Test zu „Okami HD“
Okami HD: Capcom veröffentlichte jüngst im Nintendo e-Shop die aufgebohrte HD-Fassung des märchenhaften Action-Adventure „Okami“. Wir gingen auf spielerische Zeitreise und sagen euch, ob sich der Port auf die Nintendo Switch gelohnt hat.
Mit Pinsel gegen finstere Gesellen
Okami ist besonders. Eines der wenigen Spiele, die berühren und zugleich nachdenklich stimmen. Zum einen bekam es in seinem Veröffentlichungsjahr 2006 reichlich gute bis überschwängliche Kritiken und trotzdem wurde es vom Großteil der Spielerschaft vergessen. Vielleicht lag es immer noch eigenwilligen Cel-Shading Look. Vielleicht auch am andersartigen Gameplay. Sicher ist, dass das verantwortliche Studio „Clover Studio“ mit „Viewtiful Joe“ eine Ode an Retrogames schufen und bis heute im Kopf blieb. Leider schloss Capcom im März 2007 die Schmiede.
„Okami HD“ erzählt die märchenhafte Geschichte eines feudalen Japans, in der wir mit der weißen Wölfin Amaterasu das Land von garstigen Dämonen befreien müssen. Jede Berührung von ihnen zerstört alles Leben. Doch Abhilfe naht: Per magischen Pinsel lassen sich Sonnen, Brücken erbauen oder gar Kämpfe bestreiten. Das Gameplay wurde hier klug portiert und lässt uns sogar im Handheld-Modus mit dem Touchscreen agieren. Etwas fummelig zu Beginn. Ob als Ablenkung für Feinde, Rätsel lösen in Dungeons oder in Dörfern kleine Aufgaben absolvieren – selbst heute wirkt dieses Element frisch und unverbraucht. Beispielsweise können wir mit drei flotten Strichen einer Sake-Bäuerin die Ernte erleichtern, während sie uns mit einigen Yen´s entlohnt. Oft wurden wir an die Zelda-Spiele mit ihren belebten Gebieten erinnert.
Mit seiner Mischung aus Action-Adventure und Kampf verzaubert „Okami HD“ noch heute. Die allzu menschlichen kleinen Geschichten der NPCs runden das Abenteuer ab. Kommen wir zu Anfang noch in düstere gar graue Dörfer verlassen wir diese nachdem wir alle Dämonen vertrieben haben. Plötzlich blüht alles und es sieht fantastisch aus. Der Port ist zudem hervorragend und inhaltlich gleich zum PS2-Original. Der eigenwillige Grafik-Stil sticht hier scharf ins Auge. Im Dock-Modus (1080p) selbstredend besser als mobil. Die Framerate ist bis 30fps gesperrt – die aber stabil eingehalten werden. Eingaben sind trotz ungewöhnlicher Steuerung zackig. Alternativ darf auch per Remote gesteuert werden – was zweifellos besser als bei der Wii-Fassung klappt. Erinnert mit seiner Weise an PlayStation Move.
Unser Fazit zu „Okami HD“
Nach den Ports für PlayStation 4 und Xbox One dürfen endlich auch Switch-Spieler in den Genuss dieses kleinen Meisterwerks kommen. Die Handlung eher versponnen und nur brabblelige Laute statt normaler Sprachen. Dennoch. Grafisch zwar leicht altbacken, spielerisch aber umso zeitloser. Man merkt einfach, dass dieses Setting nicht bloß genutzt sondern vielmehr gelebt wird. Der spezielle Suibokuga-Stil sowie typische Japano-Klänge werten das Spiel ungemein auf. Ab jetzt auch mobil spielbar zum Budget-Preis.
Okami HD (Nintendo Switch)
Spielspaß - 92%
Gameplay - 80%
Grafik - 92%
Technik - 90%
89%
Ausgezeichnet!
Berührendes Action-Adventure mit eigenwilliger Grafik und einer märchenhaften Spielwelt.