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Fire Emblem Engage im Test – Alte Stärke mit neuen Innovationen?

Nachdem uns “Three Houses” in einen turbulenten Klosterschulalltag warf möchte “Fire Emblem Engage” mit alten Serienstärken und bekannten Gesichtern auftrumpfen – trotz hochdramatisch sogar teils kitschig inszenierten Schlachtszenen überzeugt die grandiose spielerische Mechanik. Unser Test zu “Fire Emblem Engage”

So muss sich ein Neustart mit angezogener Handbremse anfühlen. Von der Community eher zwiespältig aufgenommene “Fire Emblem: Three Houses” wollte das eigentlich ausreichende Gameplay aus rundenbasierten Taktikkämpfen mit einer vielschichtigeren Handlung in Form des Alltags in einer Klosterschule kombinieren. Damalig hieß es statt Dramatik eher Differenzial-Rechnung. Im frisch erschienenen “Engage” betreten die Entwickler:innen von Intelligent Systems wieder bekannteres Terrain und tauschen Schulbänke gegen gepanzerte Gruppen ein. Der frühere Plan wie das populäre Perona 5 mit etwas angepasster Sozial-Simulation die recht geradelinige Schlachtfeld-Parade aufzufrischen, war vermutlich besser gedacht als später umgesetzt. Ab jetzt regieren wieder taktische Tiefe – wobei der auffallend farbenfrohe Bonbon-Look mit seinen kräftigen Farben nur über die blasse mutlose Hauptstory hinwegtäuschen will.

Das Gameplay setzt zum Glück altbewährte Stärken: Nämlich rundenbasierte Taktik-Gefechte, in denen wir Einheiten über das in Quadrate unterteilte Schlachtfeld lotsen. Sind zu Anfang die Kämpfe noch mit Schwert-, Axt- oder Lanzen-Angriffen gut handlebar, steigt die Lernkurve relativ fix an, weil gebrochene Feinde keine Gegenangriffe mehr starten können. Die Macher verstehen es gut simple Standards wie bestimmte Schwächen unter einigen Stärken zu verbergen und es nicht lahm ausschauen zu lassen. Besondere Spannung gelingt “Fire Emblem Engage” im Abwägen von möglichen Strategien – zuerst Wyvern-Reiter vom Himmel zu holen kann helfen, dadurch könnte Hauptfigur Alear jedoch in den Fokus von Lanzenreiter am Boden geraten. Stimmt, um was geht es eigentlich? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten – im Kern bestreiten wir mit Alear eine gewisse Art von Heldenreise. Alear entstammt nebenbei erwähnt einem uralten Geschlecht mystischer Drachen ab, deren Schicksal mit dem des Kontinents Elyos verknüpft ist. Nach einem magischen Heilschlaf erwacht die Rettung der Welt Millenium später um mit Emblem-Ringen, welche die Essenz legendärer Helden aus früheren Fire-Emblem-Spielen enthalten rechtzeitig den bösen Herrscher Sombron aufzuhalten. Kurz gesagt: Style over Substance als Story-Präsentation.

Gut gefallen hat uns das klassische Element der neutralen Flächen. Auf jedem Schlachtfeld finden sich derartige Bereiche und sofern ihr vor dem Gegner auftaucht finden sich neue Ausrüstung und sogar weitere Truppen. Sind die Schlachtfelder von Schergen befreit dürft ihr sie nach Herzenslust erforschen, Objekte sammeln oder mit herumlaufenden NPC’s kleinere Gespräche welche jedoch flach getextet sind. Die zugrunde liegenden 26 Hauptkapitel sind bequem in knapp 50 Stunden zu schaffen, wobei ein fehlendes Zeitlimit innerhalb der Kämpfe viel zur taktischen Ader beitragen. Optisch gibt es dank eines gewollt undetailierten Grafikstil wenig zu meckern – technisch überzeugen die ruckelfreien Effekte. Sogar im Handheld-Mode gelingt “Fire Emblem Engage” eine fast tearingfreie Optik, wenngleich man deutlich an der generellen Auslösung schraubte.

Entwickler: Intelligent System | Preis: 49,99 Euro | Für Nintendo Switch | USK: ab 12

Fire Emblem Engage (Nintendo Switch)

Spielspaß - 83%
Gameplay - 84%
Grafik - 75%
Technik - 81%

81%

Empfehlung!

An alte Stärken anknüpfendes "Fire Emblem"-Abenteuer mit dem gewissen Sinn für Nostalgie aber blasser Storyline.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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