Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan sind in wieder als streitendes Tochter-Mutter-Gespann in einer Disney-Komödie zurück – in „Freakier Friday“ wird sogar Lohan’s (Film-)Anhang mit in die Tauschrausch-Sause gerissen. Ob diese Mischung auch eine gelungene Komödie für Groß und Klein ausmacht, klären wir in der Filmkritik zum neuen Kinostart.
Es ist schon verzwickt mit den eigenen Sprösslingen. Einerseits will man sie vor allem Schlimmen in der Welt beschützen, andererseits stürzen sich sich irgendwann ohnehin in die unberechenbaren Fluten des Lebens. So ähnlich ergeht es auch Anna Coleman, die es in Intervallen von 10 Minuten nicht schafft ihre pupertierende Tochter Harper (Julia Butters) aus dem Bett und pünktlich in die Schule zu kriegen. Wer sich hier bereits gedanklich am Kopf kratzt, denkend diese Szene schon mal irgendwo gesehen zu haben, dem sei gesagt – ja, hier wurde man vom Erstling „Freaky Friday“ inspiriert. In der Kinokomödie von 2003 tauschten nämlich Tochter Lohan und Mutter Curtis für einen Tag das Bewusstsein und bescherten uns in der damaligen frischen Bodyswitch-Comedy zwar keine innovativen filmischen Ideen, aber eine überaus verständliche Storyline samt gelungenen Gags in gutem Tempo. Dies hätte ich auch gerne von der nach 22 Jahren (!) folgenden Fortsetzung behauptet, es kam jedoch anders.
Jamie Lee Curtis macht das Beste aus der oftmals heillos überfrachteten Handlung, bei denen selbst die Figuren nicht genau wissen – wer mit wem den Körper bzw. das Bewusstsein wechselte. Im Leben von Anna regiert kein Rockstar-Leben mehr sondern der harte Alltag als Managerin einer jungen Popmusikern. Zu allem Überfluss plant sie mit ihrem Verlobten Eric (Manny Jacinto) nach Paris zu ziehen, was Töchterchen Harper gar nicht passt, weil sie auch mit Schwiegerschwester Lily (Sophia Hammons) so gar nicht klar kommt. Dann passiert das Unvermeidliche: Neben Anna und Harper tauschen auch Annas Mutter Tess und Lily den Körper. Bis es dazu kommt vergeht jedoch eine ganze Weile, gefühlt braucht man erst die typischen High-School Sequenzen im Laborunterricht, der natürlich im Chemiespektakel endet und die reizlosen Streiteren von verantwortungsvollem Elternteil mit lockerer Granny. Das Original schaffte immerhin eine spürbar weniger hysterische Grundstimmung. „Freakier Friday“ ist wie eine Kindergartengruppe unter Zucker + Red Bull + Ritalin-Einfluss: In 111 Minuten Lauflänge gibt es schlicht nur sehr wenige Atempausen für ruhige charakterliche Momente.
Brechstangen-Humor in Freakier Friday
Für ein ohnehin nur an einen vorrangig junges Publikum gerichten Film mit antrainierter Aufmerksamkeitsspanne eines TikTok-Clips vielleicht bitter nötig, könnte den Rest des Publikums die Art von filmischem Dauerfeuer doch anstrengen. Zumal die Witze zwar vorhanden, aber nicht immer zünden wollen. Spaß macht die fantastisch aufgelegte Jamie Lee Curtis, die entweder mit breitem englischem Akzent spricht oder sich im Plattenladen zur Ablenkung hinter Schallplatten-Covern von Madonna bis Britney Spears versteckt. Natürlich darf das obligatorische Chaos im (fremden) Alltag der Vier nicht fehlen – da trägt Lohan mal statt lahmen Business-Outfit ein fesches rotes Kleid während die Töchter in der Strickjacke zum Nachsitzen müssen. Konsequenter Humor mit der Brechstange – dem angesprochenen (mehrheitlich) weiblichem Publikum gefiel es in der Preview.
- Curtis, Jamie L., Lohan, Lindsey (Schauspieler)
- Waters, Mark(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Insgesamt sollte man an „Freakier Friday“ keine Erwartungen haben, wer den Erstling von 2003 sah, erlebte die bessere Bodyswitch-Komödie. Der Cast gibt sich redlich Mühe, aber das schwache Drehbuch und recht farblose Regie von Nisha Ganatra (Late Night) lässt einen im Kinositz tatsächlich zwischenzeitlich mehr als überlegen, ob es diese Fortsetzung tatsächlich brauchte. Zumal die Optik eher an eine klassische Disney+-Produktion als wirklichen Kinofilm wirkt.
Freakier Friday. USA 2025. Verleih: Disney. Regie: Nisha Ganatra. Mit Jamie Lee Curtis, Lindsay Lohan, Chad Michael Murray. Genre: Komödie. 111 Minuten. FSK: Ab 0 Jahren.
Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Nein.
Disclaimer: Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Freakier Friday“ gibt es hier.
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