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Der Wiko View 5 im Test – Hinkender Dauerläufer

Ein Smartphone mit einem 5000mAh Akku? Das muss ja ewig halten? Schauen wir mal, ob das Wiko View 5 hält, was es verspricht.

Wiko bietet für 160 € (UVP) mit dem View 5 ein 6,55 Zoll (16,64 cm) großes Display, eine 48 Megapixel  Kamera und den bereits genannten 5000mAh großen Akku das was man zunächst von einem Smartphone erwartet: großes Display, gute Kamera und einen großen Akku. Wiko verspricht sogar drei Tage Nutzungsdauer mit dem Gerät.
Das sind die Key-Features, die man in den Pressemitteilungen findet und mit denen das Gerät auch beworben wird, ob das aber ausreicht, um zu Überzeugen habe ich mir einmal angesehen, der Preis von unter 200 Euro lässt mich da auf jeden Fall aufhorchen, ich kann aber durchaus auch nur zu verwöhnt sein. Spoiler: Ich war überrascht.

Technischen Daten des Wiko View 5

  • Prozessor: Mediatek Helio A25, Octa-Core 1.8 GHz
  • SIM: 2 Nano SIM
  • Größe: 165.95 × 76.84 × 9.3 mm
  • Gewicht: 201 g
  • Akku: 5000 mAh Li-Po
  • Arbeitsspeicher: 3 GB
  • Speicherplatz: 64 GB
  • Externer Speicher microSD bis zu 256 GB
  • Größe: 6,55 Zoll (16,64 cm)
  • Typ: IPS Technologie, 450 nits
  • Farbe: 16.7 Mio.
  • Auflösung: HD+ 720 × 1600
  • Pixeldichte: 267 ppi
  • WLAN / Wi-Fi 5 GHz, 802.11 a/b/g/n/ac
  • Kopfhörerausgang: 3,5 mm Klinke
  • Hauptkamera Quad: 48 MP + 8MP + 5MP + 2MP
  • Frontkamera 8 MP
  • Videoaufnahmen 1080p@30fps

Wiko View 5 – Die Leistung entspricht dem Preis

Soweit so gut, der Mediatek 6762D ist nicht der Lambo unter den Prozessoren, aber irgendwoher muss die Ersparnis ja kommen. Der Arbeitsspeicher mit „nur“ 3 Gigabyte fällt zudem auch nicht üppig aus, könnte aber im Zusammenspiel mit dem Prozessor passen. Auch wenn ich diese Punkte jetzt kritisiere, sollte man immer noch daran denken, dass es sich bei dem Wiko View 5 um ein Gerät für 160 Euro handelt. Ein iPhone oder Huawei kostet das 5-6 fache.

Das Wiko View 5 wird zusammen mit einem Typ-C Ladekabel, einem Netzteile, einen Kopfhörer und den üblichen Unterlagen (QuickStart, Garantiekärtchen) geliefert. Das Gerät selbst besteht aus Kunststoff. Auf der Rückseite befindet sich der Fingerabdrucksensor sowie die Quad-Cam. Das rechteckige Kameramodul steht leicht hervor. Das Smartphone selbst ist gut verarbeitet, wenn man es in der Hand hält, merkt man allerdings den Preis, es fühlt sich dem Preis entsprechend „billig“ an, was aber absolut kein Grund ist das Gerät nicht zu kaufen. Es wirkt sehr stabil und verwindungssteif. Der Fingerabdrucksensor ist für meine großen Hände gut zu erreichen und und hatte in meinem Test eine Treffsicherheit von 95 %. Dank der relativ schmalen Displayränder beträgt das Display-Oberflächen-Verhältnis des Wiko View 5 über 81 Prozent, was doch recht beachtlich ist für unter 200 Euro.

Die Bedienelemente für Lautstärkeregelung sowie der An/Aus-Schalter wackeln nicht und haben einen angenehmen Druckpunkt. An der linken Gehäuseseite befindet sich der SIM Kartenschacht. An der oberen Gehäuseseite der 3,5 mm Kopfhöreranschluss.

Display mit HD+ Auflösung, damit kann man leben

Bei dem von Wiko verwendeten Panel handelt es sich um ein 6,55 Zoll großes IPS-Display. Die Auflösung beträgt lediglich 720 × 1600 Pixel. Nicht überragend aber durchaus üblich in dieser Preisklasse. Die Frontkamera mit 8MP findet man in einem Punch-Hole in der linken oberen Ecke. Trotz der geringen Auflösung erkennt man beim genaueren Betrachten des Displays keine Pixel. Die Darstellung ist klar und Texte sind klar und deutlich zu lesen, Farben werden nicht zu grell dargestellt.

