht, dass er auch für den asiatischen Markt konzipiert wurde. Sprich der Cast ist so egal, wie der Sinn von Bleistiftrückgaben bei IKEA. Wer Dwayne zum 98. Mal als lächelnden Held mit Grinsestarre sehen will, sollte rein. Aber nur wenn.
Release: 12. Juli. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Ja. | Post-Credit Scene: Nein.
Kinotickets für „Skyscraper“ gibt es hier.
The First Purge
Die äußerst populäre Horrorthriller-Reihe rund um die gesetzeslose Nacht der Säuberung „Purge“ war für die Filmschmiede Blumhouse bisher ein dankbares Geschäft – kleines Budget/große Einspielergebnisse. Daneben wurde zum Glück nicht an Darstellern oder Drehbuch gespart. Beim neuesten Streich könnte man jedoch verzweifeln, da Charaktere wie der Film ansich eher mittelmäßig geraten sind. Als Zuschauer begleitet man meist oberflächliche Figuren, wie sie die allererste „Purge“-Nacht durchleben. Hier Gangsterboss Dimitry plus Kleinarmee und dort die Regierung mit ihrem Experiment. Nebendarstellerin Marisa Tomei wird leider schneller verbrannt, als einem lieb ist und auch sonst fehlt die sonst kreative Gewalt. Ob der für sich entdeckte Produzent von kleinen Filmen – Michael Bay etwas mit der eingeführten Stumpfsinnigkeit zu tun, darf hier angezweifelt werden. Der realistische Aspekt ist in Zeiten von Trump nicht unwissentlich gesetzt. Leider ist die FSK 18-Freigabe zu feinfühlig vergeben.
Release: 5. Juli. 2018 | FSK: ab 18 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Kinotickets für „The First Purge“ gibt es hier.
Mamma Mia! Here We Go Again
Jeder Film wirkt anders. Ein harter Actioner wie „Sicario 2“ wird ernster aufgenommen als ein harmloser Musical-Spaß wie der zweite Teil von „Mamma Mia!“. Die Handlung eher Mittel zum Zweck für durchaus gelungene Gesangseinlagen von Lily James, Amanda Seyfried, Andy Garcia und Cher. Richtig gelesen. Gerade dieses Machwerk entfaltet seine komplette Kraft, wenn ABBA-Fans mit genügend Porsecco ausgestattet sind und jeglichen Dialog mit übertriebenen Geräuschen zur Kenntnis nehmen. Trotzdem muss ich zugeben, dass selbst ich einige Male mit dem Fuß herumgetänzelt bin. Der Cast leistet gute Arbeit wartet sogar mit zündenden Gags auf. Nur schade, dass Meryl Streep hier eher die Nebenrolle übernahm. Kleine Trinkspiel-Idee: Bei jedem erkannten ABBA-Mitglied im Cameo – eine Flasche Doppelkorn. Eine lockerleichte Musik-Komödie mit Staraufgebot.
Release: 18. Juli. 2018 | FSK: ab 0 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Ja.
Kinotickets für „Mamma Mia! – Here we Go Again!“ gibt es hier.
Catch Me!
Ein Film, in dem es darum geht, dass Erwachsene seit einigen Jahrzehnten das Kinderspiel „Fangen“ spielen. Klingt zu verrückt? Ist es auch. Trotzdem basiert die US-Comedy mit Ed Helms und weiteren bekannten Gesichtern auf einer wahren Geschichte. Seit über 30 Jahren spielt eine Gruppe von Freunden „Fangen“ – früher auf dem Spielplatz heutzutage als rasante Jagd. Jerry, bisher der einzige der im limitierten Zeitraum noch nie gefangen wurde, heiratet und möchte danach aussteigen. Also versuchen es die Freunde zum letzten Mal mit allerlei absurden Taktiken. „Catch Me!“ ist amüsant und durchaus actionreich. Klare Highlights bilden die „Sherlock Holmes“-artigen Sequenzen, die in Zeitlupe und schnellerer Wiedergabe ablaufen. Leider zünden zu wenige Gags, dass man in Tränen ausbrechen müsste. Mittlerweile doch interessant, welche Ausdrücke in einer ab FSK 12 abgesegneten Komödie fallen dürfen. Die inszenierte Storyline von Regie-Neuling Jeff Tomsic ist spannend, wird zum Ende hin aber recht dramatisch und die Figur von Jeremy Renner könnte nicht arroganter sein, was als störend empfunden werden könnte. Alle Darsteller machen einen guten Job, aber sich als Kultfilm im Subgenre Action-Comedy zu etablieren, fehlt die Würze.
Release: 26. Juli. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Kinotickets für „Catch Me!“ gibt es hier.
Ant-Man and the Wasp
Nach dem für Marvel-Verhältnisse durchaus düsteren „Infinity War“ ist Teil 2 von „Ant-Man“ erfrischend klassisch. Keine versteckten Meta-Ebenen wie politische Unruhen (siehe: „Civil War“) oder Rassismus (siehe: „Black Panther“) einfach eine lockerreichte Action-Comedy, in der halt Superhelden und Schurken mitmischen. „And-Man and the Wasp“ spielt zeitlich vor Thanos Kampf gegen das Universum und beleuchtet das Leben von Scott Lang (Paul Rudd), der seinen Hausarrest verbüßen muss. Doch erhält er von Mentor Hank Pam (Michael Douglas) den Auftrag seine Frau zusammen mit Tochter Hope als Wasp aufzuspüren. Hohe Gagdichte, kreative Action und trotz leicht wirrer Story überaus kurzweilig. Die Fortsetzung setzt an den richtigen Stellen an und überzeugt mit dem hervorragenden Cast. Zumal Disney hier eine der bis dato besten 3D-Versionen in die Lichtspielhäuser gebracht hat. Dieser Film macht Spaß und ist perfekt für einen sommerlichen Kinobesuch geeignet. Marvel-Fans müssen stark sein – das war der letzte Superhelden-Film für dieses Jahr bevor „Captain Marvel“ im April 2019 aufräumt.
Release: 26. Juli. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Ja. | Post-Credit Scene: Ja.
Kinotickets für „Ant-Man and the Wasp“ gibt es hier.