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„Onrush“ im Test

Onrush: Codemasters lässt die Reifen durchdrehen und serviert uns ein flottes Rennspiel á la Burnout mit klaren Team-Elementen. Ob dieser verrückte Mix zusammenpasst oder schnell die Puste ausgeht, erfahrt ihr im Test.

Mit Vollgas punkten

Mit Rennspielen ist ja so eine Sache. Die einen wollen ihren Spielern ein möglichst realistisch also anspruchvolles Erlebnis garantieren, wie die Entwickler der „Project Cars“-Reihe. Andere ist diese relativ schnuppe und möchten mit reichlich Geschwindigkeit und Adrenalin punkten. Eine Stufe weiter befand sich die „Burnout“-Serie – übertriebene Action und wahnsinnige Manöver bestimmten das Konzept. Bis auf das „Paradise“-Remaster lag dieses Subgenre jedoch brach. Scheint so – denn „Onrush“ möchte diese Lücke mit einer gehörigen Portion Teamplay schließen. Die Macher dahinter Codemasters sind keine unbekannten, sind eben sie es, die mit klassischen Rallye-Titeln Realismus präsentieren. Bereits zu Anfang wird man mit einem flotten Tutorial und einer lasziv verspielten Frauenstimme darauf hingewiesen, dass hier nicht der gewinnt, der als erster die Ziellinie passiert, sondern die meisten Punkte verbucht. Willkommen bei Onrush!
Den bekannten Brennstoff Nitro sammeln wir mit waghalsigen Sprüngen und Manövern oder rammen dafür vorgesehene graue Autos und Motorräder von der Piste. „Richtige“ Gegner gibt es auch, diese sind aber aggressiver und brauche mehr um weggedrängt zu werden. Das Spiel arbeitet nicht mit normalen Runden im Kurs sondern mit einer Punkte-Leiste, die anhand der vorgegeben Herausforderung funktioniert. Beispielsweise müssen wir im Modus „Countdown“ im 5-er Team geschlossen durch Tore fahren und so Sekunden gut machen, die das Gegner-Team nicht mehr einholen kann. In vier Modi kämpfen wir um den Sieg, wobei diese recht kreativ geraten sind. Mal müssen wir Kontrahenten en masse rammmen oder sonstigen Schade anrichten. Im Fuhrpark stehen jeweils bis zu 8 Autos und Motoräder bereit. Trotz des anfänglichen Spaßes hat „Onrush ein großes Problem: Es wird schnell langweilig. Das Konzept nutzt sich ab. Zu ähnlich sind die Modi und selbst Burnout-Fans müssen feststellen, dass die Takedowns nicht so brachial vonstatten gehen.
Technisch ist das neue Werk von „Codemasters“ ordentlich – nur die Ladezeiten könnten kürzer und der Respawn mit unüberspringbarer Crash-Kamera und zusätzlichen fünf Sekunden Wartezeit reißt einen immer wieder aus dem Flow. Schade. Abstürze oder andere schwerwiegende Bugs waren zu keiner Zeit vorhanden. Nur in überaus hektischen Situationen kam es zu kleinen Frame-Drops. Die Grafik-Engine Unreal 4 leistet einen sauberen Job und zaubert in manchen Momenten tolle Panoramen bzw. Lichteffekte. Die leider nur 6 Strecken sind clever konzipiert – Studio versorgt den Titel regelmäßig weiter mit kostenlosem Content. Der Score bedient sich einigen Electro-Stücken, ist also perfekt für das schnelle Spieltempo. Natürlich gibt es einen Multiplayer, der bis auf einige Macken wir längeres Matchmaking gut klappt.

Unser Fazit zu „Onrush“

Die Ankündigung von „Onrush“ auf der letzten E3 war durchaus überraschend – endlich mal wieder ein Fun-Racer, der auf Realismus pfeift und den Mist rockt! Motorstorm ich hör dir trapsen. Aber dieser Vergleich hinkt, da der Titel wie ein MP-Shooter wirkt. Insofern hatte der Titel einen guten Start, das Konzept ist simpel und wird unterhaltend auf die Mattscheibe gebracht. Leider nutzt sich dies alles nach zwei Stunden ab, sodass am Ende des Tages ein launiges Rennspiel bleibt, aber eben nur für zwischendurch.

Onrush (PlayStation 4)

Spielspaß - 76%
Gameplay - 67%
Grafik - 77%
Technik - 79%

75%

Durchschnittlich

Flotter Rennspaß, der leider zu früh Abnutzungsspuren aufweist.

Entwickler: Codemasters | Preis: 69,99 Euro | Für PlayStation 4, Xbox One | USK: ab 6

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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