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Astro Bot im großen TEST – Marios Jump’n’Run Thron wackelt ordentlich!

Wahrhaft kreative Plattformer-Action mit Suchtgefahr

Nach mehreren kleineren Auftritten darf Studio Team Asobi endlich zum großen Abenteuer ausholen – „Astro Bot“ erstaunt in unserem Test mit fantastischem Charme, abwechslungsreichen Leveln und einer wirklich liebenswerten Einarbbeitung sämtlicher PlayStation-Maskottchen. Da stellt es auch keinerlei Problem da, dass die Handlung nur Mittel zum Zweck ist. Unsere Review zum Plattformer „Astro Bot“.

Bei vielen (älteren) Pixar-Animationsfilmen gilt die Faustregel: Der Weg ist das Ziel. Die Handlungen bedienen nahezu immer ein Happy End, jedoch gestaltet sich der Weg als eigentliche Aufgabe. So ähnlich ist es auch bei „Astro Bot“ – jenem Spiel von Team Asobi welches für PlayStation unter anderem die Konsolensoftware „The Playroom“ oder „Astro’s Playroom“ programmierte und bei Letztgenanntem bewies, hier steckt ordentlich Potenzial dahinter. Das vorinstallierte Spiel war eine Art kunterbunte „Jump’n’Run-Führung durch die technischen Spezifikationen der damaligen frisch veröffentlichten PlayStation 5. Ob Lüfter, CPU oder SSD-Festplatte – jedes Element erhielt ein eigene begehbare Welt. Unter anderen mussten Abgründen überwunden, Gegner per Laserstrahl aus den Füßen des kleinen Bots besiegt oder kräftig Münzen eingesammelt werden. Dies alles gelang den Entwicklern zu einer schmackhaften Melange, die uns nicht bloß den DualSense mit seinen Fähigkeiten greifbar machte sondern auch amüsante Plattformer-Action bot. Danach war ziemlich sicher klar – da MUSS mehr kommen.

So kam es glücklicherweise auch! Team Asobi erhielt nunmehr den Auftrag sich mit ihrem kleinen glänzenden Bot einem kompletten Spiel zu widmen. In über 80 Leveln dürfen seit kurzem PlayStation 5-Besitzer:innen herumspringen und einer charmant präsentierten Handlung lauschen, die kaum länger als ein TikTok-Clip ist. Da fangen quasi die Parallelen zum italienischen Klempner an. Zu Anfang fliegt nämlich die rund 300 köpfige Besatzung rund um Astro Bot mit einer PlayStation 5-Konsole durch die Weiten des Alls bis sich ihr Weg mit Alien-Bösewicht Nebulax kreuzt. Dieser tätigt statt einer Begrüßung nämlich direkt einen Angriff und zerreißt förmlich das Transportsystem. Die Besatzung ist weitab verstreut und nun liegt es an Astro Bot seine verlorenen gegangenen Bots zu retten. Der Start erfolgt in einer hellen, wüstlichen Hub-Welt. Mitten in sandiger Umgebung sammeln sich unsere geretteten Bots, welche wir wiederum aus 80 Leveln befreien müssen. Diese sind jeweils auf fünf Planeten unterteilt. Doch Team Asobi spart nicht mit einer Vielzahl von beeindruckenden Gameplay-Ideen um die Suche bzw. das Absolvieren der Levels nicht höchst unterhaltsam zu gestalten. Dies fängt schon bei der Auswahl an – mit unserem kleinen DualSpeeder steuert Astro nämlich sämtliche Level im Spiel an. Nahezu ohne Ladezeit fliegen wir den angewählten Planeten an, um bei Anflügen sogar noch Münzen einzusacken.

Das Design der Level gehört zum Besten was ihr dieses Jahr, sowie einigen davor, spielen könnt. Eine kreative Idee jagt die Nächste. Zumal das vorhandene Gameplay wunderbar intuitiv ist. Laufen, springen und zwei Attacken bestehend aus Faustschlägen sowie unserem Laserstrahl im Sprung, der noch als Verlängerung bei kniffligen Einlagen hilft. Man fordert exzessiv unseren Erforschungsdrang, denn in jeder Höhle, obersten Plattform oder per Tauchgang erreichbare Stellen wollen und sollen entdeckt werden. Gegen die meisten aufkommenden Gegner helfen unsere Attacken, bei anderen ist die Flucht nach vorne klüger. Obwohl sich Team Asobi an typische Jump’n’Run-Themenlevel wie Strände, Dschungel oder auch vor einem Vulkan orientiert, geht man allzu häufig andere, neuartige Wege was ganz viel mit der Ausrichtung des Gameplays zu tun hat. So darf Astro auf Kisten zurückgreifen, in den spezielle Upgrades warten. Diese können u.a. Boxhandschuhe mit Federung sein, einen kleinen Affen mit dem wir bestimmte Sprossen erklimmen können oder uns sogar in einen Schwamm verwandeln um feurige Feinde auszulöschen samt neue Wege zu entdecken.

