Filmkritik zu Bad Moms 2
Bad Moms 2: Mila Kunis kehrt mit ihrer Mütter-Gang zurück um das „Fest der Liebe“ irgendwie zu überstehen. Die Fortsetzung vom Komödien-Hit 2015 kann aufgrund teils unwitziger Ideen und etwas braveren Gags hingegen nicht so ganz überzeugen. Unsere Kritik.
Weihnachten trifft auf gefrustete Moms
In vielen US-Komödien spielen Männer die wichtigen Rollen. Mal versauen sie einen Junggesellenabschied, dann raufen sie sich zusammen und kämpfen sich von Fettnapf zu Fettnapf nach Hause. Insgesamt jede mögliche Idee schon in anderer Form auf der Leinwand gesehen. Umso erfrischender war das Konzept von „Bad Moms“. Hier brauchte es nur eine Handvoll gestresster Mütter, die aufgrund alltäglichen Mammut-Aufgaben explodierten und ihren Mann standen. Exzessive Partys feiern und die gar Nazi-ähnlichen Elternversammlungen boykottieren. Mit Mila Kunis, Kristen Bell und besonders Kathryn Hahn bot man großartige Darsteller, die ihre Rollen mit echter Spielfreude füllten. Hahn stach hier wegen pointierten One-Linern hervor. Zumal Teil 1 auch eine wirkliche Handlung besaß. Die Regisseure Jon Lucas und Scott Moore inszenierten auch „A Bad Moms Christmas“ lassen jedoch deutlich an Lockerheit sowie herrlich obszöne Gags vermissen. Gut, es geht ja auch um Weihnachten.
Amy Mitchell hat es geschafft. Deprimiert sitzt sie in ihrem Haus, während ein Kamel an ihr und den zahlreichen zerstören Gegenständen vorbei läuft. Heiligabend endet im Chaos. Lag an ihrer perfektionistischen Mutter? Per Zeitsprung in die Vergangenheit erfahren wir nach und nach wie es zu eben jedem Chaos kam. Carla (stark: Kathrin Hahn) und Kiki (Kristen Bell) haben ähnliche Probleme. Auch ihre Mütter stehen kurz vor dem Fest auf der Matte. Die Mütter (Susan Sarandon, Cheryl Hines und Christine Baranski) sind erzählerisch noch überzogener dargestellt was zweifellos zur Story passt. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass Moore und Lucas in „Bad Moms 2“ bekannte Zutaten nochmal verwenden bloß unter der Fahne Weihnachten. Wir bekommen recht ähnliche Gags servierte, Zeitlupen mit heftigem Electro-Pop untermalt und eine episodenhafte Inszenierung. Baranski spielt ihre Rolle aus „Cybill“ oder „Big Bang Theory“ weiter, was jedoch herrlich amüsant ist. Doch manchmal rast der Film über sein Ziel bis an den Rand der Fremdscham hinaus. Beispiel: Carla wachst einem Mann die Hoden und flirtet mit ihm. Der Witz ist hier, dass bei jedem Waxing der Mann keine Regung zeigt und völlig locker bleibt. An dieser Stelle lacht man nur, weil man sonst implodieren könnte.
Unser Fazit zu Bad Moms 2
Die Fortsetzung schlingelt ohne große Handlung von Gag zu Peinlichkeit und möchte mit eher plumpen Ideen das Thema Weihnachten präsentieren. Zumal „Bad Moms 2“ auch „Weihnachten oh je!“ heißen könnte, weil bis auf die Darsteller und Rollen nichts großartiges von der Grundthematik übrig geblieben ist. Diese Komödie ist zwar manchmal lustig, rechtfertigt jedoch keinen Kinogang und sollte im weihnachtlichen Heim angesehen werden.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Bad Moms 2“ gibt es hier.