Marvel’s Spider-Man: Miles Morales im Test | Allein gegen Alle
Insomniac Games lockt uns ins weihnachtliche New York um einmal mehr als Spider-Man heldenhaft durch die Lüfte zu schwingen – „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ ist dank neuer Hauptfigur erfrischend anders und baut gekonnt die Stärken des guten Vorgängers aus. Unser Test zum PS5-Launchtitel.
Leichtfüßig wie die Vorlage
Im September 2018 erlebte die PlayStation 4-Spielerschaft eine wirkliche Überraschung: Lizenzspiele rund um Marvel-Superhelden können wirklich unterhaltsam, clever designt und zugleich diese leichtfüßige Atmosphäre der Vorlage mit ins Gameplay nehmen. „Marvel’s Spider-Man“ inszenierte eine eigenständige Storyline mit der die „Ratchet & Clank“-Schöpfer Insomniac Games ihre Kreativtät unterstrichen sowie nötige erwachsene Nuancen innerhalb von menschlichen Problemen offenlegten.
Großangelegte Fortsetzung
Im Standalone-DLC „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ der jedoch die Ausmaße einer groß angelegten Fortsetzung bietet – geht das Studio einen mutigen Schritt. Sie wechseln kurzerhand die Hauptfigur aus. Peter Parker verreist zusammen mit Mary-Jane über die Weihnachtsfeiertage nach Europa und jetzt muss natürlich der Nachwuchs ran. Miles Morales, den jeder Spieler aus dem Vorgänger bestens kennen sollte, wurde von Peter soweit ins Tagesgeschäft eingelernt, sodass er Manhattan wie das Original beschützen kann. Harlem trifft hier einen besonderen Fokus. Es ist nämlich das neue Zuhause von Miles Morales, den wir ab Sekunde 1 an den schneeumwehten Wolkenkratzern vorbei schwingen.
Anspruchsvolle Konfrontationen
Mit nötigem Feingefühl lassen die Entwickler auch absolute Neulinge nicht auf der Strecke, da sie einen kurzen aber wirklich schön erzählten Recap über die vorherigen Geschehnisse liefern bevor die eigentliche Handlung beginnt. Dank filmreifer Zwischensequenzen, die teilweise sogar noch spielbar sind. Noch zusammen bewachen Peter und Miles den Transport von Bösewicht Rhino, dieser geht natürlich schief und ein erbitterter Kampf bricht aus, bei dem Peter verletzt aber der Nachwuchs elektromechanische Angriffe entdeckt. Diese helfen im weiteren Verlauf bei immer anspruchsvolleren Konfrontationen, Rätseln sowie Herausforderungen, die überall in der offenen Welt warten.
Glaubwürdige Figuren
Trotz dem früheren DLC-Aspekt nehmen sich die Entwickler viel Zeit für ruhige glaubwürdige Zwischensequenzen, in denen Miles mit Kumpel Ganke spaßt, die Schwärmerei für Phin offenbart und Mutter Rio bei ihrer Wahl zur Stadträtin. Zumal es der neue Spider-Man gleich mit zwei bösen Mächten zu tun bekommt – einmal die hochtechnisierte Organisation „Underground“ sowie der undurchsichtige Konzern „Roxxon“, der die komplette Stadt mit unbekannter Energie versorgen will. Dank cleverer Erzählweise verlieren wir in der knapp 11 stündigen Kampagne nicht den Überblick. Äußerst positiv ist uns die deutsche Lokalisierung mit ihren professionellen Sprechern aufgefallen.
Ausweglose Situationen
Das Gameplay blieb weitestgehend unangetastet. Kämpfe laufen noch immer rhythmisch ähnlich den „Batman Arkham“-Spielen ab, nur darf Miles regelmäßig den orangenen Dampfhammer rausholen. Die leuchtenden Stromschläge sind brachial und in ausweglosen Situationen die letzte Chance das Ruder herumzureißen. Natürlich kommen noch verschiedene Gadgets im weiteren Spielverlauf hinzu wie das Klon-Modul, das uns verdreifacht und umherstehende Gegner verdrischt.
Raytracing auf der PS5
Mit verdienten XP schalten wir neue Fähigkeiten frei, wie besseren Schutz oder stärkere Attacken. Wirkt anfangs im Menü leicht überfrachtet. Umso lebendiger agiert hier die Spielwelt gerade auf der PlayStation 5 präsentiert sie sich dank Raytracing herrlich turbulent. Anders als auf der PS4 „verschwinden“ Passanten in großer Höhe nicht sondern bleiben unter uns noch erkennbar. An eisigen Straßen entlang erkannten wir aber trotzdem noch verwaschene Texturen sowie nicht detaillierte Reflexionen gerade an Häuserfronten. Man verbesserte zudem schleichend die Gebiete zu säubern, wobei Takedowns hier noch viel zu stark sind.
- Erlebe den Aufstieg von Miles Morales
- Das neueste Abenteuer im Spider-Man-Universum weiß mit einer brandneuen Story aufzuwarten
- Detaillierte Charaktermodelle und verbesserte Grafik im Spiel lassen die Abenteuer von Miles Morales als Spider-Man noch realistischer erscheinen
Technisch top
Dank der ausgefeilten Nutzung der Adaptive Trigger spüren wir nahezu jede Bewegung von Miles. Wird er getroffen vibriert der DualSense kurz stark, zieht er beispielsweise an Leitungen bauen sich stetig Erschütterungen auf. Zumal das permanente audiohaptische Feedback sich nicht störend ins Geschehen fügt. Deaktivierbar sind sie jedoch. Technisch agiert „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ sowieso weit oben.
Flotte Ladezeiten für Spidey
Die Ladezeiten, egal ob PS5 oder PS4 sind extrem flott, generelle Texturen detailreich aufgelöst, kein Tearing nur die Klon-Passanten sowie problematisch gesetzte Aktionspunkte fallen da negativ auf. Komponist John Paesano bedient zwar den typischen Marvel-Sound setzt aber mit R’n’B-Beats gute Akzente. Grafisch darf man zwischen zwei Optionen wählen – einmal natives 4K mit 60fps oder nur 4K/30fps mit Raytracing. Nur in wenigen Momenten fallen aber diese Effekte auf – also reicht noch die erste Einstellung.
Unser Fazit zu „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“
Nach dem schon wunderbar knuffigen „Astro’s Playroom“ überzeugt eines der ersten PlayStation 5-Spiele auf exakt gleichem Niveau. Miles könnte als Überbrückung zu Peter Parker’s zweitem großen Abenteuer nicht besser funktionieren und hält dank sympathischen Zügen die Stellung in Manhattan. Zumal die Spielwelt dank starker Grafikpower jetzt noch lebendiger wirkt als zuvor. Das Missionsdesign ist ebenfalls gelungen und lockt mit so mancher Überraschung. Kurzum: Genau das richtige Software-Futter für euer neues System!
Entwickler: Insomniac Games | Preis: 79,99 Euro | Für PlayStation 4|5 | USK: ab 12
Marvel's Spider-Man: Miles Morales (PS5)
Spielspaß - 88%
Gameplay - 83%
Grafik - 89%
Technik - 79%
85%
Ausgezeichnet!
Mit Bravour meistert Spider-Man den Sprung auf die PlayStation 5 und baut in Sachen Gameplay und Präsentation seine Stärken aus.
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