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Knack 2 im Test

Knack 2: Der Nachfolger zum schwachen Erstling macht in einigen Punkten seine Sache besser. In Jump´n´Run-Manier rennen, hüpfen und schlagen wir uns durch abwechslungsreiche Landschaften und erweitern nebenbei Knack´s Fähigkeiten. Unser Test zum spaßigen Plattformer.

Launch-Titel ohne Biss

„Knack“ war eines der allerersten Spiele für die noch jungfräuliche PlayStation 4 im Jahr 2013. Zusammen mit dem Shooter „Killzone: Shadaw Fall“ und dem Third-Person Actioner „Infamous: Second Son“ stellten die Japaner ein durchaus interessantes Paket für alle Zielgruppe vor. Hierbei sollte „Knack“ jüngere Zocker ansprechen und das damals schon eher im Hintergrund stattfindende Genre des „Jump´n´Run“ mit innovativem Spielprinzip erneuern. Doch die Entwickler von „Japan Studio“ brachten trotz Erfahrung wie „Ape Escape“ oder „Gravity Rush“ ein eher ermüdendes Ergebnis hervor. Das Gameplay machte zwar Spaß, wiederholte sich aber zu schnell und konnte sowohl mit seinen eintönenden Levels nicht bei der Spielerschaft überzeugen. Und doch konnte man mit relativ gut aussehenden Partikeleffekten und grafischen Details die Power des System gut veranschaulichen. Doch PlayStation wollte diese Eigenmarken nicht allzu aufgeben und gab zur E3 2016 überraschend für die meisten bekannt, dass „Knack 2“ veröffentlicht werde. Diesmal mit optionaler Koop-Story. Wir ließen uns auf ein weiteres Abenteuer mit dem Relikt-Helden ein.
Die Handlung ist nach dem ersten Teil angesiedelt: Zusammen mit seinem Onkel Ryder unternimmt Protagonist Lucas mit Knack eine Wanderung im Hochland. Kurz darauf finden sie ein Massengrab mit der eigentlich toten Kampfroboter-Vorhut der Kobolde. (Diese waren schon im Vorgänger Teil der Handlung) Auf einer regelrechten Flucht finden Ryder und Lucas durch den Wissenschaftler Dr. Vargas heraus, dass auf der gesamten Welt diese Killerroboter erwacht sind. Nach einem Treffen im Tempel müssen Knack und Lucas gemeinsam den Grund für das Chaos finden. Die Storyline kommt leider auch nicht in Teil 2 über 0815-Niveau raus, kann jedoch unterhalten. Die damit verbundenen Zwischensequenzen sind gut animiert und überzeugen mit hervorragenden deutschen Sprechern. Wie Jens Wendland bekannt aus der Uncharted-Reihe als Nathan Drake. Die Hintergründe sind relativ belanglos geraten. Schema: Altes hochentwickeltes Volk hat Roboter zum Schutz erbauen lassen. Das rund 11-13 stündige Abenteuer ist dafür erfreulich lang geraten.

Gegen Kobolde und optimierte Rätsel

Spielerisch hält sich Knack 2 an seinen Vorgänger. Noch immer rennen wir durch abwechslungsreiche Gebiete, wie dichtem Dschungel, einem verlassenen Bergwerk oder verschneiter Schneelandschaft. Diese sind mit ihrem Sounddesign wie Vögelgezwitscher, Maschinen-Geräuschen oder den Schreien der Kobolde atmosphärisch. Das Gameplay besteht zum einen wieder aus dem Ziel Relikte zu sammeln und dadurch größer zu werden zum anderen erlernen wir mit der Zeit neue Angriffe oder Fähigkeiten. Damit können wir auch im Fähigkeiten-Baum neue Moves erlernen. Zum Beispiel: Durch zerschlagene Eiszapfen kann Knack mit dem „Eis-Atem“ Schalter einfrieren oder gleich komplette Gegnerhorden. Diese bestehen zum einen aus kleinen Kobolden, die später auch in mehreren Variationen auftreten. Zum anderen erscheinen von Mal zu Mal auch stärkere Kampfroboter. Später kommen hierzu noch Feuer, Eisen und andere Mäntel hinzu. Die Rätsel sind ähnlich optimiert worden. Per simplem Druck auf R1 zerspringt Knack wieder auf Originalgröße von ca. 30cm und kann dadurch in kleinste Spalten und Höhlen steigen. Hier warten Kisten mit blauer Energie oder auch Sammelkarten für neue Gadgets. Falls Teile in erreichbarer Entfernung liefen reicht wieder ein Tastendruck um auf gesammelte Relikt-Größe zu wechseln. Fordernd sind die Rätsel wahrlich nicht, da das Spiel nach wenigen Minuten Lösungsvorschläge gibt. Alternativ könnt die die gesamte Kampagne auch zu zweit im Koop-Modus erleben.
Grafisch setzt Knack 2 auch im zweiten Abenteuer keine Referenz. Dazu sind Texturen einfach zu schwammig geraten oder ploppen in der Ferne auf. Größere Fehler wie Tearing oder Abstürze gab es jedoch nicht zu bemerken. Auch wenn die Entwickler wieder nicht mit schönen Partikeleffekten und Unschärfe nicht geizen, wirkt das technische Konstrukt eher altbacken. Lobend ist aber folgende Option zu erwähnen. Je nachdem, ob ihr auf eine schnellere Framerate oder hohe Auflösung steht, dürft ihr diesen Punkt nun selbst im Menü auswählen. Wir haben, da es sich um ein Action-Spiel handelt, stabile 60fps ausgewählt. Seid unbesorgt, das Spiel sieht mit jeder gewählten Möglichkeit fein aus. Der Sound ist glasklar und wir können nichts daran aussetzen.

Unser Fazit zu Knack 2

Knack 2 hat viele Kritikpunkte des ersten Teils bereinigt. Vorbei ist die mangelnde Abwechslung in Sachen Areale. Die Handlung ist zwar keine Offenbarung vermeidet jedoch zu kitschig oder schlimmer kindisch zu werden. Kleine Rätsel lockern den Spielverlauf erfreulich auf und die Kämpfe sind um einiges fordernder als zuvor. Regelmäßig Blocken ist daher Pflicht. Neue Fähigkeiten bzw. Angriffe durch Eis oder Eisen sehen zudem fantastisch aus. Alles in allem macht Knack 2 hier einiges richtig, aber bleibt hinter unserem Erwartung zurück. Für Jum´n´Run-Fans aber eine willkommene Alternative.
Entwickler: SIE Japan Studio – Preis: 39,99 Euro – Für PlayStation 4 – USK: ab 12

Knack 2 (PlayStation 4)

Spielspaß - 60%
Gameplay - 75%
Grafik - 55%
Technik - 75%

66%

Durchschnittlich

Solider Action-Plattformer mit besserem Setting und kreativen Fähigkeiten.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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