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Rock`n`heim 2014 – Abrechnung, Rückblick, Ausblick

Ich war ja das letzte Wochenende auf dem Festival Rock`n`heim auf dem Hockenheimring, dass fast in meinem Vorgarten liegt und hatte mich vorab gefreut 3 volle Tage der Musik zu lauschen, doch wo Licht ist ist auch Schatten.

Ich habe diesen Bericht bereits vor einer Woche in leicht abgewandelter Form an die Veranstalter Marek Lieberberg Konzertagentur und die Hockenheimring GmbH mit der Bitte um eine Stellungsnahme geschickt, doch bis heute habe ich keinerlei Antwort auf meine Mail bekommen.

Diesen Bericht schreibe ich als 3 Person (ein bissl Schizo ist halt jeder)

  1. als Besucher
  2. als Anwohner
  3. als nicht offizieller Medienvertreter

ich hoffe man kann dennoch verstehen, dass ich nur eine Person bin.

Zuerst einmal ein kleines Lob. Mit dem Line-Up hat es dieses Jahr alles geklappt und kurzfristige Ausfälle wie im Vorjahr waren nicht zu verbuchen, dennoch hätte eine etwas offenere Kommunikation im Vorfeld sicherlich noch geholfen die 5.000 Tickets die es in diesem Jahr weniger waren noch aufzuholen.

Tag 1:
Als ich vor dem Gelände angekommen bin habe ich zunächst einmal das Bändchenausgabezelt hinter der Mercedes-Tribüne vermisst, statt dessen musste ich mich von irgendeinem Ordner (gelbes Jäckchen, ohne Nummer) erst einmal unfreundlich darauf aufmerksam machen lassen, dass ich mein Fahrrad verdammt noch einmal wo anders abstellen solle. Ich fragte ihn nach den ausgewiesenen Abstellplätzen und während er irgendetwas in sein Funkgerät nuschelte hab ich mich verzogen. Schnell war klar, dass die Bändchen in der nähe des Haupteingangs ausgegeben werden mussten, denn warum sonst würden soooo viele Menschen anstehen.

Nach geschlagenen 45min hatte ich dann mein Bändchen (die beiden Damen haben sich redlich bemüht und akkurat abgemessen), aber es waren wie gesagt nur zwei (2)! Die Bändchen die in letztem Jahr noch gewoben waren, waren in diesem Jahr nur bedruckter Stoff, was natürlich auch dem Sparzwang geschuldet sein mag. Gefühlt hat das im Vorjahr besser funktioniert, aber man lernt ja stets dazu. Weiter ging es zum Haupteingang, der junge Mann (max. 20-25) tastete mich zaghaft ab und schaute noch nicht einmal in meine Tasche weil er anscheinend mit so einem Andrang überfordert war und immer wieder wie ein scheues Reh zu seinen Nachbarn schaute wo sie den jetzt hingriffen. Also hab ich mir das Gesicht gemerkt um ev. zu einem späteren Zeitpunkt dann noch Waffenfähiges Plutonium einzuschmuggeln. Auch die Leute vor mir zogen kurz hinter der Kontrolle erst mal ein paar Dosen Bier aus ihren Rucksäcken und machten sich darüber her. Soweit so gut. Das Festival begann (das Wetter will ich Ihnen jetzt nicht ankreiden) und schon beim ersten Konzert auf der Evolution-Stage klang ein lautes Krächzen von schräg hinten in mein Ohr….. O CAR-A-OKE mit seat…einem der Sponsoren in voller Lautstärke während eines Auftritts….gleich mal verpissen (das Gefluche anderer Besucher will ich Ihnen ersparen). Im Vorjahr war wenigstens ringsum Still wenn ein Auftritt war..aber wie bereits gesagt man lernt nie aus. Spätestens jetzt war mir auch aufgefallen, dass die beiden Bühnen nicht wie im Vorjahr standen sonden jeweils um 90 Grad gedreht waren, was ja noch nichts zu bedeuten hat. Also mal schnell zur Revolution Bühne…die Wege waren kürzer…im letzten Jahr…aber….ich lass das jetzt. Hey man auch aus dem Vorjahr gelernt und „gefühlt“ ein paar mehr Caterer angeheuert, nur zu doof dass all die vor der Revolution Stage noch gar nicht aufmachen konnten, weil die Bühne abgesperrt war, aber den Ärger mit den Caterern konnte man ja in der Presse verfolgen.

http://www.rnz.de//rocknheim_top/00_20140817163600_110734637-RocknHeim-Dicke-Luft-bei-den-Imbissbuden-Betre.html

