Mario Kart Tour: Könnte richtig fetzen, wenn der Shop nicht wäre
Unser aller Lieblingsklempner kehrt wieder einmal zurück. Diesmal auf das Smartphone. Um das Wichtigste vorwegzunehmen: Ja, Mario Kart Tour macht Spaß. Aber mit dem Shop macht Nintendo richtig viel kaputt.
Wenn ihr euch das Spiel heruntergeladen habt (die Links zu den App Stores findet ihr weiter unten) und den zwingend notwendigen Nintendo-Account erstellt habt, dann müsst ihr zuerst an die große Lootbox. Die ist in diesem Fall eine Kanone und spuckt eure Spielfiguren und Fahrzeuge aus.
Die Steuerung läuft nach kurzer Eingewöhnung ganz gut. Euer Kart beschleunigt von alleine, so dass ihr euch auf das Steuern und das liebevolle Bewerfen eurer Mitfahrer mit den altbekannten Items konzentrieren könnt. Bei der Steuerung könnt ihr euch entweder von der App helfen lassen oder ihr nehmt den manuellen Modus und könnt driften. Letzteres macht definitiv mehr Spaß. Die Strecken sind zum Teil optisch aufgemotzte Strecken aus bisherigen Mario Kart-Titeln. Macht wirklich Spaß. Schade ist, dass ihr im Moment nur gegen Computer-Gegner fahren könnt. Ein richtiger Mehrspieler-Modus soll aber noch folgen.
Es gibt verschiedene Klassen: 50ccm, 100ccm, 150ccm und 200ccm. Je höher die Klasse, desto stärker die Gegner, desto mehr Punkte gibt es. Die ersten drei Klassen könnt ihr euch freispielen. Die letzte müsst ihr euch mit einem Gold Pass kaufen. Bedeutet im Klartext: Ein Abo für geschmeidige 5,49 Euro/Monat.
Für eure Erfolge werdet ihr natürlich auch belohnt. Zum einen mit Münzen und zum anderen mit Rubinen. Und die braucht ihr im nicht zu übersehenden Shop. Wie schon bei anderen Nintendo-Spielen braucht Mario Kart Tour eine permanente Online-Verbindung. Ihr solltet also auf eure Verbindung und euer Datenvolumen achten. Für die U-Bahn ist es daher vielleicht nicht die erstbeste Wahl.
Ziemlich aufdringlicher Shop bei Mario Kart Tour
Der Shop ist allgegenwärtig. Um bspw. die Lootbox-Kanone erneut abzufeuern und neue Fahrer zu erhalten, müsst ihr Rubine einsetzen. Die müsst ihr entweder erspielen oder kaufen. 10 Stück kosten 6,99 Euro. 105 Stück kosten satte 74,99 Euro. Um die Kanone einmal zu zünden, braucht ihr übrigens fünf Rubine.
Während der Rennen sammelt ihr Goldmünzen. Damit könnt ihr euch im Shop Charaktere, Fahrzeuge und Gleiter kaufen. Die Münzen könnt ihr nicht mit echtem Geld kaufen. Ihr werdet es aber schon ahnen: Es dauert ziemlich lange, bis man die Münzen für einen Kauf zusammen hat. Und Nintendo setzt mit ziemlicher Sicherheit darauf, dass nicht jeder die Geduld hat, zu warten, sondern lieber die Abkürzung über die gekauften Rubine nimmt.
Dann gibt es noch die Sterne. Die bekommt ihr nach den Rennen für eure erspielte Punktzahl. Ihr braucht sie, um neue Rennen freizuschalten und Geschenke zu erhalten. Die Geschenke enthalten dann Figuren oder Rubine.
Die letzte Kategorie sind schließlich die Sternentickets. Sie haben die gleiche Funktion wie die Sterne, können aber nicht erspielt werden. Ihr müsst sie also kaufen. Das aktuelle New-York-Set kostet 21,99 Euro und enthält 45 Rubine, Mario als Spielfigur und 5 Sternentickets.
Das Gold-Abo schließlich ist für 5,49 Euro monatlich zu haben. Damit schaltet ihr die höchste ccm-Klasse frei und es soll euch spezielle Missionen bieten. Ihr merkt schon, das Shop-System ist ziemlich ausgefeilt und nimmt in der App eine Menge Platz ein.
Wie gesagt: Mario Kart Tour macht Spaß. Aber der Eindruck bleibt, dass es nicht primär ein Spiel, sondern ein Shop mit Spielelementen ist. Versteht mich nicht falsch. Ich bin absolut dafür, Entwickler angemessen für ihre Arbeit zu entlohnen. Aber die immer weiter zunehmenden Freemium-Modelle, bei denen man ziemlich schnell den Überblick verliert, welche Summe man ausgegeben hat, sind einfach nur zum Kotzen. Gerade dann, wenn man ein Spiel entwickelt, dass sich eindeutig auch an ein jüngeres Publikum richtet.