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NBA 2K20 im Test – Pay2Win-Freestyle im B-Ball

Basketball-Fans aufgepasst! Es geht auf den Shiny Floor der sportlichen Höchstleistung, den Gegner mit Defense Drill ausdribbeln und prompt landet das Leder im Korb. Gameplay einmal mehr LIT aber die Mikrotransaktionen hauen selbst Master LeBron aus den Marken-Socken. Our Review for you.

Story mit Starpower

NBA 2K20Die NBA-Reihe von 2K bleibt ein großes Mysterium. Zum einen fasziniert die stetig besser werdende Steuerung mit unzähligen Moves, die die Finger fast zum brechen bringen. Dazwischen wurden die Rufe hinsichtlich schwer nachvollziehbarer Mikrotranskationspolitik von zurecht wütenden Spielern immer lauter. Denn abseits hiervon ist „NBA 2K20“ ein wirklich gutes Spiel auf dem Court geworden. Doch dazu später mehr. Im diesjährigen Jahrgang möchte man neben realistischerer Präsentation auch den populären Story-Mode ausbauen. Gut, unterm Strich peitschen wir noch immer einen höchst begabten jungen Basketballer vom College zur NBA. Doch erstmals verpackt das Studio das Herzstück in eine unterhaltsame Handlung. Sogar einige Hollywood-Stars zog man dafür an Land. Idris Alba und Rosario Dawson begleiten unseren Spieler durch die rund 8 stündige Kampagne. Richtig gehört, Figurenentwicklung wurde etwas flotter gestaltet, so dass wir schneller bessere Wertungen erhalten. Obwohl LeBron James die Story selbst produzierte stimmt einfach die Balance nicht, in den ersten Stunden berührt viel zu selten das runde Leder den gewachsten Boden. Wegen zu hakeliger Steuerung schwitzen wir halt bei den Übungen vom Draft Combine. Gegen Ende wird dies jedoch anders.

Gameplay hui, Dialoge pfui

NBA 2K20Im Vorgänger noch völlig neuartig, ist es in „NBA 2K20“ schon erwünschter Standard: Ganze Zwölf Teams der WNBA gegeneinander antreten lassen, auf Wunsch sogar im bekannten Saison-Modus. Dank frischer Kommentatoren, die ihren NBA-Pendants in wenig nachstehen, erreicht dieser Jahrgang ein dichte Atmosphäre. Weibliche Stars wie Marie Gülich erhielten eigene Animationen und sehen bereits ihren menschlichen Vorbildern überraschend ähnlich. Anspruchsvoller geht es nun beim General Manager zu. Die Aktionspunkte eures General Managers bestimmen, wie viele Tätigkeiten ihr pro Woche ausführen dürft. Je mehr Erfahrungspunkte wir erhalten, desto schneller steigen im Level oder helfen bei unzähligen Vertragsverhandlungen. Trotz amüsanter Dialoge kippen jedoch rund 30% davon in haarsträubende Gefilde, so dass große Fremdscham hier nicht abzuwenden ist. Falls ihr euch fragt, wieso wir kaum über das Gameplay gesprochen haben, es änderte sich hierzu fast nichts. Okay, neben frischen Animationen gibt es mehr Kontrolle über eure Dribblings. Das was es aber auch schon. Je nach Körperbau eurer Spieler schieben Center die Flügel-Spieler besser nach vorne. Als Ausgleich wie im Wahn auf die Sprint-Taste zu hauen lässt euch nur das Match verlieren.

Irgendwie mutig

In Zeiten von Lootbox-Debatten, in denen Länder wie die Niederlande solche Praktiken als „strafrechtlich relevant“ einstuften (Kollegen der Gamestar berichteten) wirklich im neuesten NBA-Spiel den Mikrotransaktionsbereich als Casino aufzuziehen. Durchaus mutig. Auch deshalb, da die Investition in InGame-Währung „VC“ um Pakete zu kaufen reinste Pay2Win-Mechanik ist. Anders als im Vorgänger gibt es noch mehr Herausforderungen, Zufallselemente und Anreize, für die der Publisher neben dem hohen Kaufpreis zusätzlich gerne entlohnt werden möchte. Klar, das aktuelle „FIFA 20“ hat ähnliche Probleme mit Ultimate Team, nur schlägt man hier deutlich über die Stränge. Technisch macht man nur wenig falsch, doch die teils ewig andauernden Ladepausen besonders im Story-Modus sind störend.

Unser Fazit zu „NBA 2K20“

Detailreiche Grafik mit vielen schönen Momenten – Check! TV-artige Präsentation – Check! Lange unnötige Ladezeiten – Check! Mikrotransaktionen ohne jeglichen Sinn – Check! Jep, in diesem Jahr setzt man hinter das Komma eine 5 und verkauft dem Spieler nicht große Veränderungen. Sicherlich macht es noch immer Spaß die Bulls zum Titel zu führen, aber trotz gutem Gameplay bleibt der Überrraschungseffekt weitestgehend aus. Vielleicht besinnen sich Visual Concepts zu ihren alten Stärken.
Entwickler: Visual Concepts | Preis: 69,99 Euro | Für PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC | USK: ab 0

NBA 2K20 (PlayStation 4)

Spielspaß - 57%
Gameplay - 86%
Grafik - 87%
Technik - 63%

73%

Passabel

Unterhaltsame Basketball-Simulation, die mit guter Kampagne überrascht aber zweifelhafte Pay2Win-Mechaniken an den Tag legt.

Mehr Informationen zu unserem Wertungssystem findest Du hier.

Benny Illgner

Nachname hielt schon Fußbälle auf. Ich bisher nur virtuell. Sitzt seit 2005 in Digitalien fest und wartet auf den Pannendienst. Steht in fester Beziehung mit Twitter und Instagram. Schreibt Gags fürs Netz und Fernsehen. Nimmt gedeckte Schecks und Pizza gerne auf Twitter unter @IamIllgner an.

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