KinoKritiken

Filmkritik zu „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“

Bundesweiter Kinostart: 21. Mai 2025

Top-Agent Ethan Hunt schreitet zu seiner letzten unmöglichen Mission! „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ ist in vielerlei Hinsicht Blockbuster-Kino der alten Schule mit einem unverwüstlichen Helden, globalen Schauwerten und Actionsequenzen, die einem sprichwörtlich den Atem rauben. Unsere Filmkritik zum Kinoneustart mit Tom Cruise.

Vor knapp dreißig Jahren begann mit Brian De Palmas „Mission: Impossible“ der Aufstieg Tom Cruises zum modernen Action-Ikonenstatus. Spätestens seit dem ikonischen Einbruch in den CIA-Tresor war klar: Ethan Hunt ist das amerikanische Pendant zu James Bond – ein Held, unverwüstlich, aufrichtiger Moral verpflichtet, aber selten linientreu. Zudem verzichtete man in der Spionagereihe auf einen psychodramatischen Unterbau um die Psycho des Helden zu analysieren. Weniger Düsternis, mehr Schauwerte. In „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ kehrt Hunt für eine womöglich letzte, finale Mission zurück – größer, wuchtiger, aber auch erzählerisch schwerfälliger denn je.

Die Ausgangslage ist ambitioniert: Eine Künstliche Intelligenz, bekannt als „die Entität“, hat sich in die globalen Systeme samt Welthandel eingehackt – inklusive nuklearer Kontrollmechanismen. Staaten wie Frankreich, Japan und Israel sind bereits betroffen. Ethan Hunt (Cruise), inzwischen in Europa untergetaucht, besitzt ein Schlüsselartefakt, das angeblich eine Lösung bereithält. Gemeinsam mit seinem Team und neuen wie alten Verbündeten begibt er sich auf eine letzte Jagd – persönlich, gefährlich, weltbedrohlich.

Erst Ballast, dann Biss

Mit 170 Minuten Spielzeit nimmt sich der Film mehr Raum, als ihm guttut. Regisseur und Co-Autor Christopher McQuarrie bombardiert das Publikum in der ersten Hälfte mit Figuren, Schauplätzen und konspirativen Erklärdialogen – was zu Beginn mehr an einen überproduzierten Prolog erinnert als an einen echten Thriller. In erster Linie richtet sich der Film an Zuschauer:innen und Fans der Reihe. Statt Spannung dominiert narrative Unübersichtlichkeit. Die Handlung versucht, jedes vorausgegangene Serienkapitel als Teil eines großen Plans zu deuten – inklusive Rückgriff auf ungelöste Mysterien wie die „Hasenpfote“ aus Teil 3. Clever gemeint, aber erzählerisch zu konstruiert.

Ab der zweiten Filmhälfte jedoch liefert der Film – und wie. Sobald sich die Handlung gestrafft hat, treibt „The Final Reckoning“ sein Publikum in gewohnt atemloser „Mission: Impossible“-Manier durch spektakuläre Setpieces wie den verschneiten Nordpol oder Südafrika. Ein Stunt an einem fliegenden Doppeldecker gehört zweifellos zu den Höhepunkten der gesamten Reihe. Visuell imposant, handgemacht, ganz ohne CGI – im IMAX schlicht überwältigend. Zum Glück nicht so dermaßen groß in der Promotion ausgeschlachtet wie Cruise Sprung von der Klippe in „Fallout“.

Mission: Impossible Dead Reckoning [Blu-ray] + [Bonus Blu-ray]
  • MISSION: UNMÖGLICH TOT RECKONING TEIL EINS (+ Bonus-Blu-ray)
  • Produkttyp: PHYSICAL_MOVIE
  • Cruise, Tom, Ferguson, Rebecca, Klementieff, Pom (Schauspieler)

Cruise bleibt selbstredend das Zentrum, doch das Ensemble hält mit. Simon Pegg bringt als Benji gewohnt britischen Humor ins Spiel, während Hayley Atwell zwar nicht die emotionale Tiefe von Rebecca Fergusons Ilsa Faust erreicht, aber dennoch gut harmoniert. Pom Klementieff überzeugt als stumme Killerin mit intensiver Präsenz – ihre Blicke sagen mehr als Worte. Und Ving Rhames, als Luther von Anfang in jedem Serienteil dabei, bekommt sein emotionales Farewell.

Regisseur McQuarrie spinnt bewusst Fäden zu früheren Teilen – ein Finale, das sich nicht nur nach Action, sondern auch nach Abschluss anfühlen will. Vieles davon funktioniert, manches wirkt kalkuliert. Emotional bleibt es dank des gut aufgelegten Casts stellenweise überraschend kraftvoll. „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ ist nicht der stärkste Teil der Reihe – das bleibt subjektiv betrachtet „Fallout“. Doch trotz anfänglicher erzählerischer Überfrachtung und überbordender handlungstechnischer Komplexität bietet er ein solides, teils spektakuläres Finale mit gar atemloser Spannung. Kein Meisterwerk, aber ein würdiger Abschied für einen der letzten echten Kinohelden.

Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning. USA 2025. Verleih: Paramount Pictures. Regie: Christopher McQuarrie. Mit Tom Cruise, Hayley Atwell, Angela Bassett. Genre: Action. 169 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren.

Gibt es eine Post-Credit-Szene? = Nein.

Vielen Dank an den Traumpalast Leonberg für die freundliche Bereitstellung des Tickets. Kinotickets für „Mission: Impossible 8 – The Final Reckoning“ gibt es hier.

Zu unseren aktuellen Filmkritiken.

Bei den hier angezeigten Produkten handelt es sich um Affiliate Links, bei einem Kauf unterstützt ihr meine Arbeit. Letzte Aktualisierung 5.06.2025 / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"