Polestar 2 verliert mit Performance Software Upgrade die Betriebserlaubnis
Polestar verteilt ein Software-Update für den Polestar 2 Long Range Dual Motor, durch das die Elektro-Limousine Leistung erhält. Die Elektroleistung des Polestar 2 Elektroautos erhöht sich mit dem Update auf 350 kW (476 PS) und 680 Nm Drehmoment.
Das alles wäre ja ganz toll, wenn es in Deutschland nicht gewisse Regeln gäbe, die das alles etwas komplizierter machen. Verfügbar ist es in Europa zunächst nur in Großbritannien, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz, Finnland, Dänemark, Deutschland und Österreich. Polestar erhöht die Leistung des ohnehin schon starken zweimotorigen Antriebsstrangs von 300 kW (408 PS) um 50 kW auf insgesamt 350 kW (476 PS) und von 660 Nm um 20 Nm auf 680 Nm Drehmoment. Der Performance-Boost verhilft dem Polestar 2 zu sportlicheren Fahrleistungen.
Das Polestar-Update wird nur Kunden angeboten, die ihren Polestar 2 Long Range Dual Motor bar bezahlt haben und deren Polestar 2 dafür ausgerichtet ist. Diesem Kundenkreis wird der Turbo-Boost im Polestar Extras-Webshop dann als Software-Download angeboten und durch ein Over-the-Air-Update auf den Polestar 2 übertragen. Polestar nennt für das Performance-Tuning am Polestar 2 in Deutschland einen Preis von 1.000 Euro.
Polestar Update bestellen und fertig? – Behörden sagen „Nein“
Der Haken ab der Sache ist, dass dieses Update in Deutschland eine Neuerteilung der Betriebserlaubnis und die Änderung der Fahrzeugpapiere nach sich zieht, da die alten Leistungswerte in den Papieren des Fahrzeiges eingetragen sind und nicht einfach so geändert werden dürfen. Das ganze muss also noch einmal vom TÜV oder der Dekra überprüft werden und danach muss man erneut zur Zulassungsstelle, die Papiere umschreiben lassen um eine neue Betriebserlaubnis zu erhalten. Sollte man dies nicht tun, fährt man praktisch ohne Zulassung und ist bei einem Unfall nicht versichert.
Aber auch die Versicherung kann sich dadurch ändern, deswegen muss zusätzlich die Versicherung über die Änderungen informiert werden, was ggf. zu einer höheren Versicherungsprämie führen kann. Ansonsten kann auch sie bei einem Unfall die Haftung ablehnen.
Es klingt zwar technisch einfach, Software bestellen, per OTA einspielen lassen und fertig, aber die guten deutschen Gesetze und Regeln machen es viel komplizierter als es sein müsste, oder wie seht ihr das?