
Unser längster Test – JBL Tour Pro 3 als Daily Driver
Neun Monate mit den Premium In-Ears
Für diesen Test ließen wir so lange Zeit wie noch nie! Die JBL Tour Pro 3 positionieren sich als innovative True-Wireless-Kopfhörer, die durch technische Raffinesse und durchdachte Features nicht nur im Alltag überzeugen. Mit einem intuitiven Ladecase, fortschrittlicher Klangtechnologie und hoher Benutzerfreundlichkeit setzen sie neue Maßstäbe im Premiumsegment. Im Vergleich mit ähnlich hochpreisigen In-Ears fällt jedoch ein Aspekt positiv auf – unsere Review zum zeitlich längsten Test in der Techkrams.de-Historie.
Keine Ahnung wie es bei Euch ist – Musik gehört zum Alltagsleben für Uns dazu. Früher war das Unterfangen seine Lieblingsmusiker:innen unterwegs zu hören noch mit so manchem Problem verbunden, weil CD-Player naturgemäß unmodern klobig ausfielen. Spätestens durch den Einzug der kleinen hübsch rechteckigen MP3-Player wurde mobiles Musikhören deutlich entspannter. Mit dem Einzug von hierfür bestens geeignete Speicher-vergrößerten Handys (á la Sony Ericsson) ohnehin. Ein Manko blieb weiterhin bestehen: Die Kopfhörer. Ich möchte nicht wissen wie viele Plastiklauscher mit zwingend speziellem Anschluss für den Slot des jeweilig gekauften Gerätes ich in meiner Jugendzeit kaufen musste, es waren ZU viele.
Wenn man sie als Schussel nicht verlor kam es oftmals zu unangenehmen Kabelbrüchen, bei denen irgendwo im Inneren ein feiner Metallfaden entzwei brach und nur durch meisterhafte Fingerspitzübungen halbwegs weiterer Musikgenuss möglich war. Dank technischen Fortschritts sowie Implemitierung des Verbindungsweges Bluetooth in nahezu sämtlichen Unterhaltungsmedien unseres Alltag wurden Kabeln obsolet und die In-Ears formierten ihren Siegeszug. Subjektiv getrachtet ist mein Alltag draußen ohne Musik in den Ohren kaum vorstellbar. Die lieben JBL-Leute, die wir auf der letztjährigen gamescom zum Termin trafen, infomierten uns nicht nur über kommende Gaming-Headsets sondern übergaben uns auch ein feines Paar der damals noch unveröffentlichten „Pro Tour 3„. Anstatt für gewöhnlich eine Review innerhalb von wenigen Wochen anzufertigen, nahmen wir uns erstmals knapp neun Monate Zeit für einen ordentlichen Langzeit-Test.
Smarte Innovation in Bedienung
Ein herausragendes Merkmal der JBL Tour Pro 3 ist das Smart Charging Case mit integriertem 1,57-Zoll-Touchscreen. Dieses ermöglicht die Steuerung von Musikwiedergabe, Anrufen und Benachrichtigungen direkt am geschwungen designten Case, ohne das Smartphone zur Hand nehmen zu müssen. Zudem fungiert das Case als Audio-Transmitter, der kabelgebundene Quellen wie Inflight-Entertainment-Systeme oder Konsolen kabellos an die Kopfhörer überträgt. Per Kipp-Mechanismus wird die Case-Klappe geöffnet, daraufhin aktiviert sich der Touchscreen. Im zugeklappten Zustand ist der Touchscreen per Fingertipp jederzeit verwendbar. Über ihn lassen sich Uhrzeit, genaue Akkustände für beide In-Ears sowie das Case in Erfahrung bringen.
