Testberichte

Honor 10 – Fazit nach zwei Monaten

Seit rund zwei Monaten ist das Honor 10 mein ständiger Begleiter sowie mein Haupt-Smartphone im Alltag. Ich war so begeistert vom Honor 10, dass ich für ein 399-Euro-Phone sogar mein geliebtes Mate 9 einmottete. Ob sich der positive Eindruck gehalten hat, erfahrt ihr in diesem Fazit. Außerdem wird eine Person von euch die Gelegenheit haben, das Honor 10 selbst ausgiebig zu testen.

Honor 10: Technische Daten

Ihr kennt den Drill: Bevor wir einsteigen, hier nochmal die wichtigsten Specs des Honor 10 auf einen Blick.

Technische Daten Honor 10

Software
Android 8.1 mit EMUI 8.1

Prozessor
HiSilicon Kirn 970 (4×2,36 GHz + 4×1,8 GHz), Neural Processing Unit (NPU) mit künstlicher Intelligenz

Grafikchip
ARM Mali-G72 MP12

Arbeitsspeicher
4 GB

Speicher
64 GB oder 128 GB (intern)

Display
5,84 Zoll FullView IPS LCD, Full HD+ (2280 x 1080 Pixel)
19:9-Format

Kamera
Hauptkamera: 24 MP + 16 MP AI Camera
Frontkamera: 24 MP
Videoauflösung: 2160 x 3840 Pixel (4K UHD)

Anschlüsse
USB Type-C mit USB On-The-Go, 3,5 mm Kopfhöreranschluss

Konnektivität
4G LTE TD: B38/B40/B41
4G LTE FDD: B1/B3/B5/B7/B8/B19/B20
3G WCDMA: B1/B2/B5/B6/B8/B19
2G GSM: B2/B3/B5/B8
802.11 b/g/n (2,4GHz), 802.11 a/n/ac (5GHz), NFC, Bluetooth 4.2

SIM
Kartenslot: Dual Nano-SIM

Bedienung
Touch, Integrierter Fingerabdrucksensor unter dem Displayglas

Akku
3400 mAh, 5V/4.5A mit Supercharge (50% Akku in ca. 25 Minuten)

Maße
149,6 mm (L) x 71,2 mm (B) x 7,7 mm (H

Gewicht
ca. 153 g

Preis
399,- €*

Mein Fazit im Mai lautete:

Für 399 Euro erhaltet ihr Flaggschiff-Specs in einem kompakten und hochwertig anmutenden Paket. Bei der Kamera trumpft das Honor 10 ordentlich auf und es dürfte schwierig werden, in dieser Preisklasse einen besseren Knipser zu bekommen. Verzichten müsst ihr auf eine IP-Zertifizierung oder auf beiliegende Kopfhörer. Außerdem knirscht es aktuell noch etwas in der Software. Sobald das Betriebssystem aber ausgereift ist – und das wird es bald sein – sehe ich wenig, was einem Kauf des Honor 10 entgegenstehen würde.

Im Grunde hat sich an diesem Urteil in den letzten zwei Monaten nicht viel geändert. Das Honor 10 ist immer noch ein phantastisches Smartphone. Dennoch möchte ich euch kurz aufzählen, was mir im Langzeittest aufgefallen ist. Auf geht’s…

Heißes Eisen: Wärmeentwicklung

Es ist kein neues Phänomen, dass Smartphones mitunter phänomenal warm werden können. Besonders bei hoher CPU-Last, wie sie zum Beispiel bei Spielen vorkommt, lässt sich das beobachten. Das Honor 10 ist jedoch definitiv eines der wärmeren Telefone auf dem Markt. Auch bei normaler Nutzung wie z.B. beim Surfen im Internet erwärmt sich das Honor spürbar. Verlangt man dem Smartphone einiges ab, so dass der Kirin 970 SoC richtig loslegen muss (Stichwort: Benchmarks, Videoschnitt), kann es aber auch unangenehm heiß werden.

Der Slot für die Dual-SIM

Besonders der Metallrahmen ist hiervon betroffen, weil über die Vorder- und Rückseite aus Glas kaum Wärme abgestrahlt werden kann. Ein Dealbreaker ist das für mich nicht, ich musste mich aber definitv dran gewöhnen. Eine wirkliche Überhitzung trat aber nur ein einziges Mal auf, als ich versuchte, mit Lapse it Pro ein Zeitraffervideo in voller Sensorauflösung zu erstellen. Das Honor 10 stand im prallen Sommersonnenschein und schaltete sich nach etwa 200 geschossenen Fotos ab. Das halte ich für vertretbar ?

Stottert noch etwas: Das Betriebssystem

Es ist kein Geheimnis, dass ich kein großer Fan der meisten herstellerspezifischen Android-Benutzeroberflächen bin. Neben etlicher zweifelhafter Design-Entscheidungen liegt das vor allem an der Performance (bzw. an der fehlenden solchen). Verglichen mit „purem“ Android, also Android One oder dem OS der Pixel Phones, fühlen sich die Oberflächen von Samsung, HTC oder Huawei/Honor einfach weniger snappy an.



