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Was zur Hölle ?! – Diablo 2: Resurrected im Test

Über 20 Jahre ist es her, dass Diablo 2 erschien, nun ist mit Diablo 2: Resurected das Remake erschienen und hüllt das RPG in ein neues Gewand, aber macht das Spiel noch immer so viel Spaß wie damals? Ich als Zeitzeuge habe mich in die Hölle hinabbegeben.

Wenn man die Diablo Reihe kennt, kann ist man sofort wieder „drin“, abgesehen von der Steuerung (ich habe das Game auf der PS5 gespielt) passt zunächst das komplette Setting und die zugehörige Atmosphäre und lässt mich wieder knapp über 20 sein, denn am Setting und den bekannt (und auch teilweise nervenden) Funktionen hat sich nichts geändert. Es handelt sich um ein klassisches Remaster von Hauptspiel und der Erweiterung Lord of Destruction „mehr“ eigentlich nicht.

Diablo 2: Resurected – Alte Spielmechanik, neuer Code

Wie schon damals ist das Inventar IMMER voll, und die Gegner IMMER zu stark, wenn man es gerade am wenigsten gebrauchen kann. Was allerdings wirklich „neu“ ist, ist die überarbeitete Grafik die an die aktuelle viel leistungsstärkere Hardware angeglichen wurde.
Ich sage hier absichtlich angeglichen, da das Potenzial z.B. einer Playstation 5 bei weitem nicht ausgereizt wurde, aber warum auch eine Spielmechanik, die damals funktioniert hat, funktioniert heute immer noch. Die zugrunde liegenden Algorithmen sind nicht analog zur Hardware mitgewachsen, ein Klick ist ein Klick und wird das auch noch die nächsten Jahre so bleiben.
Im Gegenteil, die Software wurde effizienter und besser. Was sich definitiv geändert hat und auch sofort auffällt ist die Grafik, Texturen, Modelle & Co wurden neu modelliert und in aktuelle Texturen gehüllt, abwechslungsreicher ist man aber dabei auch nicht geworden, so sieht man auf seinem Weg durch die Landschaft und Dungeons immer wieder dieselben Sträucher, Wandtexturen oder Gräser, allerdings in wesentlich besserer Auflösung.

Diablo 2 Resurrected unterstützt Auflösungen bis 4K, die Konsolenversion läuft wahlweise im Qualitätsmodus (30 Frames) oder im Leistungsmodus (60 Frames).

Wir können wahlweise eine Offlinepartie ganz privat spielen oder eine Onlinepartie allein sowie im Koop mit bis zu sieben Mitstreitern, Crossplay gibt es noch nicht. In jedem Fall müsst ihr vor dem ersten Start eine Verbindung zum Battle.net herstellen, was auf den Konsolen über einen Web-Link geschieht.

So simple hier überarbeitet wurde, so unmotiviert scheint man auch an manchen Menüs oder das Inventar gegangen zu sein, ich bin mir nicht sicher ob Blizzard hier Fan-Service betreibt oder einfach nur einen einfachen Weg gesucht hat das Remake schnell & günstig umzusetzen. Das Gleiche gilt für die teilweise hölzernen Bewegungen mancher Charaktere, für die man sich auch gerne etwas mehr Zeit hätte nehmen können.

Es ist immer noch Diablo 2

Aber und das ist für mich der Punkt, der mich das alles verzeihen lässt, es sieht aus wie Diablo 2, es spielt sich wie Diablo 2, es ist einfach Diablo 2. Ich glaube in einer High End Version hätte das ganze zumindest für mich nicht wirklich funktioniert, bei jüngeren Spielern ist das ev. ein No-Go, für mich funktioniert es einfach, dank der bekannten Spielmechanik und der bekannten Atmosphäre.