Per Reiter lassen sich Einstellungen wie der Equalizer, Bildschirmhelligkeit und auch personlifizierte Bildschirmhintergründe einstellen. Ähnlich wie die Apple Watch bietet das Case zudem eine Taschenlampen-Funktion mit hellerleuchtetem Screen. Wer eine Steuerung per Smartphone bevorzugt, der kann dies wie gewohnt über die kostenlos downloadbare JBL-App tun. Dennoch ist es nicht übel ganz ungestört über das Case durch Musiktitel zu scrollen. Tausende Benutzungen und kein Wackeln des Deckels lässt sich als Zwischenfazit feststellen. Am Boden findet ihr den USB-C Eingang für Ladevorgänge. Das ergonomische Design der Ohrhörer sorgt für einen hohen Tragekomfort, unterstützt durch fünf mitgelieferte verschiedene Silikonaufsätze und ein zusätzliches Paar Schaumstoffaufsätze. Dies gewährleistet eine individuelle Passform und stabilen Sitz, selbst bei längeren Tragezeiten. Das Einsetzen in den Gehörgang funktionert absolut problemlos, obwohl sie nur „reingehängt“ werden, sitzen sie bombenfest, selbst bei spontanen Sprints zur Bahn. Unsere Empfehlung: Probiert alle Aufsätze durch bis ihr für Euch den Passenden findet.
Audiovisuelle Präzision der Klangqualität
Die Tour Pro 3 bieten ein hybrides Dual-Treiber-System, bestehend aus einem 11-mm-dynamischen Treiber und einem Balanced-Armature-Treiber. Diese Kombination liefert einen ausgewogenen Klang mit klaren Höhen, detaillierten Mitten und kräftigen Bässen. Dank LDAC-Unterstützung wird Hi-Res-Audio mit hoher Datenrate übertragen, was insbesondere Android-Nutzern zugutekommt. Apple-User hören jedoch nicht in die Röhre, da das ohnehin schon hochqualitative Hörerlebnis durch optionale Aktivierungen von Streamingapps verbessert wird. Stichwort: Hi-Fi-Mode von Spotify.
Die in allen Appstores verfügbare JBL Headphones App ermöglicht eine individuelle Klangpersonalisierung durch den sogenannten Personi-fi 3.0 Hörtest. Dabei wird für jedes Ohr ein angepasstes Klangprofil erstellt, um ein optimales Hörerlebnis zu gewährleisten. Nach anfänglicher Skepsis funktioniert dies erstaunlich gut und bringt sogar einen besonderen Mehrwert mit, da eure Ohren akustisch durchgescannt werden. Dank Headtracking-Option scheint der Klang stets aus der gleichen Richtung zu kommen, auch wenn ihr den Kopf dreht. Die Höhen liegen im gut austarierten Bereich. Die Bässe könnten hingegen etwas stärker sein. Selbst ohne Kenntnis von optionalem Equalizer kriegt ihr einen exzellenten, ausgewogenen Sound. Die Tour Pro 3 unterstützen nun auch LDAC, zukünftig soll auch LC3 folgen. Als musikalischen Daily Driver gefiel mir die extrem gut Verarbeitung hinsichtlich In-Ears sowie Case. Hier finden sich keine hervorstehenden Kanten, spitze Stellen oder gar knarzendes Gehäuse. Das geringe Gewicht mit je lockerleichten 6,1g pro Headset rundet das Paket ab. In jeglicher Hinsicht – 1A!
Wie clever der Hersteller mitdachte fällt in normalen Alltagssituation auf. So unterbrechen „JBL Tour Pro 3“ automatisch jegliche Wiedergabe sofern man einen Hörer aus dem Ohrmuschel entfernt – perfekt für kurze Gespräche, Ticketkontrolle oder Brötchenkauf. Hier wirkt der Passthrough-Modus. Damit kommen wir passenderweise zum womöglich einzigen Schwachpunkt neben fehlendem Staubschutz: Fiel uns übrigens im Vergleich mit dem M100 von Cambridge Audio stark auf, nämlich der Umstand eines nicht existenten Power-Schalter an den Hörern selbst. Bedeutet im Umkehrschluss: Seid ihr ohne Case unterwegs und die Pro Tour 3 schalten sich nach gewisser Zeit ab, war es das. Konnte ich mir im Vorfeld nicht vorstellen, auch kein Workaround wie wiederholter Kopplung oder über die App ließ die In-Ears wieder aus ihrem Dornröschen erwecken. Daran sollte JBL in kommenden Versionen unbedingt feilen.
