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Microsoft Windows 11: Was, wie, wann?

Microsoft hat die neue Version seines Betriebssystems vorgestellt: Windows 11. Es ist eine konsequente Weiterentwicklung von Windows 10, mit einem verbesserten Design und vielen neuen Funktionen.

Viele dachten, es wird keine neue Windows-Version nach Windows 10 mehr geben – doch falsch gedacht. Windows 11 wird noch diesen Herbst für alle Windows-10-Nutzer gratis kommen und jede Menge Verbesserungen mitbringen. Dabei wird das Upgrade zu Windows 11 optional sein und Windows 10 soll noch bis 2025 unterstützt werden.

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Windows 11: Neues Design & Funktionen

Natürlich soll sich die neue Version von der alten unterscheiden und somit hat Microsoft einige Sachen am System geändert. So gibt es eine neue Benutzeroberfläche, aber auch einige neue Funktionen:

  • Snap Navigator – Über den „Fenster maximieren“-Button kann ein vorher festgelegtes Layout für Fenster ganz einfach verwendet werden. Damit soll manuelles hin- und herschieben von Fenstern nicht mehr nötig sein.
  • Virtuelle Desktops: Die gab es schon bei Windows 10, sie sollen nun aber noch besser sein.  Wie beim Vorbild Linux könnt ihr also mehrere Desktops erstellen und nebeneinander nutzen. So ist ein eigener Desktop für die Arbeit, für die Freizeit, für Gaming usw. möglich. Jeder davon mit seinen eigenen Programmen, Dateien und Hintergrundbildern.
  • Neue Chat-App: Microsoft versucht Apples iMessage Konkurrenz zu machen und integriert Microsoft Teams mehr ins System. Damit könnt ihr mit Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern schreiben, Dateien schicken, Video-chatten und vieles mehr. Das alles geht natürlich jetzt schon mit MS-Teams, soll aber in Windows 11 deutlich mehr ins System verzahnt sein. Ähnlich, wie es jetzt schon bereits mit Office-365 oder OneDrive verzahnt ist.
  • Neues Startmenü: Das Startmenü wurde direkt aus Windows10X übernommen. Das Windows-Symbol zum Aufrufen, sowie alle offenen Programme, werden nun in der Mitte der Taskleiste angezeigt. Das Menü selbst ähnelt dabei dem aus Windows 10, hat aber keine Live-Tiles mehr und wird nun auch von der Cloud unterstützt. Diese kann euch passende Dateien und Apps zur aktuellen Situation am Computer vorschlagen. Es können aber auch – ganz klassisch – Apps und Dateien angepinnt werden.
  • Quick Settings: Das bekannte Menü, um schnell WiFi zu aktivieren oder in den Flugmodus zu gehen, wurde überarbeitet. Es erinnert ein wenig an das Menü aus ChromeOS und ist nun deutlich aufgeräumter. Die Funktionen bleiben hier aber die gleichen, wie unter Windows 10. Es sieht nun nur etwas hübscher aus.
  • Neuer Lockscreen und Dateimanager: Das Design wurde am ganzen System etwas verfeinert. So gibt es einen aufgeräumten Lockscreen und Dateimanager. Beides bekommt nun rundere Formen und hübschere Symbole.
  • Widgets: Es gibt nun auf der linken Seite des Bildschirms auch ein optionales Widget-Panel. Dieses Panel ähnelt dem von macOS stark, bringt aber sein eigenes Design mit. Hier können kleine Fenster für eine To-Do-Liste, Kalender, Fotos, Nachrichten und vieles mehr angezeigt werden.
  • Besseres Gaming: Für Gamer*innen wurde auch ordentlich an Windows geschraubt. So gibt es nun die Funktion „Auto-HDR“, die alten Spielen automatisch HDR-ähnliche Farben geben soll. Unter der Haube gibt es nun auch Direct Storage und DirectX 12 Ultimate, was vor allem für Entwickler interessant sein dürfte.
  • Besser für Touchscreens: Wenn Windows 11 im Tablet-Modus ausgeführt wird, sollen nun alle Elemente größer und weiter voneinander entfernt sein. Somit soll sich das Betriebssystem besser mit den Fingern bedienen lassen. Daneben wurden auch alle Gesten vom Touchpad 1:1 übernommen.
  • Neues Touch-Keyboard: Da Microsoft vor einiger Zeit die Firma/App SwiftKey übernommen hat, gibt es nun in Windows 11 ebenfalls eine stark an SwiftKey-erinnernde Tastatur. Diese soll sich deutlich leichter mit den Fingern bedienen lassen als das aktuelle virtuelle Keyboard.
  • Konten-Pflicht: Etwas das bestimmt einigen Nutzern aufstoßen wird, ist die Pflicht ein Microsoft-Konto bei der Einrichtung bzw. der Nutzung von Windows 11 Home zu haben. Bisher war ein solches Konto optional.

