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Mario + Rabbids Sparks of Hope im TEST – Kunterbunte Taktik

Überzeugt der bunte Mix aus X-Com und Mario abermals?

Mario und die durchgedrehten Rabbids arbeiten einmal mehr zusammen um ihr Universum zu retten – in “Mario + Rabbids Sparks of Hope” vermischt Ubisoft leichte Adventure-Elemente mit dem taktischen Gameplay eines X-Com. Ob die kunterbunte Mischung einmal mehr überzeugt, erfahrt ihr in unserem Switch-Test.

Ein lockeres BWAAHHHAAA!

Es findet sich in einer langen Historie kaum einen Beruf, den der sympathische Super-Klempner aus Italien nicht wenigstens einmal ausübte. Einerseits Meister aller Jump’n’Run Klassen, rast er über jede sich anbietende Rennstrecke im Pilz-Königreich, löst sogar reihenweise Pillen auf, spielt Weltsportarten wie Tennis oder Gold und gibt den charmanten Gastgeber auf seinen leicht chaotischen Spieleabenden. Der Mann hat also ordentlich zu tun. Aber wenn die französische Spieleschmiede ruft, ist überdimensionaler Ärger meist nicht fern. Als sich Nintendo und Ubisoft vor einigen Jahren zusammenschlossen um ein Rundentaktik-basiertes Spiel zu entwickeln war oftmals Stirnrunzeln zu erkennen. Zu unrecht! Der Erstling “M+R Kingdom Battle” überzeugte durch seine vielseitige Spielwelt, intuitives Gameplay samt herrlich überdrehter Storyline, in der Rayman’s pelzige Antagonisten neuerdings für das Gute kämpften und Held Mario ganz selbstverständlich zur Raketenhund-Kanone griff. Die Spielschaft war entzückt.

Jetzt ist im Pilz-Königreich wieder merklich Ruhe eingekehrt. Mario und Prinzessin Peach tauschen sich verliebte Blicke zu. Luigis sucht in Gebüschen seine abhanden gegangene Hose. Rabbid-Mario rückt sich den angeklebten Schauzer zurecht. Rabbid-Peach schießt ungefähr 10 Selfies pro Sekunde. Im Hintergrund erklingt ein liebliche melodische Hommage an den N64-Klassiker. Besonders schön: Obwohl “Mario + Rabbids Sparks of Hope” weitesgehend auf Rundenstrategie baut, entwickelte Ubisoft Paris die Erforschungsgebiete weiter, sodass Münzen eingesammelt und POW-Boxen per Sprung geöffnet werden können. Doch Unheil naht. Ein heimtückisches Wesen zieht die Gruppe in eine andere Galaxie während wir erstmals auf sogenannte “Sparks” treffen. Wir bereisen verschiedene Planeten, reinigen sie von schwarzem bösartigen Schleim und retten somit deren Bewohner. Während die Storyline anhand ihrer Präsentation besonders die jüngeren Spieler bestens unterhalten wird, sieht es im Gameplay wiederum deutlich erwachsener aus. Nicht vom kunterbunten Zuckerguss täuschen lassen – hier haben wir ein waschechtes Taktikstrategie-Spiel vor uns. Behutsam führt uns Ubisoft mit Beispiel-Matches die Mechanik vor – zieht jedoch ab Welt 2 die Lenrkurve viel zu hastig nach oben. Zwar ist eine “Autoplay”-Funktion vorhanden, diese läuft aber etwas fix ab und die zahlreichen Attacken sowie besonderen Skills einzelner Figuren vorzustellen.

Grafisch in der Oberliga

Neben einer, für Switch-Verhältnisse äußerst gepolishten Optik, muss die leicht überfrachtete aber dennoch übersichtliche Steuerung gelobt werden. Im Verlauf des Abenteuers sammeln Mario, Peach und Co. nämlich besondere Sparks auf, denen einzigartige Fähigkeiten inne wohnen. Entweder bringt ihr Einsatz mehr Schaden bei Gegnern mit geringer Elektrizität/Feuer-Toleranz. Nicht zu verachten, gerade weil der digitale Neuzugang Roboter “Beep-O” vor jeder Konfrontation das Schlachtfeld durchleuchtet und mit hilfreichen Hinweisen weniger Frust aufkommen lässt. Mario und Luigi bleiben treffsichere Revolverhelden, die mit ihren Laserknarren für Unruhe im gegnerischen Lager sorgen. Rabbid Peach lässt frechen Sniper-Hasen den Hosenboden per Raketenwerfer implodieren und heilt notfalls per Zauber während Peach ihren ihren hübschen Regenschirm auf Wunsch in eine brachiale Riesen-Shotgun umwandelt. Neu ist außerdem: Mario kann in begrenzten Bereichen kleinere Feinde wie z.B. Gumbas per Tritt weghauen. Das Konzept bleibt wie gehabt: Match beginnt und jedes Team wechselt sich mit Angriffen ab, bis schlussendlich die Guten gewinnen. Nervig wird es halt spätestens dann, wenn nach 15 Stunden Spielzeit immer noch die sekundenlange Zwischensequenz bei Aktivierung bestimmter Aktionen abgespult werden.

Nachdem uns die liebevoll gestalteten Gebiete mehrfach beeindruckt haben, ließen uns die sehr unglücklich verteilten Ladepausen (richtig gelesen) dagegen sauer aufstoßen. Wäre zu Beginn einer Konfrontation verschmerzbar, aber bei Aufruf der Karte oder des Figuren-Menüs könnte es kaum unvorteilhafter sein, da der spielerische Flow hier mächtig verloren geht. Sobald die Abstände zwischen den Charakteren mal etwas weiter ist, wirkt die Kamera oftmal überfordert. Anders gesagt: Anstatt Angriffmanöver werden oftmals Steine oder Hügel in Großaufnahme gezeigt. Dafür unterhielt uns die grandios superbe Musik.

Unser Fazit zu “Mario + Rabbids Sparks of Hope”

Mit Laserkanonen und durchgeknallten Humor zur spielerischen Top-Wertung. Dieser Plan ging seitens Ubisoft, die einmal mehr komplett alleine hinter dem eigenwilligen Crossover standen, sogar weitestgehend auf. Waren im Vorgänger im späteren Spielverlauf manchmal langweilige Phasen auszumachen, dreht “Sparks of Hope” mit bis zu 30 unterschiedlichen Sparks in anspruchsvollen Partien erst auf. Die knuddelige Storyline mit ihren zahlreichen Meta-Gags verfeinert das Spielkonzept nochmal enorm, sodass Jung und Alt hier wieder auf ihren Spielspaß kommen.

Entwickler: Ubisoft | Preis: 49,99 Euro | Für Nintendo Switch | USK: ab 6

Mario + Rabbids Sparks of Hope (Nintendo Switch)

Spielspaß - 88%
Gameplay - 83%
Grafik - 92%
Technik - 84%

87%

Ausgezeichnet!

Optisch famoses zweites Taktik-Abenteuer von Mario mit einem durchdachten Spielkonzept - besonders für Rundenstrategie-Fans.

Mehr Informationen zu unserem Wertungssystem findest Du hier.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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