Testberichte

Test: Bosch Smart Home Security-Starterset

Erst vor kurzem habe ich mir mit dem Bosch Raumklima-Starterset Boschs Einstieg in den Smart Home Markt angesehen. Mittlerweile ist auch das Security-Starterset verfügbar, das für mehr Sicherheit sorgen soll. Dafür sorgen sollen neben dem Tür-/Fenstersensor ein Bewegungsmelder und ein Rauchmelder. Auch das Set habe ich mir daher einmal angesehen.

Wie schon erwähnt unterscheidet sich hier der Lieferumfang gegenüber dem Raumklima-Set. Statt der zwei Thermostate sind neben dem Tür-/Fensterkontakt ein Bewegungssensor und ein Rauchmelder enthalten. Dazu gibt’s natürlich auch wieder die benötigte Basisstation. Wie auch schon beim Raumklima-Set arbeiten alle Komponenten kabellos, von der Basisstation abgesehen. Mehr Details zur Basis findet ihr hier.

Die Basisstation wird dann natürlich genauso eingerichtet, wie auch schon beim Raumklima-Set. Die Erklärung findet ihr im dazugehörigen Test. Die Geräte werden dann auf dem gleichen Weg wie auch die Thermostate eingerichtet, wobei die Schritte etwas umfangreicher sind. Nach der Auswahl von „Gerät hinzufügen“ wird das Gerät gescannt und es startet sich die Anleitung zur Einrichtung und Inbetriebnahme.

Die Batterie des Rauchmelders ist bereits integriert, aktiviert wird sie in dem Moment, wenn der Rauchmelder in seine Wandhalterung gesteckt und eingerastet wird. Dadurch ist er recht schnell eingerichtet – man sollte nur beachten, dass das Gerät auch einen Funktionstest macht während der Einrichtung. Wenn der plötzlich loslegt kann man sich da schon leicht erschrecken ;). Gut laut ist der also.

Der Bewegungsmelder benötigt hier schon etwas mehr Zeit. Neben der normalen Verbindung mit der Basis muss auch die Sensitivität eingestellt werden, was gerade mit Haustieren wie Hund oder Katze sehr wichtig ist. Auch wer einen Staubsaug-Roboter hat und den Bewegungsmelder in der Wohnung nutzt, sollte während der Einrichtung prüfen, ob der Roboter den Bewegungsmelder auslöst.

Die Einrichtung und Montage ist außerdem etwas fummelig, da der Sensor auch für den (wettergeschützten) Außenbereich geeignet ist und damit gegen Diebstahl gesichert werden muss. Die verwendete Batterie ist dann auch eher exotisch: Man benötigt mindestens eine (im Lieferumfang enthalten), oder zwei CR123A Batterien. Mit zwei Batterien verlängert sich die Batterielaufzeit entsprechend.

Als letztes folgt der Fenster-/Türsensor. Die Einrichtung ist schnell erledigt. Eingescannt, angebracht, fertig. Zu konfigurieren gibt es hier nichts.

Sind dann alle Teile verbunden kann über die App das Sicherheitskonzept eingestellt werden. In den Einstellungen kann beispielsweise festgelegt werden, ob der oder die Rauchmelder auch als Sirene für das Sicherheitssystem dienen sollen. Wenn ja, schlagen die Rauchmelder Alarm, sobald der Fenster-/Türsensor oder der/die Bewegungsmelder auslösen. Und das ist laut. Richtig laut. Während der Testläufe um das System abzustimmen sollte die Option daher am besten deaktiviert werden. Zumindest wenn man Nachbarn hat. Deren Kinder man gegebenenfalls damit wecken könnte. Nicht, dass mir sowas passiert wäre oder so…

Generell schlägt auch das Smartphone Alarm, sobald einer der Sensoren auslöst wenn das Alarmsystem aktiv ist. Schade dabei: Es gibt keine Einstellung, wie genau das Handy reagieren soll. Per Default fängt es nämlich auch an wie wild zu klingeln und zu tröten, auch wenn das Smartphone auf lautlos gestellt ist. Das könnte auch in der App etwas genauer beschrieben werden – dort steht nämlich nur „Bei Alarm erhalten sie eine Mitteilung auf Ihrem Smartphone.“. Pro-Tipp: Entfernt vorher über die Geräteverwaltung das Handy eurer Mitbewohner, bevor ihr den Alarm testet. Komischerweise fand es meine Freundin nämlich nicht witzig, als ihr Smartphone in der S-Bahn plötzlich anfing, auf Maximallautstärke Radau zu machen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Das Alarmsystem ist wirklich laut und unüberhörbar. Sollte man es allerdings akustisch nicht wahrnehmen können oder wollen, kann alternativ auch ein visueller Alarm mittels Philips Hue Lampen ausgelöst werden. Mangels Hue Lampen konnte ich den Teil allerdings leider nicht testen.

