Aufgrund der Beschränkungen der deutschen Bundesregierung dürfen bis Ende Oktober keine Großveranstaltungen stattfinden. Das trifft auch die IFA empfindlich. In den letzten Jahren besuchten mehr als 245.000 Menschen das Gelände rund um den Funkturm. Knapp 2000 Aussteller präsentierten aktuellsten Produkte.
Gestern war der Tag an dem sich die Macher der IFA geäußert haben, wie es in diesem Jahr mit der Messe weitergeht. Durch die anhaltende Corona-Krise ist eine solche Großveranstaltung mit mehreren Tausend Besuchern und Ausstellern fast undenkbar. Die gestern vorgestellte Lösung ist ein Ansatz, aber hinterlässt viele offene Fragen, auch auf Seiten der Veranstalter.
„Die IFA Berlin ist die wichtigste Veranstaltung für die Consumer Electronics- und Home Appliances-Branche. In den vergangenen Wochen haben wir in enger Zusammenarbeit mit dem IFA-Team ein Konzept entwickelt, das allen unseren Industriepartnern die nötige Plattform bietet, um ihre Innovationen zu präsentieren“
Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics GmbH
Die IFA 2020 findet als physische Veranstaltung in Berlin statt
Das klingt ja alles schon einmal ganz gut, der Veranstalter verspricht sich an die zu dem Zeitpunkt gültigen Hygiene-Regeln zu halten und alles tun um seine Aussteller und Besucher zu schützen. Um dies zu gewährleisten, behält sich der Veranstalter vor Fieber-Kontrollen am Eingang durchzuführen, genau wollte man sich da nicht festlegen. Allerdings kommt hier dann auch schon die erste massive Einschränkung: Die IFA 2020 wird auf lediglich 3 Tage gekürzt und pro Tag dürfen lediglich 1000 Personen an der Messe teilnehmen.
Technik Fans stehen vor verschlossener Tür
Die IFA war für Viele die Messe auf der man das erste Mal in den Kontakt mit neuer Technik kam, sie war für jeden geöffnet. Dies soll in diesem Jahr nicht so sein, lediglich Fachbesucher und Journalisten soll der Zutritt zum Messegelände gewährt werden, auch dies soll dazu führen ev. Kontakte zwischen den Besuchern zu verringern. In diesem Jahr wird es wohl keine Goodie-Hoarder zur IFA geben.
4-in-1, aber bitte getrennt
Die diesjährige IFA soll aus vier eigenständigen Veranstaltungen bestehen: Die IFA Global Press Conference, die Sourcing-Show IFA Global Markets, IFA NEXT meets IFA SHIFT Mobility sowie die IFA Business-, Retail- und Meeting-Lounges. Es sollen Face-to-Face-Meetingpoints bereitgestellt werden, um den Austausch vor Ort zu ermöglichen, auch neue Produkte sollen für Präsentationen oder Hands-on vorhanden sein, wenn es nach den Veranstaltern geht. Anstelle der üblichen Hallen mit Messeständen wird es für die Presse wird es bei der Global Press Conference einen kleinen Bereich geben, in dem neue Produkte angeschaut und Hersteller interviewt werden können.
Zugang: Jeder bitte nur 1 Kreuz
Zudem soll jeder Besucher nur an einem der 3 Tage Zugang erhalten. Auch soll die Messe als solche nicht in der kuschligen Messehallen-Atmosphäre stattfinden, sondern in „Lounges“ und Bühnen, die über das gesamte Messegelände verteilt sind. Die eh schon langen Wege auf der Messe Berlin werden dadurch wohl nur noch länger. Eine Teilnahme an der IFA 2020 wird nur nach Registrierung oder auf Einladung möglich sein. Wobei man sich bei der Registrierung auch wieder nicht so genau festlegen wollte, es wurde ein „First-come, first-serve“ in den Raum gestellt. Ab wann die Registrierung startet, konnte man noch nicht sagen.
Jeder kann virtuell teilnehmen
Alle Keynotes und Pressekonferenzen finden auf gesonderten Bühnen statt, die durch Streaming- und Chatangebote auch für die Besucher verfügbar sein sollen, die bei der Registrierung kein Glück hatten. Hoffen wir mal die Server halten die Last aus.
IFA 2020 – alles kann sich noch ändern
Das waren so weit die wichtigsten Informationen die in der gestrigen Pressekonferenz bekannt gegeben wurden. Die Veranstalter betonten allerdings, dass sich das alles immer noch Ändern könnte. Die Vorgaben änderten sich ja schließlich auch ständig. So könnte es z.B. sein, dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt und die Bestimmungen noch einmal verschärft werden, oder im Gegenteil durch einen schwachen Verlauf auch noch gelockert werden. Dann würde man entsprechend zeitnah reagieren. Viele Fragen blieben offen, bzw. man hat sich ein Türchen offen gehalten.