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Gamescom 2018: Metro Exodus angespielt

Metro Exodus: Nach engen Tunnels im Moskauer U-Bahn-Untergrund verschlägt es den Spieler in „Metro Exodus“ in weitläufigere Gebiete. Wir haben auf der Gamescom erstmals den grafisch beeindruckenden Action-Shooter angespielt und waren zwiegespalten.

Neue Wege beschreiten

Leblos liegt Held Artjom im Dreck. Augen fallen auf und zu. Dazwischen sehen wir unsere Frau, die von brutalen unbekannten Gestalten entführt wurden. Wir werden wieder ohnmächtig. Kurze Zeit später beschnuppert uns ein undefinierbares Tier. Artjom steht auf und findet sich an einem See im Morgentau wieder. „Metro Exodus“ vom ukrainischen Entwickler 4A Games möchte spürbar neue Wege beschreiten. Nach den durchaus klaustrophischen Shootern wie die Vorgänger „2033“ und „Last Light“ werden wir im neuesten Abenteuer große Teile oberhalb der Oberfläche verbringen. Wir spielten eine PC-Demo, die zweifelsohne grafisch beeindruckend aussah. Sonnenlicht schimmerte über dem Fluss sowie Flora und Fauna wurden selten realistischer in Szene gesetzt. Zu Anfang machen wir uns ohne großes Ziel auf die Umgebung zu erkunden. Plötzlich landet im Torbogen neben uns ein Pfeil – eine Warnung?

Metro Exodus
© Deep Silver
Im extrem düsteren Wald rücken wir mit eingeschaltetem Feuerzeug und Waffe im Anschlag langsam Richtung Gefahr. Clever: Um die Immersion nicht zu zerstören, hat das Studio auf ein klassisches Interface verzichtet und setzt auf digitale Angaben am Handgelenk. So behalten wir immer die Uhrzeit im Auge. Zwischendurch klappern wir alte Hütten ab und sammeln Chemikalien zum Herstellen von Medi-Kits und spezieller Munition. Minuten später finden wir am Baumstamm gefesselt einen Mann. Kennen tun wir ihn nicht, seine Begleiter liegen tot beim Lagerfeuer. Antworten hölt er leider zurück. Negativ: Trotz Kompass wissen wir oft nicht, wohin wir denn laufen sollen. Wege sind teils versperrt und die besagte Dunkelheit nach fortgeschrittener Stunde macht das nicht besser. Minuten später treffen wir auf Plünderer, die uns natürlich angreifen.
Die Shooter-Mechaniken spielen sich flott und ohne große Eingewöhnung am Gamepad. Verhalten jeweiliger Waffen wie normaler Pistole bis zur auffindbaren Armbrust wirken dennoch authentischer als in vergleichbaren Ego-Shootern. Beispielweise muss Artjom Querschüsse beachten, zumal das häufige Nachladen Zeit in Anspruch nimmt. Auch sind die Schießeisen sehenswert modelliert und hübsch detailliert. Die Gegner-KI geht in Ordnung. Nach Sichtung schlagen sie Alarm und versuchen Artjom einzukreisen – danach suchen sie gezielt in Ecken/hohem Gras nachdem wir weglaufen konnten. Durchweg plausibel. Über die eigentliche Handlung ist derzeit nicht viel bekannt, außer dass wir ein paar Jahre nach der nuklearen Vernichtung der Welt an Bord der schwer gepanzerten Dampflok Aurora in den Osten von Russland reisen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Die Gameplay-Demo machte einen ordentlichen Eindruck, aber typische Bugs wie Clipping sowie das Ortungssystem sollten dringend überarbeitet werden.
„Metro Exodus“ erscheint am 22. Februar 2019 für PC, Xbox One und PlayStation 4.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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