Kino

“Der Vorname”, “Aufbruch zum Mond” und “A Star Is Born” im Kino-Flash

Am Ende des Monats kommt der – Kino-Flash! Hier besprechen wir Filme, für die es keine große Kritik bei uns gab. Heute u.a. mit “Der Vorname”, “Aufbruch zum Mond” und “A Star Is Born”.

Der Vorname

Es passiert nicht häufig, dass mich ein deutscher Film freudestrahlend den Kinosaal verlassen lässt. Sönke Wortmann schaffte dies mit seiner herrlich pointiert geschriebenen Komödie „Der Vorname“ spielend. Der Film ist ein deutsches Remake vom 2012 erschienenen gleichnamigen französischem Vehikel, dass wiederum auf einem Theaterstück von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte basiert. Mit einem gut sortiertem Cast u.a. Christoph-Maria Herbst, Florian David Fitz und Iris Berben geht es um den speziellen Vornamen eines bald zu erwartenden Kindes. Dieser sorgt für so viel Irritation, dass ein Feuerwerk aus tollen Dialogen rund um politische sowie gesellschaftliche Aspekte abgebrannt wird. Kameraarbeit ist zudem grandios und insgesamt kommt der Kammerspiel-artige Film ohne peinlichen Humor unter der Gürtellinie aus. Einmal mehr beweist Wortmann, dass Deutscher Film ungemein frisch daher kommen kann. Unbedingt reingehen!
Release: 6. Oktober. 2018 | FSK: ab 6 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Der Vorname” gibt es hier.

Kino Flash
© Warner Bros.

Aufbruch zum Mond

Ryan Gosling als First Man auf dem Mond. Eigentlich alles gesagt, oder? Nicht ganz. Denn der Regisseur Damien Chazelle hat wohl darauf geachtet, dass der Zuschauer ständig seinen Kopf bewegen muss. Rund 85% des Films arbeitet man mit Steady-Cams – somit gibt es kein ruhiges Bild zu betrachten. Vielleicht auch um den Zuschauer vor dem Einschlafen zu bewahren. Denn, „Aufbruch zum Mond“ ist mehr Drama als Action. Gosling darf wieder minutenlang ins Leere starren. Primär wird der schwere Gang zur ersten Mondfahrt thematisiert, was zweifelsohne interessant ist. Mit über 2 Stunden Laufzeit merklich zu lang, trotz dem bewegten Leben von Neil Armstrong. Jedoch ist der Film bis in die Nebenrollen top besetzt: Claire Foy als Armstrongs Ehefrau und Jason Clarke mimt seinen Widersacher bzw. späteren Freund.
Release: 8. November. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Aufbruch zum Mond” gibt es hier.

Kino Flash
© Universal Pictures

Das krumme Haus

Als Filmkritiker sollte man ohne Erwartungen ins Kino gehen um sich dem Gezeigten unvoreingenommen zu nähren. Letztes Jahr war ich von „Mord im Orient-Express“, einer Neuverfilmung von Agatha Christies Krimi, vollkommen beeindruckt. Grandioser Cast und modern frischer Blick auf den Poirot-Klassiker. In „Das krumme Haus“ versucht man ähnliches scheitert jedoch auf ganzer Linie. Ein stinklangweiliges Machwerk ohne denkwürdige Figuren oder eine sehenswerte Handlung. In routinierter TV-Ästhetik stolpert Max Irons als Privatdetektiv Charles Hayward durch eine hassenswerte Familientragödie und muss einen Mord aufklären. Nur das Setting von London der 50er-Jahre überzeugt, der Rest ist für die Tonne. Glenn Close verzeihe ich diesen Ausrutscher hier. Ganz grausam.
Release: 29. November. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Das krumme Haus” gibt es hier.

Kino Flash
© Metro Entertainment

A Star Is Born

Zum nunmehr vierten Mal wird das Musterbeispiel einer romantischen Liebesgeschichte verfilmt. Handlung ist denkbar einfach: Alkoholkranker Country-Sänger findet junges Gesangstalent. Er verliebt sich in sie und nimmt sie mit auf Tour. Sie wird von einem schmierigen Manager entdeckt. Er stürzt sich nun vollends in seine Drogen- und Alkoholsucht. Recht charmant von Bradley Cooper, erstmals als Regisseur, in Szene gesetzt, wobei ein paar Dialoge an Schmalz nicht zu überbieten sind. Lady Gaga spielt erstaunlich gut und lässt nur erahnen wie ähnlich hart ihr Weg damals war. Konzertaufnahmen sind das klare Highlight, da der perfekt abgemischte Sound dem Publikum das Gefühl gibt, dabei zu sein. Musikalische Liebesschnulze, die recht unterhaltsam daher kommt, aber leider an Längen leidet.
Release: 4. November. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „A Star Is Born” gibt es hier.

Kino Flash
© Warner Bros.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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