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Devil May Cry 5 im großen Test

Runde 5 im Kampf gegen Dämonen! Capcom setzt bei „Devil May Cry 5“ gleich auf ganze drei Hauptfiguren, die sich in gewohnt starker Grafik in die opulent inszenierte Schlacht stürzen. Reicht dieser Action-Bombast für den großen Spielspaß – unser Test.

Frischzellenkur

Capcom versteht es seit einiger Zeit alteingessene Reihe mit frischem Leben zu füllen. War „Resident Evil 7“ aus der Ego-Perspektive fast ein völlig anderes Spiel in Sachen Survival-Horror so überzeugte das kürzlich veröffentlichte Remake von „Resident Evil 2“ auf ganzer Linie. Statt drögen festen Kamerapunkten wechselte man auf die klassische Third-Person Ansicht aus Teil 4. Spieler wie Fachpresse konnten sich mit Lob kaum zurückhalten. Nach dem leider unerfolgreichen Reboot-Versuch von „DMC“ aus dem Hause Ninja Theory nahm man bei Capcom das Zepter wieder selbst in die Hand und setzte zur Fortsetzung bzw. light Reboot von „Devil May Cry“ an. Actionreich und mit Stil metztelte sich Held Dante durch Dämonen und andere Höllengestalten. Der aktuelle Ableger wartet jedoch mit gleich ganzen drei Spielcharakteren auf – zum einen Dante, Nero und der mysteriöse V. Zusammen gilt es einmal mehr unserer Welt vor garstigen Dämonen zu retten.

Nervige Tutorial-Hilfe

Mitten in Red Grave City bricht ein sogenannter „Dämonenbaum“ aus dem Asphalt. Die daraus resultierende Invasion aus allerlei furchterregenden Kreaturen ruft die natürlich die drei Jäger Dante, Nero und V auf den Plan. Jedoch wird ihnen ein Hinterhalt zum Verhängnis und so müssen alle drei voneinander getrennt nach Antworten suchen. Jeder, der die Story von „Devil May Cry 5“ als platt oder oberflächlich bezeichnet hat keinen der Vorgänger gespielt. Die Handlung soll den Rahmen für großangelegte Actionorgien bilden. Trotz vergleichsweise langsameren Kämpfen entfaltet sich sofort eine Melange aus Combos und Zeitlupen-Angriffen. Wären da nicht ständige Tutorial-Hilfe, die selbst ins Finale der knapp 16 stündigen Kampagne reichen. Richt gelesen. Vor dem finalen Bosskampf darf Nero nochmals neue Tricks lernen. So bleibt stets das Gefühl niemals in vollends die Kontrolle zu haben. Die Kampfstile von Nero & Dante unterscheiden sich nur marginal, während Capcom beim unscheinbaren V deutlich neue Wege geht. Als Mensch kann V nur mit seinen Geistwesen wie Rabe und Jaguar Kämpfe bestreiten. Somit greifen wir Gegner nicht persönlich sondern durch Dritte an. Ist anfangs ungewohnt und hätte mehr Finessen im Einzelnen gebraucht. Mit gesammelten Blut-Orbs können wir bei Waffenschmiedin Nico neue Skills freischalten.

Echtgeld-Shop zum Start

Zudem sind Nero´s Handprothesen „Devil Breaker“ einzigartige Waffen – es gibt drei Arten und jede bietet andere Fähigkeiten. „Overtune“ lässt uns Blitze abfeuern, „Ragtime“ sogar die Zeit verlangsamen und auf „Gerbera“ kann Nero sogar kurze Zeit fliegen. Also fantastische Möglichkeiten den Style Rank von „D“ auf „SSS“ zu bringen. Was trotz flottem Gameplay euch immer wieder herausfordert. Die Level sind linear aufgebaut und lassen nur selten andere Wege aufkommen. Zu Anfang durch kleinere Straßenzüge in London rennend wird es zum Ende eher einseitig, wenn wir gefühlt stundenlang durch das Innere des Dämonenbaums sehen. Die Feinde sind kreativ designt und abwechselungsreich. Gleiches gilt für die toll zelebrierten Bossfights. Zum Release von Devil May Cry 5 gibt es auch gleich einen Echtgeld-Shop. Darin könnt ihr Lebensenergie und Erfahrungspunkte kaufen. Wir raten davon ab – echtes Geld einzusetzen. Zwar erhaltet ihr schneller Fähigkeiten macht euch aber die an sich gute Spielerfahrung kaputt. Jegliche Kugeln, Orbs etc. sind im Spiel in Vielzahl zu finden.
Die hauseigene Grafik-Engine „RE Engine“ ist mit scharfen Texturen und der Möglichkeit realitätsnahe Gesichter zu erzeugen ein echter Glückfall für Capcom. Schon die letzten zwei „Resident Evil“-Spiele proftierten von der hohen Grafikqualität. Genauso wie „Devil May Cry 5“ das mit grandiosen Effekten aufwartet. Zumal auch detaillierte Charaktermodelle und das fehlende Kantenflimmern für ein gutes Bild sorgen. Die angepeilten 60fps werden auch in hektischen Situationen kaum verhindert. Nur nachladende Texturen sowie aufploppende Objekte sind hier leicht nervig. Der Score bedient sich typischerweise Punk-Rock Stücken sowie rockigen Melodien was zweifellos passt. Die Lokalisierung ist nur auf Englisch verfügbar.

Unser Fazit zu „Devil May Cry 5“

Erwartungen erfüllt. Action satt. Capcom möchte auch in Teil 5 der Serie keine epochale Story rund um Dante & Co. erzählen sondern mit kleinen Storykniffen die Weichen für stylische Kämpfe stellen. Die Spielwelt ist recht angesetzt, verliert jedoch mit der Zeit an Abwechslung. Die Verteilung auf gleich drei Figuren ist mutig – erleichtet jedoch auch Neulingen den Einstieg. Nur die negativ zu sehenden Echtgeldtransaktionen für weitere Orbs im Shop ziehen die Wertung letztendlich nach unten. Trotzdem ist Teil 5 der Metzelreihe spaßig geworden.
Entwickler: Capcom | Preis: 69,99 Euro | Für PlayStation 4, Xbox One und PC | USK: ab 16

Devil May Cry 5 (PlayStation 4)

Spielspaß - 83%
Gameplay - 84%
Grafik - 89%
Technik - 81%

84%

Empfehlung!

Effektstarke Old-School-Action mit kleinen Mängeln in der B-Note.

Mehr Informationen zu unserem Wertungssystem findest Du hier.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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