Fire Emblem Warriors: Three Hopes im TEST – Brachiale Hordenbeseitigung
Spektakuläre Hack’n’Slash-Action statt vielschichtigem RPG-Abenteuer – in der spielerischen wie thematischen Fortsetzung zu „Three Houses“ stand ebenfalls die langlebige „Dynasty Warriors“-Reihe Pate um unseren Weg zurück nach Fódlan zu begleiten. Im Nintendo Switch-Test klären wir, ob die wilde Klopperei unterhält und die taktische Brillanz vorheriger Teile aufblitzt?
Zwei Marken in bester Zusammenarbeit
Vor rund drei Jahren ließ Nintendo ein ganz unerwartetes Crossover zwischen zwei langjährigen Reihen exklusiv auf ihre Spieler bzw. Besitzer einer Switch-Konsole los. Einerseits verband das wilde Klopperchaos der „Dynasty Warriors“ mit der höchst detailreichen Spielwelt von „Fire Emblem“ – „Three Houses“ ging mehr auf actionorientiertere Spieler:innen zu, denen das wenngleich etwas spröde Tempo von RPG’s vielleicht zu sehr abschreckt. Heraus kam ein kurzweiliges Kampfspiel ohne allzu viel inhaltliche Tiefe aber guten Elementen wie unterschiedlichen Questzielen. Hier setzen das verantwortliche Studio Omega Force gleich an, in dem sich eure Einheiten verschiedenen Klassen zuweisen lassen, um unterschiedliche Vorteile gemeistert werden müssen, um die nächste Stufe freizuschalten. Der sprichwörtliche Charme greift unweit zur selben Storyline, in der die drei Haussprecher Edelgard, Dimitri und Claude zu Beginn eure Hilfe brauchen, da sie von einer Gruppe fieser Banditen verfolgt werden. Leider verpasste man ausreichend Storyschnipsel aus dem Vorgänger in „Three Hopes“ zu implementieren, sodass richtige Fans anfangs Frust verspüren.
Im unerwartet gut inszenierten Beginn konzentriert man sich auf die Auswahl eines, im Kaiserreich angesiedelten drei bestehenden Königshäusern, welche im weiteren Verlauf einem zermerzenden Krieg ausgesetzt sehen. Je nachdem, für welches Haus ihr euch zuvor entschieden habt, bekommt ihr den Konflikt aus einer anderen Perspektive mit. Sämtliche bekannte Charaktere setzen sich ebenfalls mit den Geschehnissen auseinander, was eine erzählerische Tiefe ermöglicht. Im krassen Gegensatz steht das altbekannte Misou-Gameplay was simpel aber nicht langatmig daher kommt. Mal heißt es bestimmte Ziele auf der weitläufigen Map zu sichern oder gleich markierte Feinde auszuschalten, damit man zum erfolgreichen Abschluss schafft. Nett ist die Idee in kurzen Zwischensequenzen die Lage auf den anderen drei Schlachtfelder zu schildern – ohne feststehende Siegesbedingungen zu erfüllen, ist der Abschnitt nicht abgeschlossen. Frustig wird „Fire Emblem Warriors: Three Hopes“ eigentlich nur bei sinnlos respawnenden Gegnerhorden oder bei manchen Maps weiten Fußwegen. Als guten Fan-Service darf man nach erlebten Schlachten über gefallene Solaten beraten. Das Interface erscheint trotz zahlreichen Infos zur Karte, Missionsinfo und Spielfigur nicht überfrachtet. Quasi serientypisch exisitieren auch im Spin-Off teils absurd lange Dialogstrecken deren Unterhaltungsgrad bei Spreiselverletzungen bei brandenburgischen Bauern liegt. Schnell wegdrücken hilft ungemein.
- Enthülle das Schicksal dreier Länder!
- Fire Emblem Warriors: Three Hopes spielt in Fódlan, einem Land, das von drei Mächten regiert wird. Mit der Welt und den Figuren aus Fire Emblem: Three Houses wird eine neue Geschichte erzählt.
- Freu dich auf Kämpfe, in denen Action und Strategie vereint sind.
Glücklicherweise änderte Omega Force nicht viel im Spielkonzept, legte aber an kleinen Stellen nochmal den Fokus. So läsen hauseigene Wappen bei einigen Waffen besondere Effekte wie mehr Schaden oder Vergiftung vor während beispielsweise Hausanführer schwere Äxte oder Bogen mitbringen, die aber nur Sie tragen können. Also ohne selbst Schaden davon zu tragen. Seid unbesorgt, trotz erwähnter taktischer Komponente lässt sich die rund 28 stündige Kampagne ohne Nebenaktivitäten per Schnitzel-Modus weghauen. Die hübsch anzusehenden Charaktere im sanft verwaschenen Comic-Stil spielen während den jeweiligen Schlachten eine nicht zu unterschätzende Rolle, da gesellige Teepausen oder optionale Spaziergänge euch mehr von den Figuren sowie deren Beweggründe offenbaren. Desweiteren steigern gemeinsame Aktivitäten steigern die Moral eurer Truppe. Bedauerlich war zudem unsere Erkenntnis, dass es keine grafische Aufwertung nach ganzen drei Jahren gab. Texturen innerhalb der Level sind matschig, teils sehr müßig ertragbare Framerate-Drops und das laue Leveldesign hemmen den Spielspaß insgesamt doch spürlich. Die Musik agiert zweckmäßig, dudelt aber auch im Hintergrund nur vor sich hin.
Unser Fazit zu „Fire Emblem Warriors: Three Hopes“
Wo Misou draufsteht, wird Misou gespielt – sagte ja schon ein altes japanisches Sprichwort, oder? Die „Fire Emblem„-Reihe darf sich selbstredend ein etwas simpleres Spin-Off jederzeit erlauben, aber sich zum 2. Mal ohne große Lust mit frischeren Ideen auf das altbekannte „Dynasty Warriors„-Konzept zu stürzen, ist schade. Insofern weil es genug Potenzial gäbe. Das Gameplay macht Freude ebenso auf bekannte, aber auch neue Gesichter zu treffen. Jedoch die Anlaufzeit zum Action-Gewitter geriet zu lange während grafisch kaum Neuerungen anzutreffen sind. Für Fans beider Spielereihen sollte das zweite Klopper-Abenteuer ausreichen.
Entwickler: Omega Force | Preis: 49,99 Euro | Für Nintendo Switch | USK: ab 12
Fire Emblem Warriors: Three Hopes (Nintendo Switch)
Spielspaß - 71%
Gameplay - 77%
Grafik - 59%
Technik - 73%
70%
Für Fans.
Klopperei ohne große Innovation: Spaßig-klassische Prügelorgie im "Fire Emblem"-Universum, das sich durch Fokus auf Figuren hervorhebt.
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