Unsere Woche auf dem Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart 2024
Jung und Alt fröhnen der Animationskunst
Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart 2024 geht in seine 31. Runde – kurz vor der heutigen Preisverleihung wagen wir einen kleinen Recap über die vergangenen Tage. Momente voller Animationsmagie, nachdenklichen Tönen und informativen Panels liegen hinter uns – das neue Duo bestehend aus Annegret Richter und Heike Mozer schufen in vielerlei Hinsicht ein Festival der Begegnungen. Grundlegend liegt dies an ihrem auffallenden Enthusiasmus für das zugrundeliegende Thema samt Plänen für kommende Jahre.
Wurschelt man sich im besten Sinne durch ein Film-Festival, ist man überall und nirgendwo gleichzeitig. Während man also im proppevollen Kinosaal sitzt um sich die diesjährigen Oscar-nominierten Kurzfilme anzusehen verpasst man zur gleichen Zeit einen interessanten Beitrag über die Chancen und Risiken von KI im Animationsbereich. Mit der Eröffnungsgala am Dienstagabend begann das diesjährige „ITFS“ und setzte von Anfang auf seine bekannten Stärken – nämlich ausdrucksstarke Wettbewerbsreihen und ausgewählte Kurzfilme für die Kleinsten im Rahmen der „Tricks for Kids“. Die Mischung des Programms ist dieses Jahr dank thematischer Einordungen ziemlich gut gelungen – so standen die allabendlichen Reihen etwa unter dem Motto „Voids“ (Hohlräume), „Welcome to the Dark Side“ oder auch „Who am I“. Niemals langweilig, überraschungsarm oder mutlos war das Programmangebot. Hier muss lobend die neue künstlerische Leiterin Annegret Richterin erwähnt werden – ihre Expertise half ihr schon als Festivalleiterin beim Kurzfilmfestival „Filmfest Dresden“, zudem leitete Sie den Bereich Animationsfilm beim DOK Leipzig und ist seit 2016 Geschäftsführerin der AG Animationsfilm. Durch ihre bisherige Programmarbeit in den letzten Jahren ist die gebürtige Leipzigern bestens innerhalb der Branche vernetzt.
Große Sehnsüchte bestimmen die diesjährigen Wettbewerbsfilme. Seien es wertvolle Kindheitserinnerungen ohne jedoch Ebbe und Flut am Strand zu berücksichtigen, wie in „Summer 96“ von Mathilde Bédouet. Die kaum zu verwirklichende Aussicht auf eine friedvolle Welt durch die Augen zweier Generäle im Bunker des Deutschen Jochen Kuhn. Der Wunsch nach wieder vorhandenem Deckhaar auf kahler Platte in „Beautiful Men“. Selbstredend machten einige Animator:innen auch fehlende oder unerwiderte Sexualität zu ihrem Thema, wie Daria Kashcheeva im extrovertierten und Live-Action Szenen versetzten „Elektra“. Gerade Abends ist das bunt zusammengewürfelte Publikum ein guter Gradmesser für funktioniernde Ideen. Der Andrang war zweifelsohne innerhalb der Vorstellungen groß. Es gibt doch nichts Schöneres als zusammen zu lachen, schmerzerfüllt wegzuschauen, aufzuatmen oder ratlos im Sessel zu sitzen, oder? Weitaus weniger dramatisch ging es bei den informativen Studiopräsentationen zu – die Französin Luce Grosjean ist Filmproduzentin. Sie gründete 2017 ihr Unternehmen namens „MIYU“, schaffte durch gewitzte Kooperationen so manche Filmperle im Animationsgenre. Ganze sieben Produktionen von unterschiedlichen Künstler:innen haben es so in den offiziellen Wettbewerb gebracht. Besonders die Offenheit der Trickfilm-Branche unterscheidet sie von den Meisten. Der Fokus auf Irland wurde mit speziellen Programmpunkten dargestellt – u.a. eine Kurzfilmsammlung unter dem Titel „Legends, Loss & Philosophical Squirrels“. Herrlich durchgedreht.
- Material – Das A4-Skizzenbuch aus dickem Papier, das biologisch abbaubar ist und verhindert, dass Tinte durch die Seiten fließt und keine Farben durchsickern von einer Seite zur anderen
- Spiraldesign - Haltbare schwarze Spiralbindung jedes leeren Notizbuchs hält die Seiten zusammen. Außerdem bietet das vordere und hintere Kraftpapier eine stabile Basis beim Skizzieren
- Größe – Das Artbook A4 ist 29cm x 21cm groß. Wunderbare Größe zum Verstauen in Handtasche, Schultasche oder Rucksack für unterwegs. Genug für den täglichen Gebrauch
Das Trickfilm-Festival verwandelt die gesamte Stuttgarter Innenstadt zu einem pulsierenden Schmelztiegel aus (Pop)kultur und bekanntlich viel Open-Air Unterhaltung – während werktags fröstelnde Temperaturen nur brettharte Animationsfans vor den übergroßen LED-Screen lockte um sich amüsante Blockbuster wie „Alles steht Kopf“ anzusehen – galt für viele Zuschauer:innen seit dem sommerlich warmen Samstag das größte Problem noch einen Platz auf dem blühenden Schlossgarten zu finden. Die Treppen neben dem Kunstmuseum samt Tische im Café waren zudem heißbegehrt. Löblich ist die wichtige Nachwuchsförderung im Rahmen der engagierten „Trickfilm-Werkstatt“, hier stellen Kinder im Alter von 10-16 Jahren mit erfahrenen Animator:innen in acht Stunden einen kompletten Kurzfilm her, welche übrigens nächstes Jahr bei „Tricks for Kids“ premieren. Apropos kindische Unterhaltung: Der obligatorisch-heißgeliebte „Adult Swim“-Block fehlte ebenso wenig wie die Goodiebag ans Publikum. Die Anlaufstelle für erwachsene Animationsserien wie „Rick & Morty“ etc. ist ein Garant für guten respektlosen Humor. Hier ließ es sich sogar der „Head of „Adult Swim“ Mark Taynton nicht nehmen frische Inhalte zu präsentieren. Gemeinsam mit der Hochschule Luzern gab es einmal mehr eine inhaltliche Kooperation. Obwohl die Gamezone wieder in der Shoppingmall Königsbau beheimatet ist, frischte man die Präsentation mit einer spaceigen Holzkonstruktion auf – dennoch plant man „in den nächsten Jahren die Gamezone wieder größer aufzuziehen“, verriet Richter. Dieses Jahr waren wir an allen Festivaltagen vor Ort und stellten ein ungeheures Engagement aller Beteiligten fest. „Neue Besen kehren besser“ klingt zwar altbacken, trifft im Hinblick auf das erneuerte ITFS-Team im Hintergrund des Festivals definitiv zu.
Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) gehört zu den weltweit bedeutendsten Veranstaltungen im Bereich des Animationsfilms und findet in diesem Jahr vom 23. – 28. April statt. Mehr Informationen findet ihr hier.
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