Windows 11: Neuer Microsoft Store

Eine weitere große Meldung war die Ankündigung eines neuen Microsoft Stores. Dieser hat unter Windows 10 leider einen nicht allzu guten Ruf. Der neue Store soll deutlich hübscher und aufgeräumter sein. Zudem öffnet sich Microsoft sehr den Entwicklern. Sie können nun Anwendungen im Store in Form der Dateiformate „.exe“ oder „.MSI“ anbieten. Zudem werden noch einige weitere Formate unterstützt. Entwickler können nun auch ihre eigene Zahlungsmethoden einbauen, ohne das Microsoft daran verdient oder beteiligt ist.

Android-Apps in Windows nutzen

Eine sehr coole Ankündigung folgte zum Schluss der Präsentation: Denn über den Microsoft Store könnt ihr nun auch Android-Apps beziehen. Damit kommen beliebte Apps wie TikTok oder Instagram nun auch richtig auf den Computer. Ähnlich macht es schon Google selbst bei seinen Chromebooks, nun soll es auch beim deutlich verbreiteteren Windows funktionieren. Wie gut die Integration von Android Apps in Windows 11 funktioniert, muss sich allerdings noch zeigen.

Windows 11: Ein großes Update pro Jahr

Microsoft hat ebenfalls angekündigt nur noch ein großes Update pro Jahr für Windows zu veröffentlichen. Bei Windows 10 sollte es jedes Jahr zwei Updates geben und das hat oft zu Problemen bei der Qualitätssicherung geführt. Mit nur einem Jahr soll es nun deutlich runder laufen

Windows 11: Das sind die Mindestanforderungen an die Hardware

Doch nun stellt sich für viele – wie schon bei Windows 10 – die Frage, wie sie an die neue Windows-Version kommen.

Microsoft hat die Hardware-Voraussetzungen für Windows 11 genannt:

Prozessor 1 Gigahertz oder schneller mit zwei oder mehr Kernen
RAM 4 Gigabyte
Speicherplatz 64 GB oder größeres Speichergerät
Systemfirmware UEFI, aktiviert für sicheren Start
TPM Trusted Platform Module (TPM) version 2.0
Grafikkarte Kompatibel mit DirectX 12 oder höher mit WDDM 2.0 Treiber
Display Hochauflösendes Display (720p) mit einer Diagonale von mehr als 9 Zoll, 8 Bit pro Farbkanal
Internet & Konten Für die Windows 11 Home Edition ist eine Internetverbindung und ein Microsoft-Konto erforderlich, um die Geräteeinrichtung bei der ersten Verwendung abzuschließen. Auch bei der Deaktivierung von Windows 11 Home im S-Modus auf einem Gerät ist eine Internetverbindung erforderlich. Für alle Windows 11-Editionen ist ein Internetzugang erforderlich, um Updates durchzuführen und einige Funktionen herunterzuladen und zu nutzen.

Als flexiblere Methode gibt es eine App um zu überprüfen, ob der verwendete Computer für Windows 11 geeignet ist. Microsoft nennt das PC-Integritätsprüfung.

Bisher besteht aber noch ein wenig Verwirrung darum, da für das Windows-11-Sicherheitssystem gewisse Einstellungen im UEFI (BIOS) des PCs aktiviert sein müssen. Zudem verlangt Microsoft nach einem TPM 2.0-Modul (Trusted Platform Module) im Rechner. Damit würden viele Systeme, auf denen aktuell Windows 10 läuft, einfach rausfallen. Ob diese Anforderungen auch bei der finalen Version vorhanden sein werden, ist jedoch noch fraglich.

Windows 11 – Beta-Version erscheint in Kürze

In einigen Tagen erscheint die erste Beta-Version von Windows 11 für Windows-Insider. Dafür können sich Neulinge im Web oder direkt über Einstellungen > Update & Sicherheit > Windows-Insider-Programm anmelden. Aber auch hier gibt es eine Überprüfung, ob die Hardware für Windows 11 geeignet ist. Microsoft ist aber etwas gnädiger und erlaubt die Beta auch auf Hardware, die nicht alle Anforderungen erreicht.

Ein wichtiger Hinweis: Windows Insider, die bis zum 24. Juni 2021 bereits auf dem Dev Channel sind, können auch weiterhin Windows-11-Builds installieren, selbst wenn ihr PC nicht alle Mindestanforderungen erfüllt. Weitere Informationen gibt es dazu im Forum von Microsoft und in einem offiziellen PDF von Microsoft. Dort wird, zum Beispiel, eine Pflicht zur HD-Webcam ab dem 01.01.2023 genannt. Das gilt allerdings nur für Neugeräte.

Windows 11: Aktualisiertes Prüf-Tool liefert mehr Infos

Es gibt übrigens auch ein praktisches Tool, welches euch Hinweise darauf gibt, warum euer Rechner nicht kompatibel ist – vielleicht aufgrund des Speichers, der Secure-Boot-Kompatibilität oder des Prozessors. Wer noch genaueres erfahren will, kann dies über das Tool WhyNotWin11. Hierbei handelt es sich um ein kleines und kostenloses Werkzeug, welches euch genauer zeigen soll, warum euer PC nicht auf Windows 11 aktualisiert werden kann.

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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