Crash Team Rumble im TEST – Kurzweiliges Äpfel krallen
Kampf um die Ehre und Äpfel
Auf den Konsolen wirbelt wieder die orangene Beutelratte – „Crash Team Rumble“ ist jugendfreie Multiplayer-Action in knuffiger Optik. Nahezu alle Charaktere der Jump’n’Run-Reihe sind spielbar und dennoch sah man nach einigen Stunden auf den kunterbunten Maps eigentlich alles. Vermisst wird neben einer Storykampagne auch die spielerische Abwechslung – unser Test zu „Crash Team Rumble“.
Nach ganzen drei nochmal in zeitgemäßer Grafik entwickelten sowie einem komplett zeitlich flexiblen durchstandenen Abenteuer ging man eigentlich davon aus – die wohl bekannteste Beutelratte der Welt braucht eine kleine Verschnaufpause. Aber nichts da! Crash, Coco, Dr. Neo Cortex und Co. fanden einen neuen Team-Sport mit „Crash Team Rumble“. Die „N.Sane“-Entwickler Toys for Bob wandeln auf den Spuren früherer Naughty Dog-Tage – Sie packen die quietschfidele Spielfigur in aberwitzige Spielkonzepte und schauen ob und wie es ankommt. Man erinnere sich an das heute noch bei Kennern populäre „Crash Bash“ – quasi eine Art „Mario Party“-Ersatz für Sony Konsoleros. Ebenso als Rennfahrer in drei Spielen verdingte sich die das ehemalige PlayStation-Maskottchen recht gut und nun folgt die nächste Herausforderung: Multiplayer-Akzente innerhalb der Serienreihe setzen. Mit „Crash Team Rumble“ erscheint nämlich kein neuer Plattformer sondern ein 4v4-Online-Multiplayer mit durchaus bekannten Leveln aus den vorherigen Spielen.
Die Story ist denkbar simpel – es existiert keine. Gut, anfangs wird ein hübsch animiertes Intro-Filmchen gezeigt, in dem Crash und seine Freude gegen Cortex sowie seine Schergen eine Partie austragen, doch eigentlich geht nur darum so viele Äpfel wie möglich, genau 2.000 Stück gilt es in den eigenen Korb zu bugsieren. Auf zehn Maps welche von ungefährlichen Umgebungen wie einem sonnigen Strandabschnitt über anspruchsvollere Plätze wie Dächer in einer Wüste bis hin zum knallheißen Hotspot direkt vor mehreren Vulkanen. Vom Spieldesign her mit mehreren Ebenen ausgestattet, entfaltet sich gerade durch diesen Kniff eine taktische Komponente. Gerade für jüngere Gamer ist das Gameplay leicht zu erlernen – Äpfel sammeln, Gegner hauen und Power-Ups abgreifen. Auf jeder Map ist jeweils für ein Team eine Apfel-Bank vorhanden. Haben wir 250 Äpfel gesammelt ist unser tragbares Behältnis voll und es gilt die Früchte abzuliefern – wären da nicht unsere Gegner, die mit Power-Ups wie extreme Wirbelattacken, ausgerüstet mit Uka-Uka Masken oder gleich im rollenden Volleyball Jagd auf uns machen. Zumindest ist es möglich mit regelmäßig aktvierbaren Kristallen den eigenen Teammitgliedern einen Gesundheitsboost zu verschaffen.
- Brandneue Richtung: Versetzt die legendären Helden und Schurken der Reihe in einen teambasierten Wettkampf 4 gegen 4
- Steige als Held auf oder hege deinen inneren Bösewicht mit einer Reihe wilder und irrer Charaktere, die alle eigene, einzigartige Fähigkeiten haben
- Teamwork ist ein wesentlicher Faktor in jedem Spiel, man muss gemeinsam gegen das Gegnerteam kämpfen
Toys for Bob schaffen sogar für mehrere Stunden ab Stück einen bemerkenswerten Sog, weil hier das „Noch eine letzte Runde..“-Phänomen greift, dies gilt übrigens auch für das sehr spendable Belohnungssystem mit unzähligen Goodies, die von Kostümen, Emblems oder früheren Musikstücken aus den Originalspielen reichen. Zudem steigen wir mit verdienten Punkten in Stufen auf und bessern so gleichzeitig unsere Spielfigur auf. Zur Abwechslung trägt die Freischaltung von knapp 10 Charakteren bei – sie gehören drei Gruppen und tragen entweder als „Blocker“ oder „Punkten“ zum maßgeblichen Erfolg des Teams bei. Crash Bandicoot ist beispielsweise schnell, kann jeder nicht so viel austeilen während Erzfeind Cortex dank Strahlenpistolen bestens auf Reichweite mehrere Feinde ins Visier nimmt. Trotzdem sah man irgendwann alle Maps, holte so manchen ungenahnten Sieg und spielte mit jeder Figur um festzustellen, dass die Luft raus ist. Abhilfe hätten Karten mit Ereignissen wie spontanen Unwettern mit Wüstenstürmen oder Vulkanausbrüchen schaffen können, leider passiert einfach zu wenig. Gleiche Problem besteht bei den Charakteren. Wie gerne wäre man Crash samt Apfel-Kanone aus „Crash 3 Warped“ durch die Partien gezogen. Technisch gibt es außer gelegentlichen Matchmaking-Schwierigkeiten und Framedrops in besonders hitzigen Momenten wenig zu bemängeln. Blöderweise setzt Toys for Bob auf P2P-Verbindungen statt didizierten Servern was uns im Test manches Match unschön verhagelte. Aktionen verspätet sichtbar, Tearing etc. Komplettabstürze erlebten wir hingegen nie.
Unser Fazit zu „Crash Team Rumble“
Der Kampf um die Äpfel ist gewitzter als zunächst vermutet! Die Entwickler:innen setzen nämlich auf die Grundzutaten der wunderbaren PS1-Klassiker: Vertrautes (Level)-Design, beherrschbares Chaos und viel Abwechslung, die sich jedoch nach längerer Spielzeit erschöpft. Das Spielkonzept zwei Viererteams aus dem Crash Bandicoot-Universum durch schmucke 3D-Arenen prügeln zu lassen wäre durch spontane Ereignisse auf den Karten deutlich stärker. Für Probleme sorgen auch die Unbalance aufgrund Verbindungsabbrüche innerhalb der Matches. Insgesamt unterhält „Crash Team Rumble“ jedoch die kleinen Zocker zumindest auf eine non-brutale Weise nicht schlecht.
Entwickler: Toys for Bob | Genre: Online-Multiplayer | Preis: 39,99 Euro | Für PlayStation 4|5 und Xbox One|Series | USK: ab 12
Crash Team Rumble (PlayStation 5)
Spielspaß - 72%
Gameplay - 77%
Grafik - 74%
Technik - 72%
74%
Passabel
Kurzweilig, spaßige Multiplayer-Action aus dem Crash Bandicoot-Universum - leider ohne viel Abwechslung und Abzügen in der Technik.
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