Auch auf „Fehler“ von damals auszubessern, hat man verzichtet, ein Tutorial wie man es heutzutage aus fast jedem Spiel kennt, sucht man vergeblich. Man wird sofort in die Handlung geworfen und muss sich alles von selbst erarbeiten. Warum? Weil es eben damals so war. Auch das Erforschen der Gegend macht den Reiz des Spiels aus, kein HUD oder Symbol mit der Information wie weit man noch vom Eingang eines Dungeons entfernt ist, nein man muss die Welt richtig erforschen, über die 2D Karte lediglich eine Idee gibt, ob man an den diversen Stellen weiterkommt oder ob es dort ein Hindernis gibt. Was zur Hölle bitte sind Ebenen?

Alles soweit okay für mich, da ich ja ein Remake von Diablo 2 gekauft habe und kein Diablo 2.1 oder wie auch immer man eine überarbeitete Version nennen möchte. Es ist Diablo 2, wenn man sich darauf einlässt funktioniert es auch.

Allerdings gibt es auch ein paar Dinge, die mich wirklich stören, bei denen ich sage „hättet ihr doch mal besser nachgedacht“ Die Steuerung mit dem Controller – bitte Blizzard was habt ihr euch dabei gedacht? Es ist zwar am PC mit einer Maus stimmig ein Element aus dem Inventar auf den Händlerplatz zu ziehen, um es dort zu platzieren, aber mit einem Controller ein echter Krampf, auch hättet man die Tastenbelegung des Controllers etwas besser durchdenken können…..(Blizzard, ich habe 2 (!) Joysticks).

Dies führt u.a. zu nervigen Szenarien, wenn man sich z.B. durch einen Mob Monster meuchelt und die Spielfigur immer und immer wieder darauf aufmerksam macht, dass das Inventar voll ist und sie nichts mehr tragen kann (JA, ICH MEINE DICH BARBAR!) Ich konnte es irgendwann echt nicht mehr hören und hab die Lautstärke am TV auf 0 gestellt…..

Das alles hört sich aber schlimmer an als es ist denn, wie schon damals ist und bleibt Diablo 2 ein wunderbares Spiel mit einer super Atmosphäre die einen sofort wieder packt, wenn man das Gejammer überstanden hat. Sound & Musik (wenn man ihn noch hört) und die Sprecher sind wie bei vielen Blizzard Spielen ein Sound-Mantel der einen einlullt und einfach passt, eben wie damals als wir auf unseren Pentium 1 die erste Installationsdiskette ins Laufwerk geschoben haben um erneut gegen Diablo zu kämpfen. Diesmal lediglich auf einer modernen Plattform mit all den Ecken und Kanten die man auch schon vor 20 Jahren verziehen hätte, es ist einfach eine modernisierte Fassung des Klassikers, nicht überarbeitet – Diablo 2.01.

Mein schweres Fazit

Noch nie Diablo 2 gespiet? Hört auf zu motzen und lasst uns unser Spiel! Geht PUBG oder irgendeinen neumodischen Klicki-Bunti Shooter, in Diablo 2 Resurected erlebt man ein Spiel wie es damals war und das ist gut so. Diablo 2: Resurected ist vor allem ein Grafikupdate. 

Diablo 2 Resurrected ist vergleichbar mit WoW Classic

Im direkten Vergleich zu einem modernen RPG zieht Diablo 2: Resurected klar den Kürzeren, da es eben nicht auf die Mechaniken und Helferlein zurückgreift die in den letzten 20 Jahren immer mehr in Mode kamen, es ist RPG pur wie es eben damals war.

Allerdings die Konsolensteuerung ist im Vergleich zu der von mir in hunderten von Stunden antrainierten PC Steuerung nichts.

Diablo 2 Resurrected ist für PC, Nintendo Switch, Playstation 4 und 5 sowie für Xbox One und Series X/S erschienen eine Mac-Version gibt es leider nicht. Der Preis liegt bei rund 40 Euro.

Diablo 2 Resurrected

Spielspaß - 85%
Gameplay - 87%
Grafik - 79%
Technik - 78%

82%

Die Bewertung ist in diesem Fall ein wenig unfair, da wie ich bereits geschrieben habe die Macken der klassischen Version so wie man sie liebt immer noch vorhanden sind.... Augen zu und macht es einfach.

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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