Soweit, so bekannt. Aber das Honor 10 nimmt sich durchaus hin und wieder eine Gedenksekunde, bevor z.B. die Kamera App bereit fürs Urlaubsfoto ist. Das ist umso erstaunlicher, als dass im Honor 10 ja der selbe Kirin 970 SoC tickert, der auch in den Flaggschiffen P20 Pro und Mate 10 Pro zu finden ist. Glücklicherweise wird die Performance aber von Update zu Update besser. Nur ganz verschwunden sind die Leistungseinbrüche leider noch nicht. Außerdem finden sich hie und dort noch ein paar Bugs. Bei meinem Gerät stellt z.B. manchmal der Helligkeitssensor bzw. der Näherungssensor den Dienst ein und funktioniert erst nach einem Neustart wieder.

Sieht auch in Schwarz schick aus: Das Honor 10

Verarbeitung – hochwertig und dennoch kratzempfindlich

Ohne Zweifel: Die Hochglanz-Rückseite des Honor 10 ist ein echter Hingucker. Dies trifft ganz besonders auf die Farben Phantom-Blau und Phantom-Grün zu, die je nach Betrachtungswinkel die Farben wechseln. Superglatten Spiegeloberflächen haben aber auch einen Haken: Fehler fallen deutlich stärker auf als z.B. auf einem matten Metallgehäuse. Dass das Honor 10 Fingerabdrücke magisch anzieht, schrieb ich bereits im Mai. Doch nach zwei Monaten muss ich leider hinzufügen, dass zumindest mein Gerät sehr kratzempfindlich ausfällt.

Kratzer: Das Honor 10 gehört in ein Case

Wie man auf dem Foto erkennt, hat z.B. die untere, rechte Kante der Rückseite bereits etliche, teilweise tiefe Kratzer abbekommen. Und auch die ab Werk installierte Display-Schutzfolie scheint sehr empfindlich zu sein. Es empfiehlt sich also, das Honor 10 konsequent in einem Case zu belassen. Glücklicherweise liegt dem Gerät ja eine Hülle bei.

Kratzer auch auf der Display-Schutzfolie

Abgesehen von den Kratzern kann die Verarbeitung des Honor 10 jedoch nicht bemängelt werden. Im Gegenteil. Das Gerät liegt immer noch satt in der Hand und die Knöpfe reagieren prompt und präzise. Nach wie vor knarzt und quietscht nichts und der blau eloxierte Alu-Rahmen hat ebenfalls noch keine Macken abbekommen.

Zahlreich: Software Updates,

Wenn ich richtig gezählt habe, sind für das Honor 10 seit Release bereits drei größere Updates erschienen. Das aktuelle Patchlevel ist Juni 2018. Dabei wurden immer wieder etliche Funktionalitäten verbessert, neue Features eingefügt und Bugs gefixt. Das ist vorbildlich und etliche andere Hersteller sollten sich daran ein Beispiel nehmen. Ich nehme stark an, dass das Honor 10 auch in Zukunft zeitnah mit Updates versorgt wird und auch Android P wird das Gerät sicherlich bekommen.

Updates gibt es zahlreich

Immer noch toll: Die Kamera

Nach wie vor restlos überzeugen kann die Kamera des Honor 10. Es ist schlicht eine Wonne, mit dem Honor 10 zu fotografieren. Bei guten Lichtverhältnissen sind die Ergebnisse schlichtweg phantastisch. Über die eingebauten AI-Funktionen kann man sicher geteilter Meinung sein. Teile der Redaktion finden z.B. dass die AI bei der Farbsättigung übertreibt bzw. einfach nur daneben liegt. Mir gefällen die von der AI erzielten Ergebnisse jedoch zu 90% sehr gut. Und wenn es mal nicht gefällt, lässt sich die AI jederzeit deaktivieren – auch im Nachhinein.






Bei schlechten Lichtverhältnissen, auch dieser Eindruck hat sich bestätigt, stößt die Kamera des Honor 10 aber schnell an seine Grenzen und kann nicht mit den Spitzenreitern wie Huawei P20 Pro, HTC U12+ oder auch mit einem Galaxy S9 mithalten. Dafür kostet das Honor 10 eben auch weniger als die Hälfte dieser aktuellen Flagship Phones.

Fazit nach 2 Monaten

Kein Smartphone ist perfekt, das hat unser Langzeittest gezeigt. Das Honor 10 hat durchaus seine Schwächen. Aber welches Smartphone hat die nicht? Am Ende jeder Betrachtungsweise steht eben der Preis und der Beträgt eben nur 399 Euro (Stand: Juli 2018). Und ich finde es nach wie vor beeindruckend, welche Features Eingang ins Honor 10 gefunden haben. Sei es die schicke Optik, seien es die leistungsfähigen Komponenten, sei es die wirklich starke Kamera – das Honor 10 gefällt und liefert ab.

Meiner Meinung nach gibt es aktuell kein besseres Smartphone im Preissegment bis 400 Euro.

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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