Kino

Filmkritik zu „Johnny English 3 – Man lebt nur dreimal“

Johnny English meldet sich fulminant mit seiner dritten Mission zurück! Auftrag: Die Welt vor der digitalen Apokalypse retten – ob die Agentenparodie überzeugt, lest ihr in unserer Kritik.

Zurück in die Vergangenheit

Unsere Welt hat sich den letzten 20 Jahren stark verändert. Analog wich Digital und damit auch alten Grundsätzen. Ist die Privatsphäre überhaupt noch das was wir glauben oder besser gesagt, könnte nicht jedes technische Genie mit einem Fingerschnipp alle Geheimnisse offenbaren? Nunmehr zum dritten Mal kommt “Mr. Bean”-Mind Rowan Atkinson als selbstverliebte James Bond-Parodie zurück – zum Glück! Gerade nach dem erstaunlich ernsten sowie recht unlustigen Vorgänger, der eher Grund zur Besorgnis gab, orientiert man sich hier wieder am Erstling aus dem Jahr 2002. Mit Regie-Jüngling David Kerr fand man jemanden, der es fast wie kein zweiter versteht Slapstick und zündende Pointen miteinander zu verbinden. Die recht geradlinige bzw. offensichtlich verlaufende Storyline lässt man gerne zu, da die Melange aus wunderbaren Sketch-ähnlichen Sequenzen hier nahezu alle überzeugen.
Kurz zur Handlung: Als das MI7 Opfer einer Hackerattacke wird, in der alle Namen aktiver Agenten offenbart und im Internet landen, sieht sich die Premierministerin zu einem letzten Schritt gezwungen: Reaktivierung aller alten Spione. Diese sind zum Großteil nicht mehr am Leben – bis auf Johnny English, der seine Berufung als Lehrkraft an einer Schule für junge Agenten fand. Trotzdem nimmt English den Auftrag nur zu gerne an. “Johnny English 3 – Man lebt nur dreimal” erzählt eine recht einfallslose Geschichte, die im Grunde nur als Rahmenhandlung für Atkinsons-Einlagen dient. Sei es der Versuch eines Handy-Diebstahls, auf dem sich wichtige Daten befinden, der herrlich nach hinten los geht oder auch English prügelnd durch London mit VR-Headset auf dem Kopf. Zweifellos das Highlight des Films. Zudem ist es dieser erfrischend einfache Humor, der nicht unter die Gürtellinie oder gewaltsam Grenzen sprengen will. Heutzutage ein Lob wert.

Schwächen im letzten Drittel

Selten hat man das Gefühl, dass ein dritter Teil für eine Reihe wirklich dienlich ist. Zu ausgelutscht könnten betretene Pfade sein. Doch Atkinson und Kerr beweisen das Gegenteil – sogar punktuell besser als Teil 1. Bis auf die Nebenrollen höchstprominent besetzt und mit Gegenspielerin Olga Kurylenko ein echtes Bond-Girl an Englishs Seite halten sich hier jegliche Humor-Arten die Waage und präsentiert gutes Popcorn-Kino. Der Score deutlich an seinen Spion-Kollegen angelehnt überzeugt und bietet kein Grund zur Beanstandung. Nur das reichlich zähe Finale lässt ihn am Ende schwacher aussehen, als er ist. Dennoch ist ein Kinogang zu empfehlen.
Release: 18. Oktober. 2018 | FSK: ab 6 | 3D: Nein. | Post-Credit Scene: Nein.
Vielen Dank an CinemaxX für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Johnny English 3 – Man lebt nur dreimal“ gibt es hier.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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