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Onimusha: Warlords im Test

Capcom serviert uns mit „Onimusha: Warlords“ einen echten PlayStation 2-Klassiker, der jedoch nur rudimentär aufgehübscht jetzt für aktuelle Systeme veröffentlicht wurde – Unser Review.

Wegbereiter vieler Marken

Anfang der 2000er war Capcom so kreativ wie fast kein anderer Entwickler und haute mit „Devil May Cry“, Spin-Offs zu „Resident Evil“ und auch der „Onimusha“-Serie mehrere Reihen raus, die in manchen Fällen bis heute gepflegt werden. So kommt beispielsweise in diesem Jahr „Devil May Cry 5“ auf unsere Konsolen und das mit ziemlicher Sicherheit schockierende Remake zu „Resident Evil 2“ könnte zum Spiel des Jahres avancieren. Nun möchte der Publisher vielleicht vorfühlen, ob auch das Interesse am altgedienten „Onimusha“ nochmal entflammt werden könnte – vor wenigen Tagen erschien in rein digitaler Form der erste Ausflug von Samurai Samanosuke Akechi aus der Feder von Jun Takeuchi. Mit eindeutigen Parallelen zum Resi-Franchise, an festgelegten Kamerapunkten sowie eingestreuter Puzzles zu erkennen, war das Setting damals frisch sowie unverbraucht.
Die Handlung ist anfangs simpel entwickelt sich jedoch mit der Zeit. In einer Welt voller Dunkelheit und Magie kämpfen machthungrige Kriegsherren um die Vorherrschaft im Feudalistischen Japan. Inmitten des Chaos wird die Prinzessin Yukihime entführt. Ein einziger Kämpfer, der mutige Samanosuke, meldet sich freiwillig, die Prinzessin zu retten und zu rächen. Doch in diesen finsteren und geheimnisumworbenen Zeiten erkennt selbst Samanosuke die Aussichtslosigkeit seiner Mission nicht. Japanische Historie wird clever mit dem Schicksal der Titelfigur verbunden. Im Kern erforschen wir allerlei kleinere Tempel, viele Außenareale und metzeln in regelmäßiger Routine Monster weg. Nach kurzer Zeit erhalten wir von den Oni-Göttern ein bestimmtes Werzeug um die Seelen der erledigten Gegner einsammeln und später damit unsere Fähigkeiten aufzubessern. Klassischer könnte ein Videospiel nicht sein. Die Level sind linear aber nicht langweilig und können mit ihrer strikten Kameraeinstellung teilweise überraschen. Die Rätsel sind insgesamt im Mittelmaß anzusiedeln und erfordern von euch nur, dass ihr Hinweise bzw. Schlüssel findet. Im Gameplay liegt aber der Spielspaß, da verschiedene Gegnertypen mit anderen Strategien aufwarten.
Grafisch dürft ihr kein Resi 2-Remake erwarten. Ähnlich wie bei der zuletzt veröffentlichten „Devil May Cry Trilogy“ sind die vorgerenderten Hintergrundbilder zwar stärker aufgelöst, jedoch auf einem 4k-Fernseher nur als zweifarbiger Brei zu werten. Amüsant ist jedoch, dass die Charaktermodelle visuell klarer definiert und man bereits 2001 schon Emotionen einprogrammiert hatte. Wenn auch nur schwer zu erkennen. Der Soundtrack ist ebenfalls neu, hätte jedoch besser komponiert sein können. Schön: Dank der Breitbildoption fallen nervige Ränder weg. Jüngere Spieler werden von der spürbaren Behäbigkeit sehr schnell abgeschreckt – während Nostalgiker hier sicherlich in Erinnerungen schwelgen. Diese können auch die spartanische oder generalüberholte Steuerung nutzen. Ein Update für heutige Systeme.

Unser Fazit zu „Onimusha: Warlords“

Onimusha war eine der bekanntesten Reihen auf der PlayStation 2. Besonders Teil 3 konnte sogar mit Schauspiel-Legende Jean Réno überraschen und ihn als spielbaren Charakter etablieren. Doch für mich als Videospiel-Enthusiasten ist der Anbeginn der Reihe interessant, auch wie sich insgesamt Spiele in ihrer Inszenierung gewandelt haben. Wenn gleich, das Spieltempo etwas lahm und die Storyline recht dürftig sind, hatte ich meinen Spaß. Es könnte gut sein, dass Capcom zeitgleich an einer zeitgemäßeren Fassung des Stoffs arbeitet.
Entwickler: Capcom | Preis: 19,99 Euro | Für PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC | USK: ab 16

Onimusha: Warlords (PlayStation 4)

Spielspaß - 74%
Gameplay - 79%
Grafik - 56%
Technik - 65%

69%

Durchschnittlich

Actionreiche Samurai-Kost, an der sichtbar der Zahn der Zeit nagt.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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