Der höchst zu lobende Ideenreichtum seitens der Entwickler:innen macht im bloßen Leveldesign noch lange nicht Schluss, die oftmals überraschend auftretenden Bossgegner werden entweder wunderbar inszeniert oder bedienen sich gestalterische Möglichkeiten, die man so in einem Spiel vorrangig für Kinder entworfen selten sah. So verfolgt uns ein übergroßer Affe durch ein Level hindurch, dem wir uns schlussendlich todesmutig stellen. Apropos Kinder: Die Level sind für jüngere Zocker durchaus zu bestehen, obwohl so manche Sprungpassage äußert viel Konzentration erfordern. Dies gilt insbesondere für die vier Challenge-Level in jedem Universum. Kostete uns so manche Kraft und auch ein paar Schimpfworte. Nichtsdestotrotz kamen wir bisher kaum zum eigentlichen Herzstück von „Astro Bot“ – die überall munter verstreuten Bots. Entweder in Bäumen hängend oder anderen teils absurden Aktivitäten verhaftet gilt es sie wieder einzufangen. Nicht wenige davon sind klassische PlayStation-Figuren nachempfunden. Sozusagen allen. Vom „legendären Kämpfer“ aus „Metal Gear Solid“ über einen charismatischen Schatzräuber aus „Uncharted“ bis hin zum rothaarigen Primatenjäger aus „Ape Escape“ lassen diese Originale aus allen PS-Äras das Herz höher schlagen, gerade weil Team Asobi hier ungeheuer viel Liebe zum Detail walten ließ.

So finden sich komplette Level auf einzelene PS-Marken ausgerichtet – wie etwa „Bot of War“. Hier treffen wir nicht nur auf Kratos und Atreus sondern dürfen sogar die ikonische Leviathan-Axt werfen – mit freundlicher Genehmigung des bärtigen Kriegers natürlich. Alleine dieses Level ist für Uns ein enormes Highlight, weil es spielerisch die Vorlage aufgreift. So werden sprudelnde Wasserquellen durch die geworfene Axt erst betretbar. Schalter werden auch so aktiviert. Selbst die überdimensionale Wasserschlange feiert ein Comeback. Wahnsinnig liebevoll. Wobei neben viel Licht auch etwas Schatten nicht unumgänglich ist, so wuselt es auf dem Bildschirm manchmal zu doll, aufgrund mehrerer angreifender Feinde, um selbst als geübter Spieler noch den Überblick zu behalten. „Astro Bot“ arbeitet nur mit meist fair verteilten Checkpoints und ohne Leben, dennoch kommen manchmal frustige Momente auf. Gesammelte Bots schalten übrigens nach und nach neue Gebiete in der Hub-Welt frei.

ASTRO BOT
  • Begib dich auf eine galaktische Quest und erkunde mehr als 50 Planeten, um ASTROs verlorene Crew wiederzufinden.
  • Renne, schwinge und boxe dich durch die Welten und freu dich auf brandneue Power-ups.
  • Spüre, wie die Welt um dich zum Leben erwacht dank deines DualSense Wireless-Controllers.

Grafisch ist „Astro Bot“ mit einem Wort „herausragend“. Die hochaufgelösten Texturen strahlen förmlich mit ihrer farbenfrohen Ausrichtung. So lockt die saftig grüne Wiese genauso gut wie das herrlich aussehende feuchte Nass im weiten Meer. Überhaupt machen die 15 temporären Fähigkeiten den Löwenanteil des Spielspaßes aus, wie oft ist man schon durch ein asiatisch geprägtes Open-Air Dampfbad gelaufen um sich als Schwamm permanent aufzusaugen? Wobei manche solcher Ideen etwas mehr Feinschliff vertragen hätten.

Unser Fazit zu „Astro Bot“

Team Asobi hat abgeliefert – ihr erster großer Plattformer sich beileibe nicht hinter Genregrößen wie „Super Mario“, Spyro oder Anderen verstecken. Es ist erstaunlich wie dieses kleine Studio, was mit Tech-Demos anfing, solch ein Brett an kindgerechtem aber bei weitem auch für erwachsene geeignetes Spiel raushauen konnte. Die bereits in kleinen Momenten ungeheuerliche große Kreativität, bei dem der DualSense in unseren Händen ein wichtiges Gameplay-Element übernimmt, ist der Hauptgrund sich dieses Spiel zu Gemüte zu führen. Wiederholende Besuche der Level sind hierbei nicht störend. Die rund 15 stündige Kampagne unterhält nahezu perfekt und der Nachfolger ist hoffentlich schon beschlossene Sache – der sympathische Charme des Hauptprotagonisten trug bis zum Schluss.

Release: 06.09.2024 | Entwickler: Sony | Genre: Plattformer | Preis: 69,99 Euro | Für PlayStation 5 | USK: ab 6

Astro Bot (PlayStation 5)

Spielspaß - 97%
Gameplay - 91%
Grafik - 94%
Technik - 93%

94%

Ausgezeichnet!

Kunterbunt, kreativ und ein Feuerwerk aus spielerischen Ideen! Das Maskottchen der PlayStation 5 düst mit viel Charme in unsere Herzen!

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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