Als Betriebssystem installiert der französische Hersteller die Android-Version 10, das nur minimal angepasst wird. Nach dem ersten Einschalten und dem Einrichten des Gerätes wird relativ viel Bloatware installieren, nicht wirklich schön, aber auch das ist eine Möglichkeit für Hersteller dir Preise zu drücken. Selbstverständlich kann diese nach dem Einrichten des Gerätes auch wieder deinstalliert werden.

Die Leistung des Mediatek Helio A25 … naja

Wenn man sich nun ein Weilchen mit dem Gerät auseinandersetzt man schnell den Knackpunkt: Microruckler die wohl auf den schwachbrüstigen Mediatek SoC zurückzuführen sind. Diese fallen bei rechenintensiven Apps oder Spielen schon stärker auf als bei Apps die man für den täglichen Gebrauch nutzt. Um ein Gaming Phone handelt es sich beim View 5 definitiv nicht, aber wer hätte das schon erwartet? Ressourcenintensive Anwendungen bringen das Gerät häufiger mal an die Leistungsgrenze, wer hätte da gedacht.

aber der 500mAh Akku … wow

Wenn man das Gerät aber dann eine Weile nutzt, kann man es immer noch eine Weile nutzen, denn der Akku ist wirklich ein Monster. In meinem Test habe ich es nicht geschafft den Akku unter 30 % Kapazität zu bringen. Selbst nach über 10h Display-On Zeit war noch ausreichend Akku für den Rest des Tages vorhanden … wow.

Kamera: vorne pfui, hinten hui

Kommen wir nun zum zweiten Key-Feature das einem auf dem Papier ins Auge sticht, die Kamera: Solltet ihr eher der Selfie-Typ sein, überlegt es euch noch einmal. Fotos mit der 8-Megapixel-Frontkamera des View 5 besitzen zwar eine gute Dynamik, sind aber ein wenig unscharf und wirken flach, haut also einfach einen Instagram Filter drüber, falls es euch egal ist ;-).
Anders sieht es da bei der Hauptkamera auf der Rückseite aus – angesichts der geringen UVP kann man sich über die Hauptkamera des View 5 nicht beklagen. Schärfe und Dynamik passt alles. Selbst bei wenig Licht war ich überrascht, nachdem der Autofokus dann mal funktioniert hat, dieser versagt gerne bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Software schlägt ein immer wieder Szenarien vor. Das bedeutet, die Kamera erkennt ungefähr was man gerade aufnimmt und legt dann die besten Werte für dieses Foto fest um diese zu optimieren, das funktioniert auch in den meisten Fällen ganz gut. Selbst Makroaufnahmen kann man relativ gut mit dieser Kamera machen. Der Weitwinkel funktioniert ebenfalls gut und auch der Bokeh Effekt ist ansehnlich. Zusätzlich greift das View 5 auf eine 8-Megapixel-Ultraweitwinkel Kamera zurück, der nach der Hauptkamera dann aber doch etwas enttäuscht, Details gehen verloren und die Aufnahmen sind zum Rand hin unscharf – sehr schade.

Wofür kann man das Wiko View 5 nun gebrauchen?

Ansonsten gibt es eigentlich nichts am Wiko View 5 zu bemängeln, es ist ein optisch gelungenes, gut verarbeitetes Smartphone der Einsteiger-Klasse. Im unteren Preissegment glänzt das View 5 das kontrastreiche IPS-Panel sowie eine überraschend gute Hauptkamera. Lediglich bei der Selfie Cam und Performance wird man ein wenig enttäuscht ein besserer SoC hätte das Gerät durchaus zu den Highlights in der Klasse unter 200 Euro gemacht. So kann man es aber immer noch als Zweitgerät für einen Outdoor Urlaub oder gar ein Festival verwenden (wenn diese jemals wieder stattfinden). Für 160 Euro muss man da auch nicht lange nachdenken. Zum E-Mail schreiben WhatsApp & Co. reicht dieses Gerät vollkommen aus. Denkt aber daran, das Gerät ist nicht IPX zertifiziert und sollte nicht nass werden. Es gibt noch weitere Anwendungsfälle, wo das Gerät punkten kann. Dank des riesigen Akkus ist es perfekt für langen Autofahrt mit Kindern geeignet. Einfach Inhalte aufspielen und die Fahrt ist gerettet.

 

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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