Der Bewegungsmelder reagiert nach der nötigen Feinabstimmung sehr genau – unsere Katzen haben ihn nicht ausgelöst, ebenso konnte der Staubsaugroboter unbehelligt seine Runden drehen. Bewegte sich allerdings ein Mensch im Flur, schlug er direkt an.

Beim Rauchmelder ist die Beurteilung etwas schwieriger – einen Brand legen, um zu gucken ob er reagiert wollte ich nur ungern. Sagen wir es so: Beim Kochen ist er nicht angesprungen, auch nicht als es durch einen kleinen Unfall mal etwas stärker gequalmt hat. Die Empfindlichkeit scheint also zu stimmen, sodass er nicht bei jedem kleinen Küchenunfall anschlägt, sondern erst bei einem echten Feuer. Mehrere Rauchmelder können übrigens miteinander gekoppelt werden, sodass im Falle eines Feuers alle Rauchmelder anschlagen. Zusätzlich gibt auch das Smartphone Alarm wenn’s brennt.

Aktivieren lässt sich das Sicherheitssystem bei Verlassen der Wohnung einfach per Knopfdruck. Ich habe mir dafür ein Szenario gebaut, das, sobald es aktiviert wird, die Heizung auf 16°C herunterdreht und die Alarmanlage scharf schaltet. Hier lassen sich dann natürlich auch die Lampen ausschalten, sofern sie über das System gekoppelt sind. Vom Knopfdruck bis zur Aktivierung vergehen standardmäßig 30 Sekunden, dieser Wert lässt sich allerdings auch anpassen. Kommt man nach Hause, lässt sich das System dann ebenfalls per Szenario deaktivieren – sollte man nur nicht vergessen ;).

Natürlich lässt sich aber auch festlegen, dass der Bewegungsmelder nur das Licht einschaltet. Welche Komponenten in das Sicherheitssystem einbezogen werden, kann man selbst festlegen.

Was schade ist: Bosch ist nach eigenen Angaben beim Smart Home System zwar offen, eine Erweiterung des Systems beispielsweise über einen IFTTT Kanal ist aber nicht möglich. Hier könnte man ansonsten noch viele kleine Handgriffe automatisieren, sodass man beim Verlassen oder Betreten des Hauses nicht jedes Mal das Smartphone zücken muss. Eventuell lässt sich das ja über die Philips Hue Bridge lösen – hier gibt es einen IFTTT Kanal.

Zusammengefasst

Wie auch schon beim Raumklima-Set spricht vor allem die einfache Einrichtung für das Bosch System. Alles ist sehr gut erklärt und schnell erledigt. Die Konfiguration und Feinabstimmung, sofern nötig, wird ebenfalls gut erläutert. Abgesehen von der etwas fummeligen Montage des Bewegungsmelders passt auch die Verarbeitungsqualität, auch wenn eigentlich alle Komponenten aus Kunststoff bestehen.

Das Ökosystem um die Bosch Smart Home Basis wächst, ist allerdings Stand heute im Vergleich noch recht klein. Neben den eigenen Komponenten gibt es die erwähnte Vernetzung mit dem Philips Hue System. Für eine bessere Vernetzung mit bereits vorhandenen Systemen anderer Hersteller wäre außerdem ein IFTTT Channel schön – aber vielleicht kommt der ja noch. Angekündigt sind allerdings einige Komponenten. So gibt es in Kürze voll integrierbare Außen- und Innenkameras und zur diesjährigen IFA will Bosch noch weitere neue Aktoren vorstellen.

Insgesamt tut das Set, was es verspricht – im Falle von Unregelmäßigkeiten schlägt es sofort Alarm und das auch sehr lautstark. Wer also auf der Suche nach mehr Sicherheit und ein wenig zusätzlicher Heimautomatisierung ist, macht hier rein technisch nichts falsch.

Dann wäre da aber noch der Preis. Mit derzeit rund 400 Euro ist es nicht unbedingt günstig. Teuerstes Element ist wieder die Basis, die allein mit über 200 Euro zu Buche schlägt. Dafür bietet die Basis die Besonderheit, dass sie direkt mit vielen aktuellen Buderus und Junkers Heizthermen kompatibel ist. Die Einzelkomponenten sind, nachdem man die Basis bereits angeschafft hat, dann im Rahmen und nicht teurer als die Konkurrenz.

Ich sehe auch wirklich Potenzial im System, denn die App ist im Gegensatz zu vielen anderen Lösungen einfach und übersichtlich strukturiert. Als gewisses Extra fehlt dem System aber noch die Schnittstelle nach draußen, um weitere Systeme zu koppeln – sei es nun Z-Wave, ZigBee, WiFi-Geräte oder einfach ein API-Zugriff via IFTTT.

 

Hannes

Metalhead, Audiophil, meist mit Kopfhörern anzutreffen. Seit Kindertagen am PC unterwegs und seitdem nicht davon weggekommen. Schreibt dinge über PCs, Smartphones und Notebooks ins Internet.

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