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Kena: Bridge of Spirits im Test | Da staunt selbst Pixar!

Verträumt verspieltes Action-Adventure

Bereits zur ersten Ankündigung von „Kena: Bridge of Spirits“ hörte man die frohlockten Rufe über die audiovisuelle Schönheit eines im Kern fast schon totgeglaubten Action-Adventures im Stile eines „Jak and Daxter“. Die überraschend tiefgehende Handlung um Seelenführerin Kena wird mit viel Liebe präsentiert, hat aber auch kleinere Schattenseiten. Unsere Review zum PS5-Titel.

Filme werden zu Spielen – umgekehrt

In den vergangenen Jahren glichen sich Videospiele und Filme fast unbemerkt an. Während Videospiele wie etwa „Red Dead Redemption 2“ dank jeder Menge Filter und geschmeidigen Inszenierungen nicht weniger als spielbares Blockbuster-Kino war, wurden normale Spielfilme wie die populären Marvel-Streifen mit gut eingesetztem CGI digitaler als jemals zuvor. Ferner gibt es noch kaum etwas, was beide Medienarten nicht in irgendeiner Weise darstellen könnten. So passt „Kena: Bridge of Spirits“ nahezu perfekt in diese Zeit voller Angleichungen. Schon zur Ankündigung bestach das, vom noch jungen Studio „Ember Lab“ entwickelten, Action-Adventure mit dynamischen Animationen und einer höchst fantasievollen Welt wegen der selbst Pixar schwach werden könnte. Was besonders schön ist, diese Spielwelt ist nicht nur bloßes Setting sondern verhält sich quasi als 2. Handlungsebene. Aber bevor wir wie Waldgeister schutzlos in die Tiefe sausen, zur Story.

Der Hauptfokus liegt auf der jugendlichen Titelheldin, wie schon ihr Vater ist Sie eine sogenannte Seelenführerin. Ihre Aufgabe: Verstorbene, die aufgrund ungelösten Konflikten keine Ruhe finden zum nächsten Schritt Richtung Jenseits verhelfen. Dass einige Geister aggressiv reagieren ist erwartbar, sodass nur ein Kampf oftmals die Lösung darstellt. Ihr Weg führt Kena in ein verlassenes Bergdorf. Dort verwandelt ein alter Fluch die umherwandelnden Geister in Monster. Es gilt also das Gebiet von dunkler Verderbnis zu befreien. „Kena: Bridge of Spirits“ ist trotz ernster Thematik erfreulich optimistisch und fast schon bunt gestaltet. In Third-Person Optik entdecken wir nach und nach neue Gebiete, stoßen mal vor (unüberwindbare) Hindernisse oder versteckt auf Truhen mit blau schimmernden Kristallen. Kena hat keine abartig offene Welt mit Tausenden Sammelkrams, sondern ermuntert maßvoll zum Erkunden der schön designten Umgebungen. Damit schalten wir im weiteren Spielverlauf neue Kampfmechaniken für Kena über Attacken aus dem Sprint frei. Fest im Inventar ist zudem ein vielseitiger Holzstab mit Edelstein verbaut, der neben Abwehr und Kämpfe etwas später als flotter Bogen dient. Die gesamte Spielwelt ist an jeder Ecke glaubwürdig gestaltet, sprüht vor mhystischen Erzählungen und ist tiefer in die emotionale Handlung verwoben, als es erstmal erscheint. In den knapp 20 Spielstunden sind die Aufträge womöglich stereotypisch, zeigen aber, dass der Weg das Ziel ist.

Kennen Sie Rott?

So begegnet die junge Seelenführerin gleich zu Beginn den herrlich knuffigen Rott. Kleine Fellbälle mit Stupsaugen mit deren Macht wir neue Fähigkeiten freischalten und uns, kein Scherz, die gesamte Zeit im Trott folgen. Außer bei Kämpfen. Da verstecken Sie sich oder helfen uns Gegner schneller platt zu machen. Kleinere Gegner putzen recht schnell weg, was bei kleineren Bossgegnern nicht machbar ist. Hier gilt es rechtzeitig auszuweichen, verwundbare gelbe Stellen auszumachen und im richtigen Moment anzugreifen. Anspruchsvoll ja, gnadenlos eher nicht. Die Bosse wie etwa namens „Schreinwächter“ sind im höchsten Schwierigkeitsgrad zäh aber bei guten Reflexen machbar. Dafür sorgt das gut ausbalancierte Gameplay. Präzise Sprungpassagen sind frustfrei zu meisten, wie spätere Kämpfe gegen Waldgeister samt Zeitlupen-Mechanik per Bogen. Zumal dringend Erwähnung finden muss – für Entwicklerstudio Ember Lab ist „Kena: Bridge of Spirits“ das erste große Videospiel-Projekt nach etlichen kleinen CGI-Filmchen. Da verzeiht man von Herzen gerne Unstimmigkeiten á la unsichtbare Wände, schwer einsehbare Wegpunkte oder fehlende Erklärungen zum weiteren Vorankommen, denn die charmant präsentierte Spielwelt im farbenfrohen Pixar-Look macht vieles sofort wett.

Etwas schade ist die fehlende deutsche Lokalisierung, damit die angepeilte Zielgruppe von 6-15 Jahren problemlos mitziehen kann, dafür ist besonders Kena’s originäre englische Stimme jedes Mal ein echtes Highlight. Technisch überzeugt das Videospiel-Debüt von Ember Lab auf ganzer Linie. Seien es die grandiosen Wassereffekte, die sich mit feinen Partikeln in der Luft abwechseln oder das glanzvolle Feuer gerade in düsteren Abschnitten. Inspiriert von japanischen sowie indonesischen Einflüssen lockt diese Welt immer wieder aufs Neue. Sehr polished auf der PlayStation 5. Am Schluss wollen wir ausdrücklich den herrlich anders klingenden Soundtrack loben. Taiko vermischt mit melancholischen Melodien, die an japanische Shamisen erinnern, belebt die Welt auch musikalisch hervorragend.

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Unser Fazit zu „Kena: Bridge of Spirits“

Ember Lab schufen mit ihrem Debüt ein ganz besonders Spiel. Nicht nur lässt es an die früheren Tagen denken, wo in jedem Videospiel unglaubwürdige Open-World’s auf den Spieler einprasselnden sondern stimmige Geschichten in spielerisch wertvollen Settings ganz ausreichte. Ganz ohne Upgradetree kommt zwar auch „Kena: Bridge of Spirits“ nicht aus, übertreibt es mit unnötigen Neuerungen jedoch nicht. Heraus kommt ein atmosphärisches Abenteuer, teils zu kitschig, aber mit vielen Wow-Momenten ohne sich nur an Erwachsene zu richten.

Entwickler: Ember Lab | Preis: 39,99 Euro | Für PlayStation 4|5 und PC | USK: ab 12

Kena: Bridge of Spirits

Spielspaß - 86%
Gameplay - 90%
Grafik - 92%
Technik - 84%

88%

Ausgezeichnet!

Auf in den Wald! Mystisches Action-Adventure voller kreativer Züge mit gelungenem Gameplay und tief erzählter Story.

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Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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