“Aquaman” & “Mortal Engines” im Kino-Flash – Dezember 18
Am Ende des Monats kommt der – Kino-Flash! Hier besprechen wir Filme, für die es keine große Kritik bei uns gab. Zum Jahresende geht es nochmal richtig rund mit u.a. mit “Aquaman”, “Mortal Engines” und “Der Junge muss an die frische Luft”.
Aquaman
Kurz vor Weihnachten setzte DC nochmal zum Konter gegen Konkurrent Marvel an – aus sicherer zeitlicher Entfernung zum „Avengers“-Finale natürlich. „Aquaman“ will als Origin sowie eigener Geschichte verstanden werden, den Hauptdarsteller Jason Momoa mit viel Witz und ordentlich Wumms verkörpert. Bereits im eher mäßigen „Justice League“ konnte er überzeugen – im Kern geht es darum Aquaman´s Heimat Atlantis vor seinem machthungrigen Bruder Orm zu schützen. Als Halbblut-Sohn von Königin Atlanta (Nicole Kidman) pfeift er auf Verantwortung muss sich jedoch wegen überzeugender Argumente von Mera (Amber Heard) auf eine Schnitzeljagd nach dem Dreizack von Neptun einlassen. Deutlich mehr Humor, passable Schauwerte und ein gut aufgelegter Cast. Trotz mancher Logiklücken, die noch wirrer erscheinen als die beherrschende Unter-Wasser-Optik ist das Endergebnis eine sehenswerte Comicverfilmung, die gerade wegen Momoa nicht zu kippen droht. Regisseur James Wan mixt Comic-Action mit abenteuerlicher Schatzsuche, die sogar an die Videospiel-Reihe „Uncharted“ erinnert. Der Score von Rupert Gregson-Williams ist gewohnt orchestral, überrascht aber auch mit technisch klingendem Sound á la „Blade Runner“.
Release: 21. Dezember. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Ja. | Post-Credit Scene: Ja.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Aquaman” gibt es hier.
Mortal Engines – Krieg der Städte
Was kommt dabei heraus, wenn Kino-Visionär Peter Jackson sich als Produzent an einer Jugendbuch-Verfilmung versucht? Ein bombastisch angelegtes Abenteuer, dass trotz Mega-Budget von geschätzt 150 Millionen Dollar bisher nur knapp 63 Millionen Dollar eingespielt hat. Warum ist das so? Die amerikanische Buchreihe war zwar ein großer Welterfolg jedoch nicht so weltbekannt wie „Twilight“ oder gar „Harry Potter“. Die Prämisse, und das wird gegen Ende ziemlich deutlich, ist stark an „Star Wars“ angelegt. Dazu noch ein Fünkchen Matrix und fertig ist Story rund um eine ressourcenarme Erde, auf der überdimensional motorisierte Städte sich gegenseitig bekriegen. London quasi als Platzhirsch kommt in den Besitz einer gigantischen Waffe, die andere Städte mühelos zerstören kann. (Todesstern, right?) Mischt man die oft gesehene Fish-out-of-Water-Prämisse plus einer Liebesgeschichte hinzu hat man sozusagen „Mortal Engines“ als Film. Optisch wirklich beeindruckend will die Storyline nicht recht zünden und hätte insgesamt gerne 20 Minuten kürzer gedauert. Schade. Denn der Cast bestehend aus Hugo Weaving und Robert Sheehan bot Potenzial.
Release: 13. Dezember. 2018 | FSK: ab 12 | 3D: Ja. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Mortal Engines” gibt es hier.
Der Junge muss an die frische Luft
Hape Kerkeling ist ein großer Komiker. Mit seinem zeitlosen Humor bin ich aufgewachsen und werde auch noch in 50 Jahren über seine gelungene Beatrix-Parodie lachen können. Doch wie war seine Kindheit im Ruhrpott mit Eltern, unzähligen Tanten und Onkeln? Die deutsche Oscar-Preisträgerin Charlotte Link (Nirgendwo in Afrika) veranschaulicht uns das im Rahmen von Kerkelings selbst verfasster Biografie „Der Junge muss an die frische Luft“. Im Film gespielt vom großartigen Julius Weckauf, der Timing und die Spitzbübischkeit von Hape mühelos spielen kann. Mit Joachim Król, Sönke Möhring und vielen weiteren Schauspielern werden drei Jahre aus Kerkelings Leben gezeigt. Zwischen Kriegstraumata, feierwütigen Ereignissen wie zu Karneval und dem Tante Emma-Laden gegenüber wird ein authentisches Bild der 70er im Pott gezeigt. Harte Schicksalsschläge wie den Suizid seiner Mutter und der generell schwierigen Kindheit als dicklicher Wonneproppen entgegnet er mit Humor bestehend aus kernigen Parodien. Für mich der erste deutsche Film, der mich Tränen vergießen ließ um mich sofort wieder zum Lachen zu bringen. Auch zeigt er, dass Humor in den düstersten Phasen des Lebens goldwert ist. Lobend zu erwähnen ist die verspielt verträumte Musik von Niki Reiser – immer auf den Punkt komponiert ohne kitschig zu werden oder gar unter zu gehen. Mit „Der Junge muss an die frische Luft“ wird ein hervorragender Schlusspunkt im per se tollen deutschen Kinojahr gesetzt. Warmherzig, humorvoll und mit Kanten – Fabelhaft!
Release: 25. Dezember. 2018 | FSK: ab 6 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Der Junge muss an die frische Luft” gibt es hier.
Das gesamte Team von RobVegas.de wünscht euch einen Rutsch ins Jahr 2019.