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Forza Horizon 4 im Test

Forza Horizon 4 setzt auf die Stärken des Vorgängers – nun mit wechselnden Jahreszeiten sind die Pisten von Großbritannien nicht mehr vor uns gefeit. Unsere Review zum Arcade-Racer.

Auf nach England!

Festivals und kein Ende in Sicht. Nach Amerika, dem paradiesischen Australien wechselt die „Horizon“-Reihe von Sand auf Schotterpiste nach England. „Forza Horizon“ ist quasi der kleine freche Bruder der simulationsbetonten „Forza Motorsport“-Serie. Während man in der Hauptreihe meist abgeschlossene Kurse wie den heimischen Hockenheimring abfährt und sich mit ausfeilten Tuningmöglichkeiten beschäftigt, ist „Horizon“ um einiges lockerer bzw. arcadiger unterwegs. Waren wir im Vorgänger noch damit beschäftigt im fernen Australien Bestzeiten zu knacken geht es im frischen Schauplatz England darum, bei jedwede Jahreszeit eine gute Figur zu machen.
Der Storyrahmen ist denkbar simpel gestrickt – in Großbritannien gibt es ein neues Rennsport-Festival, dass jedoch kein Ende hat. Ein Zuhause für jeden Fahrer sozusagen. Bevor jedoch zum offiziellen Rennkader aufsteigen müssen wir uns ein Jahr beweisen. Diese rund fünfstündige Einführung ist unerwartet abwechslungsreich und durchläuft jede spielbare Disziplin. Offroad, Sprint, Rundkurs, Straßenrennen, Querfeldein oder spezielle Stuntfahrer-Abschnitte, die allesamt spektakulär aufgezogen sind. Zu Anfang erhält der Spieler Allrounder-Boliden wie den Subaru Impreza, kann aber andere Fahrzeuge verwenden. So ist es später auch möglich mit einem Porsche 911 über Offroad-Gelände zu brausen. Das Spiel schränkt uns hier keinesfalls ein – schön. Die Steuerung ist gewohnt intuitiv und arcadig geraten. Anspruchsvolle Naturen dürfen im Menü Fahrhilfen deaktivieren, obwohl einige Fahrzeuge besonders im Winter nur schwer zu manövrieren sind. Mit genügend sogenannten Einflusspunkten wechseln wir nach der Einführungsphase in eine neue Jahreszeit. Gleiten wir Sommer gar über den Asphalt umso härter überrascht der Herbst mit nassem Laub. Erfreulich, dass Entwickler Playground hier markante Unterschiede setzte.

Saisonale Attraktionen

Die Map ist vergleichbar groß wie in „Forza Horizon 3“ jedoch um einige klimatische Attraktionen reicher – so gibt es im Westen den See „Derwent Water“ – bei eiskalten Temperaturen verwandelt der sich in eine riesige Rutschfläche. Interessant: Nach dem Anfang steuern die Server die Jahreszeiten und wechseln sie jeden Donnerstag aus. Zudem gibt es saisonale Events, die nur innerhalb der jeweiligen Saison verfügbar sind. Der Multiplayer ist zudem klug gelöst – bei Rennen sehen wir zwar unsere Gegner können aber auch unsichtbare KI-Abbilder auswählen. In der Open-World können wir erstmals mit anderen Online-Spielern zusammenfahren. Solisten schalten in den Offline-Modus. Playground präsentiert eine wunderhübsche Spielwelt mit allerlei Abwechslung. Ob es der Weg zum Rennen oder reine Erkundung ist. Hier macht jede Fahrt Freude. Zumal man sich an reele Vorbilder orientiert. Vom Leuchtturm an der schotischen Küste bis hin zur Stadt Hauptstadt Edinburgh mit seinen altertümlichen Bauten. Anders als zuvor sind Zäune kein unüberwindbares Hindernis mehr.
Standardmäßig sind die Rennen in acht Schwierigkeitsgrade unterteilt. Im Test mussten wir je nach Stufe herbe Unterschiede im Gegnerfeld feststellen. Im leichtesten Grad fuhren wir weit vorne ohne Probleme zum Ziel während der fordernste Grad unsere Gegenspieler fast uneilholbar machte. Aber in erster Linie geht es um den Spaß. Die herrlich abgedrehten Schaurennen, wo wir beispielweise per Jeep den Berg runtersausen und über ein Hovercraft in Zeitlupe springen, sind pure Highlights. Leider gibt es davon nur fünf Stück. Daraus könnte man glatt ein komplettes Spiel fertigen! Die Radiosender liegen im Mittelfeld – mal unterhaltsam mal nervig. Technisch konnten wir auf der Xbox One S keine großen Schwierigkeiten feststellen. Framerate-Einbrüche gab es recht selten, nur die Ladezeiten könnten einen Tick flotter sein. Sonst macht „Forza Horizon 4“ einen guten Eindruck. Bei recht stabilen 30fps und 4k-Auflösung macht der Trip nach England großen Spaß.

Unser Fazit zu „Forza Horizon 4“

Auch der vierte Ausflug ins Arcade-Genre der Spin-Off-Reihe von „Forza“ ist mit hohem Spielspaß verbunden. Unzählige Renn-Möglichkeiten, die zentrale Verwendung der Jahreszeitenwechsel etc. Man könnte die Liste ewig weiterführen. Ja, Studio Playground haben noch immer einige Idee für ihre Spiele. Nicht allein die großartige Grafik mit Unmengen von Details halten den Spielspaß aufrecht. Auch die Schaurennen oder die große Spielwelt sollten mehrere Blicke wert sein. Auf bewährten Stärken aufgebaut und mit frischen Aspekten verfeinert.
Entwickler: Playground | Preis: 69,99 Euro | Für Xbox One und PC | USK: ab 6

Forza Horizon 4 (Xbox One)

Spielspaß - 88%
Gameplay - 84%
Grafik - 90%
Technik - 85%

87%

Ausgezeichnet!

Flotter Rennspaß im idyllischen England mit wenig Sand im Getriebe.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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