Fast RMX im Test
Fun-Racer haben seit jeher einen besonderen Stellenwert bei Nintendo. Früher mit F-Zero, heute mit seinem geistigen Nachfolger namens „Fast RMX“. Wir haben das sehr temporeiche Sci-Fi Rennspiel auf Herz und Boost getestet.
Im Jahre 1990 war es soweit. Das damalige Flaggschiff der Nintendo SNES bekam mit „F-Zero“ einen zu dieser Zeit unglaublich flotten Racer spendiert. Erdacht und entwickelt von Kazunobu Shimizu, Shigeru Miyamoto und Takaya Imamura kreierte er das bis dato eher normale Genre komplett um. Der Spieler übernahm die Steuerung eines Antigravitationsrenngleiters. Per Beschleunigung sowie Power-Ups ging es selbstverständlich darum, als erster die Ziellinie zu überqueren. Dazwischen gab es neben verschiedenen Modi auch Rundkurse und Zeitrennen. Mit F-Zero konnte sich auch jene beschäftigen, die eigentlich keinen Bezug zu Rennspielen haben gerade weil die Reihe eher arcadig bzw. Action orientiert war. Ab 2004 wurde es sehr still um F-Zero. War es das Ende der Future-Racer bei Nintendo? Nein! Nur knappe 11 Jahre später brachte die kleine deutsche Entwicklerschmiede „Shin’en Multimedia“ ihren WiiU-Titel „Fast Racing Neo“ raus. Derart schöne Grafik gab es selten zu bestaunen und konnte als Download-Titel viele Kritiker wie Spieler überzeugen.
Mit Kniff!
„Fast RMX“ könnte man gemeinhin als kleine Remastered Version abtun. Stimmt aber nicht. Vielmehr ist es eine grafisch und Gameplay angepasste Variante für die neue Nintendo Switch Konsole. Besonderer Kniff: Beschleunigungsstreifen sind mit zwei verschiedenen Farben gekennzeichnet. Orange und Blau. Fahren wir mit unserem fliegenden Bolliden darüber müssen wir zeitgleich die Farben anpassen, wenn nicht, werden wir langsamer. Dies erfordert zusätzliche Fingerfertigkeit und schnelle Reaktionen. Wie gewohnt dürfen wir uns auf über 30 kreativen Strecken mit unseren Widersachern messen. Ob mit Schwerelos-Passagen im All, im dichten Dschungel oder nachts bei Regen. Die Entwickler aus Frankfurt haben sich kreativ so ausgetobt, dass es ein helle Freude ist. Besonders wenn die Route bei einem Kurs von einer riesigen Spinne überlaufen wird, fragt man sich schon wieso Nintendo den Jungs nicht die F-Zero Lizenz gibt. Verdient hätten sie es.
Neben dem obligatorischen Grand-Prix Modus bei dem es gilt in drei Strecken als schnellster die Ziellinie zu erreichen, gibt es den „Hero-Modus“. Auf gespiegelten Strecken dürfen wir weder Gegner, Rand noch Kurven rammen sonst nimmt unser Schiff Schaden und explodiert im schlimmsten Fall. Das bringt echte Turnieratmospähre in den Titel und lässt einen unweigerlich dran. Damit schalten wir auch neue Flieger und Grand Prix frei. Zum Zeitpunkt unseres Tests gab es leider noch keine Zeitrennen, obwohl „FAST Neo Racing“ diese beinhaltete. Laut Shin’en soll dies per Update noch mit verbessertem Multiplayer folgen.
Flotter Multiplayer
Der Multiplayer von Fast RMX ist angenehm kompakt gestaltet. Per Matchmaking werden wir in ein laufendes Spiel geworfen und müssen warten bis das nächste Rennen beginnt. Gerade diesen Punkt hätte man eleganter lösen können, wie mit Übungsfahrten auf anderen Strecken um die Wartezeit zu verkürzen. Nichtsdestotrotz macht der gelungene Multiplayer sehr viel Spaß. Die Rennen wirken insgesamt noch schneller als ohnehin schon und die Wahl unseres Fliegers ist elementar. Streckenkenntnis hilft natürlich auch. In zahlreichen Matchs brach die Verbindung nur ein Mal ab. Löblich!
Als Nintendo Switch Start-Titel trumpft Fast RMX auf. Grafisch kann sich der Racer beinahe mit aktuellen PlayStation 4 Titeln messen. Ob Blitze am Himmel, aufgewirbelter Staub oder peitschender Regen sehen wirklich fantastisch aus. Jetzt wird es schon für kommende Spiele schwierig sein, dieses Machwerk in technischer Hinsicht zu toppen. Bugs, längere Ladezeiten konnten wir zudem auch nicht feststellen. Wenn man bedenkt, dass im Grunde nur drei Menschen an diesem Spiel arbeiteten, ist das phänomenal.
Fazit zu Fast RMX
Was für ein Erlebnis! Fast RMX ist ein verdienter geistiger F-Zero Nachfolger. So simpel das Spielprinzip auch sein mag, so groß ist auch der Spielspaß. Wie in einem Rausch rasen wir durch die toll gestalteten Routen, wechseln gekonnt die Farben und hauen zu guter Letzt unseren Vordermann per Boost weg. Wenn die Entwickler noch kleinere Updates wie Zeitfahren oder verbesserte Multiplayer-Features hinzufügen wird aus einem sehr guten Spiel ein nahezu perfektes.
Entwickler: Shin’en Multimedia – Preis 19,99 Euro – Für Nintendo Switch – USK: ab 0
Fast RMX (Nintendo Switch)
Spielspaß - 90%
Gameplay - 90%
Grafik - 90%
Technik - 95%
91%
Ausgezeichnet!
Das F-Zero für die Generation Selfie! Packend, flott und grafisch ganz oben.
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