Filmkritik zu Spider-Man: Homecoming
Spider-Man: Homecoming: Marvel startet das dritte Reboot des Spinnen-Mannes mit großer Unterstützung von Robert „Iron Man“ Downey Jr. Anders als in seinen Vorgängern werden das Highschool-Leben, die erste Liebe sowie größere Einsätze als Superheld thematisiert. Unser Kritik zum Abenteuer
Viele Anfänge der Spinne
Spider-Man ist einer der wahrscheinlich prägensten Superhelden. Ähnlich wie die Comic-Käuferschaft ist Hauptfigur Peter Parker noch ein Teenager mit Hang zu frechen Sprüchen und erlangt durch den ikonischen Spinnenbiss seine übermenschlichen Kräfte. Schöpfer Stan Lee erweckte seinen erdachten Held im Jahr 1962 zum Leben. Erst als Nebenfigur in „Amazing Fantasy“ fanden die Leser daran gefallen und so gab es wenig später auch Solo-Auftritte. Noch heute beliebte Zeichentrickserien und Videospiele folgten bis irgendwann Hollywood auf den bekannten Stoff aufmerksam wurde. Horror-Spezialist Sam Raimi nahm sich dem damals eher besonderem Thema und konnte mit Tobey Maguire in der Hauptrolle sowohl Kritiker wie Fans überzeugen. Deshalb ließ der zweite Teil nicht lange auch sich warten. Nicht auf bloße Schauwerte wie New York City sondern die körperliche Veränderung sowie menschliche Beziehungen wollte Raimi in der Trilogie aufzeigen. Anders machte es Regisseur Marc Webb, der nach Raimi, einen moderneren Superhelden schaffen wollte. Während „The Amazing Spider-Man“ mit Andrew Garfield und Emma Stone im Cast einen relativ guten Box-Office bot, floppte Teil 2 so heftig, dass alle weiteren Pläne ad acta gelegt wurden. Währenddessen baute Marvel ihr eigenes Cinematic Universe auf und vereinbarte mit Lizenz-Inhaber Sony den nächsten Spider-Man selbst produzieren zu wollen. Gesagt, getan und damit das dritte Reboot. Das letzte womöglich?
Zur Handlung: Der Highschool-Schüler Peter Parker (Tom Holland) wohnt mit seiner Tante May in einem kleine Apartment im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Morgens geht er gewöhnlich in die Schule während er nachmittags bis abends Verbrecher jagt und Raubüberfälle verhindert. Zu alles Überfluss wurde er von Tony Stark (Robert Downey Jr.) zu einem Showdown zwischen ihm und Captain America als „Geheimwaffe“ eingesetzt. Doch nach weiteren Missionen sieht es derzeit nicht aus, obwohl unbekannte Männer Waffen mit Alientechnologie verkaufen. Also muss sich Peter in zwei Leben bewähren und zusätzlich den gefährlichen „Geier“ (Michael Keaton) aufhalten. Bereits nach 5 Minuten merkt man, dass hier der Geist von Marvel atmet. Die Bilder sind kontrastreich inszeniert und die Story lässt viele Querweise auf andere Helden und geschehene Ereignisse. Sie wird temporeich erzählt und leidet nur selten kleinen Längen. Schauspieler Tom Holland wird seiner Rolle als junger Spider-Man mehr als gerecht. Obwohl er schon 21 Jahre ist, funktioniert er mühelos als 15 jähriger Parker. Marisa Tomei spielt eine interessante Neuinterpretation von Tante May mit wesentlich mehr Sex-Appeal. Als guter Freund und „Mann am Computer“ sorgt auch Jacob Batalon mit gut pointierten Gags. Zudem ist es eine wahre Freude den großartigen Michael Keaton als Gegner „Der Geier“ wieder im Kinosaal zu bewundern. Marvel hat in Spider-Man: Homecoming einiges mit dem Cast richtig gemacht.
Erfrischender Humor gemixt mit Action
Angenehm war zu sehen, dass sich Regisseur Jon Watts genügend Zeit nimmt um den pubertierenden Parker und seine Umwelt zu etablieren. Ohne Mühe gleiten Highschool-Leben und Superhelden-Dasein ineinander. Action-Sequenzen sind nicht in der Überzahl zu finden, wirken jedoch pointiert und mit so mancher Komik verbunden. Etwa wenn Peter das erste Mal seinen, extra von Tony Stark, entworfenen Anzug trägt und mit der AI über verschiedene Taktiken berät. Insgesamt spielt Watts mit vielen Gags und klassischen One-Linern was gerade jüngeren Zuschauern mehr als nur gefällt. Der Score erinnert nicht selten an seine Marvel-Vorgänger. Große orchestrale Klänge treffen auf popige Songs auf gar allen wichtigen Dekaden. Außerdem kann sich das 3D auch sehen lassen, da die Optik weit über simple Effekte reicht. Explosionen und auch die Action kommen gewohnt krachend und basslastig beim Zuschauer an. Auch weil die Technik nicht hektisch geschnitten ist, fühlen sich einige Sequenzen in Spider-Man: Homecoming wie ein Rausch an.
Unser Fazit zu Spider-Man: Homecoming
Marvel setzt im dritten Anlauf, zum Glück, nicht alles auf eine Karte. Peter Parker wurde schon gebissen und sich mit seinen Fähigkeiten angefreundet. Das spart Zeit und das sah das Publikum schon zwei Male. Tom Holland versprüht mit seiner Darstellung eine lockere humorvolle Art, die zuletzt nur Maguire im Erstling bot. Mit Tony Stark im Rücken bekommt der Film zwar mehr „Avengers“-Style bleibt sich jedoch seiner eigenen Figur treu. Ein sommerliches Kino-Abenteuer, dass perfekt für alle Altersgruppe mit Comic-Schwäche funktioniert.
Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Ja.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „SPIDER-MAN: HOMECOMING“ gibt es hier.