 

Auch die Dixies die sich im hinteren Bereich der Revolution Stage befanden waren dadurch NICHT benutzbar. Was mich zu meinem nächsten Problem bringt. Die Dixies. Ja, man ist auf einem Festival, Ja nicht jeder benimmt sich ordnungsgemäß, blablabla aber dass während einer Veranstaltung gar nichts passiert ist wohl eine Frechheit. Am ersten Tag war ich 3x auf einem Dixie und am „Wasserstand“ konnte man schon ablesen was Sache war. Kein Toilettenpapier, ab 20:00 zu 95% verstopft und Wartezeiten die das Wildpinkeln eigentlich erzwangen. Ordner haben dann den einen oder anderen Wildpinkler im örtlichen Dialekt angebrüllt…dem war es aber egal. Im letzten Jahr….

Das ganze hatte schon einen Charm von „Dixiegate“ bei Facebook und twitter erreicht und sogar die Rhein Neckar Zeitung hatte am zweiten Tage einen Artikel dazu: http://www.rnz.de//rocknheim_top/00_20140816232700_110734351-Verstopfte-Klos-kein-Klopapier-und-Wildpinkler.htmlIMG_1321

Auszüge:

Beitrag von Nadine Phytomed.

 

Beitrag von Yannik Michler.

 

Beitrag von Alex Paasch.

 

Beitrag von Lukas Sobotta.

 

Beitrag von Elly Loose.

 

Beitrag von Christian Kemptner.

 

Mit ein paar Tweets von mir unter #rnh2014 (https://twitter.com/search?q=%23rnh2014&src=tyah) ging es dann auch munter weiter…die Telefonnumer die man auf http://www.rock-n-heim.com (06205 / 292 39 72) war übrigens dauerbesetzt und ein Ordner meinte zu mir im O-Ton „Ich bin hier für die Sicherheit zuständig und nicht euren Scheiss“ (die gelbe Nummer auf seinem blauen Laibchen hat mit 1 angefangen). Zur vorgerückter Stunde bin ich dann mit meinem Rad zurück nach Oftersheim gefahren und die ganze Ffahrt über habe ich die Musik gehört…..sogar knapp 6km weiter in meiner Wohnung bei geschlossenen Fenster war die Musik noch zu hören (naja, der Wind)….
Tag 2:
Als ich gegen 14:00 am Festivalgelände angekommen bin, war ich noch guter Dinge, doch leider schien an diesem Tag die Security im Hirnfrei-Zufallsmodus gebrieft worden zu sein. Die jüngeren Standen wieder in erster Reihe und haben auch ordentlich zugepackt (AUA) auch Taschen würden diesmal gefilzt, mein Plutonium hatte ich allerdings zu hause gelassen. ABER der junge Mann tat ganz verdutzt als er plötzlich das Aufsteckobjektiv für mein iPhone in der Hand (Sony DSC-QX10) hatte und wollte es schon in die Tonne befördern als ich ihn gerade noch fragte was das solle, nachdem ich ihm erklärt hatte was das sei machte er mich darauf aufmerksam, das ALLE Kameras eingesammelt werden müssten, so wollten es die Künstler…ah über Nacht mal schnell den Auftraggeber gewechselt. Dank der modernen Technik meines iPhones habe ich ihm dann aus der Hausordnung Punkt k vorgelesen und ihn so zur Verzweiflung gebracht, dass er seinen Vorgesetzten (Nr. 100) heranrief der ihm dann zustimmte. Als Angebot bekam ich das Objektiv bei der Security zu hinterlegen und es mir am Ende des Tages dort wieder abzuholen….netter Versuch! Also wurde ich wieder weggeschickt und habe mir ein Schließfach gemietet. Der Vermieter meinte auch schon er müsse den Jungs am Eingang langsam sagen dass alles voll sei und sie genug für sein Geld getan haben (Spaß?). Also zurück und diesmal hätte ich bei einem anderen Security wieder das Plutonium mitbringen können. Drinnen dann hab ich nicht nur Pocketcams gesehen, sondern auch die großen Nikons und Canons mit Teleobjektiven jenseits der 400mm an normalen Besuchern, da frag ich mich doch echt wer hier wie gebrieft wurde. Naja, die 6 Euro hab ich halt weniger auf dem Gelände gelassen und wieder was gelernt (ja, auch ich lerne).