Klare Kommunikation und die Sache mit dem Noise Cancelling
Die True Adaptive Noise Cancelling 2.0 Technologie analysiert Umgebungsgeräusche über sechs im Gehäuse verbaute Mikrofone und passt die Geräuschunterdrückung in Echtzeit an. Dies ermöglicht ein ungestörtes Hörerlebnis, selbst in lauten Umgebungen. In vielen Telefonaten konnte mich mein Gegenüber akustisch bestens hören, anderesherum genauso. Praktisch: Selbst in lautstärkeintensiven Bereichen wie Bundesstraßen oder in Flughäfen filtern die „Pro Tour 3“ alles sauber raus, sodass nur eure Stimme übrig bleibt.
Für Telefonate sorgt der JBL Crystal AI Algorithmus für klare Sprachübertragung, indem er sowohl tieffrequente als auch hochfrequente Störgeräusche effektiv filtert. Ein intelligenter Anruf-Equalizer passt die Lautstärke von Gesprächspartnern automatisch an, um eine angenehme Kommunikation zu gewährleisten. Dem Lieferumfang liegen zwei unterschiedliche Typen von Ohrstöpseln bei – darunter auch neu entwickelte Schaumstoffaufsätze, die speziell dazu beitragen, hohe Frequenzen wie Stimmen wirksamer zu dämpfen. In besonders lauter Umgebung lässt sich zudem einer der Ohrhörer vor den Mund halten, um ihn gezielt als Mikrofon für klarere Sprachübertragung bei Telefonaten zu verwenden.
- True Adaptive Noise Cancelling 2.0: Die kabellosen Kopfhörer passen sich in Echtzeit an die Umgebung an und bieten mit den Schaumstoff-Ohrstöpseln eine noch bessere passive Geräuschisolierung
- Nahtloses Hörerlebnis: Mit der Auracast-fähigen, intelligenten Ladebox mit Touchscreen können die Ohrhörer mit Geräten in der Nähe verbunden und Audio über USB-C oder AUX drahtlos übertragen werden
- Klare Anrufe mit sechs Mikrofonen: Zwei äußere Mikrofone nehmen die Stimme auf und geben sie dank des JBL Crystal-AI-Algorithmus klar wieder - ein inneres Mikrofon isoliert Geräusche und Verzerrungen
Die JBL Tour Pro 3 bieten eine Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden mit aktiviertem ANC und bis zu 15 Stunden ohne ANC. Pro Ohrhörer wurde jeweils ein Lithium-Ionen-Akku mit 65 mAh verbaut. Das Ladecase (850 mAh) ermöglicht ganze drei zusätzliche Ladungen, sodass eine Gesamtlaufzeit von über 50 Stunden erreicht wird. Die In-Ear sind magnetisch im Case verbunden. Eine Schnellladefunktion sorgt dafür, dass bereits 10 Minuten Ladezeit für bis zu drei Stunden Wiedergabe ausreichen. Zudem hält das vollaufgeladene Case sogar mehrere Wochen am Stück durch, sofern man ihn ungenutzt in der Schublade lagert.
Durchdachtes Gesamtpaket – unser Fazit
Die JBL Tour Pro 3 überzeugen durch eine gelungene Kombination aus innovativem Design, hochwertiger Klangqualität und praktischen Funktionen. Das smarte Ladecase mit schnellem Touchscreen, die effektive Geräuschunterdrückung und die individuelle Klangpersonalisierung heben sie von vielen Mitbewerbern ab. Mit einer UVP von 299 Euro positionieren sie sich im oberen Preissegment, bieten jedoch ein entsprechendes Leistungspaket im High-End Bereich, das den Preis zweifelsohne rechtfertigt. Uns begleiteten die In-Ears in treuer wie technisch herausragender Form. Für Nutzer:innen, die Wert auf Komfort, Klangqualität und innovative Features legen, stellen die JBL Tour Pro 3 eine sehr empfehlenswerte Wahl dar.
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