Seit kurzem steigen in der Schweiz nun autonome Lieferdrohnen auf. Das Pilotprojekt in Zürich gehört zu einem der ersten Projekte weltweit. Jedoch wird das Drohnennetz nicht von der Schweizer Post betrieben, sondern aus einem Zusammenschluss von Mercedes-Benz, Matternet, Coop und Swisscom mit ihrem Shopping-Marktplatz Siroop.
- Gemeinsames Pilotprojekt von Mercedes-Benz Vans, dem US-Drohnensystementwickler Matternet und dem Schweizer Online-Marktplatz siroop
- Innovatives Lieferkonzept mit Vans als vernetzte und sichere Landeplattform für Drohnen wird in Zürich getestet
- Ziele: Test von On-Demand-Lieferungen und deren Akzeptanz bei Händlern und Öffentlichkeit
- Kombination aus Transportern und Drohnen sorgt für eine schnellere Verbindung von Kunden und Händlern, höhere Effizienz, gesteigertes Serviceniveau und eine Entlastung des Verkehrs
Matternet ist beim Thema Drohnen-Logistik kein Unbekannter. Seit Frühjahr fliegen die Drohnen des US-Herstellers bereits im Tessin um etwa mit Laborproben zwischen zwei Krankenhäusern, hin- und herzufliegen.
Auch Mercedes und Matternet kennen sich schon ein paar Tage, so wurde zusammen das Konzept „Vans & Drohnes“ entwickelt und im letzten Jahr bereits vorgestellt.
Genehmigt wurde der Drohnentest vom Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL gemäß der SORA-Methodologie (Specific Operational Risk Assessment) der Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems (JARUS) unter Zustimmung aller zuständigen Schweizer Behörden. Die Matternet-Drohnen sind mit einem Fallschirmsystem ausgestattet, das im Falle eines Problems automatisch ausgelöst wird. Bei den Drohnen handelt es sich um Matternet Drohnen des Typs M2 mit Traglast von maximal zwei Kilogramm und eine Reichweite von bis zu 20 Kilometern haben, bei einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Erste Testflüge seien bereits erfolgreich absolviert worden.
Mercedes-Benz Vito mit integrierter Landeplattform für Drohnen
Die Idee dahinter ist eigentlich recht clever: Durch die Kombination von Drohne und Lieferwagen sollen Kunden und Händler besser vernetzt werden. Dazu sollen Kunden nun beim Online-Marktplatz siroop ausgewählte Produkte Rund 3 Wochen bestellen können und per Drohne zugestellt bekommen. Die Produkte dürfen jedoch maximal zwei Kilogramm schwer sein um für den Transport per Drohne geeignet zu sein. Zur Produktpalette gehören zum Beispiel Kaffee oder (Klein-) Elektronikartikel. Der Händler muss dann nur dir Drohnen direkt nach Eingang der Bestellung beladen und diese einem von zwei im Projekt genutzten Mercedes-Benz Vito mit integrierter Drohnen-Landeplattform fliegen lassen. Die stehen halten an einem von insgesamt vier definierten Rendez-Vous-Punkten im Züricher Stadtgebiet. Ein Paketzusteller entnimmt die Produkte dann und liefert sie an die Endkunden aus. Die Drohne kehrt zwischenzeitlich zum Händler zurückkehrt. Der Endkunde wird vorerst also keine Drohne zu Gesicht bekommen.
Aufbau eines Drohnen-Logistik-Netzwerks
Bei Mercedes-Benz will man in den kommenden Jahren mit einer serienreifer und skalierbarer Drohnentechnik punkten. Konzepte wie die Drohnen- oder Roboterbelieferung spielen für den Hersteller dabei eine wichtige Rolle, der nach dem Willen von MB-Vans-Chef Volker Mornhinweg ein Eco-System weit über das bloße Fahrzeug hinaus darstellt. Das Ziel: neue Geschäftsmodelle zu entwickeln für Digitalisierung, Automatisierung und Robotik im Transporter sowie innovative Mobilitätsangebote.