Die Dixies wurden über Nacht gereinigt (den Job wollte ich übrigens NICHT haben..ich hoffe da wurde nochmal extra was draufgelegt) und auch wieder mit Toilettenpapier bestückt (für ca. 30min), das nächste mal hat mich fast der Schlag getroffen, als ein Mitarbeiter des Caterings aus einem Dixie neben mir kam, zurück zu seinem Stand ist und sofort den nächsten Kunden bedient hat….lecker…also bin ich mal mit offeneren Augen über das Gelände gelaufen und habe keinen (!) gesehen der Einweghandschuhe an hatte…würg…hey, selbst auf dem popeligsten Straßenfest im dunkelsten Bayern wird man dazu gezwungen… werden auf Festivals die Regeln der Hygiene außer Kraft gesetzt? Ein paar Tweets & Mails später hatte auch die RNZ das Dixigate 2.0 live (leider erst am letzten Tag):

http://www.rnz.de//vorschau/00_20140817183300_110734683-RocknHeim-und-die-Klofrage-Dixigate-20.php#ad-image-0

Jaja, die Macht der Medien und der Social Kanäle die man auch als Veranstalter überwachen sollte, sie dienen nicht nur als Push-Kanal sondern können auch für Dialoge genutzt werden. Ach ja noch ein Lob für die Service-Tweets wie Wetter, Camping, Verkehr das war auch mal wieder was gutes. Der zweite Tag neigte sich dem Ende und als ich gegen 1:30 Uhr auf meinem Balkon ( 6km entfernt saß) konnte ich noch gemütlich den Klängen von „Sweet Dreams“ lauschen als Herr Kalkbrenner es auflegte (zuerst dachte ich ein Nachbar macht Party…..aber nein)
Tag 3:
Objektiv zu hause gelassen, immer noch keinen off. Radabstellplatz gefunden und froher Dinge zum Haupteingang. Heute standen die Pitbulls in der ersten Reihe und meine orig. verpackte Schachtel Zigaretten wanderte in den Müll, auf meine Rückfrage wurde mir gesagt, ich könnte ja wieder gehen wenn es mir nicht passe…Ach wie gut, dass Pall Mall gleich dahinter stand und Zigaretten verkauft hat….Zusammenhang? Also vor die Evolution Stage gesetzt und Seat ignoriert….(das ging echt nicht „Angel“, „Oops I did it again“ und „Rolling in the deep“ kann ich nicht mehr hören und kenne dafür den Text aber jetzt sicherlich auswendig. Das Gelände war wieder aufgeräumt (traut man eigentlich Festivalgängern nicht zu Mültonnen zu benutzen oder warum fand man auf dem ganzen Gelände nicht eine Tonne? Nur die netten Menschen in knallorange die mit ihren Zangen immer wieder vorbei kamen und den Müll aufsammelten, die taten mir am 3. Tag dann doch schon leid, obwohl man sie ab 22:00 nicht mehr gesehen hat. Dixies waren wieder sauber und abermals umpositioniert (am Gorilla-Club waren die Pinkelzonen sehr flexibel).  Der Hammer kommt aber noch..nämlich FREIER EINTRITT!

Ja, war eigentlich ganz einfach: Man brauchte nur eine noch nicht entwertete 3-Tages Karte vorzeigen und wurde auf das Gelände gelassen und die Begründung war:

„Es gibt ja keine Bändchen mehr…sonst kommt man ja nicht mehr rein“ ….. (Nummer vor lachen vergessen)
Ich selbst habe mindestens 6 Fälle mitbekommen wo es geklappt hat und die Karte wurde dann noch weiterverkauft und die Jungs die sie gekauft haben, wurden auch immer mehr. Das hätten auch Tageskarten sein können…aber leider war da jemand schlecht gebrieft.
Selbst meine 2-jährige Tochter kann schon Kartoffelstempel basteln und dieser „Trick“ mit den Stempeln wird bei so gut wie jeder Veranstaltung gemacht doch scheint es sich  nicht bis zum Einlassteam rumgesprochen zu haben. Die Info habe ich extra nicht über die Social Media Kanäle gejagt, denn die Dixies waren eh schon knapp….Nach Prodigy habe ich mich dann wieder 6km mit dem Rad auf dem Heimweg gemacht um die letzten Klängen von Deichkind auf meinem Balkon zu lauschen.

Falls sie es bis hierhin geschafft haben, herzlichen Glückwunsch! Das war der Part als „Besucher“

Als „Anwohner“ kann ich mich pers. nicht gegen eine solche Großveranstaltung wehren…allerdings habe ich vom Onkelz Konzert keinen Mux gehört, trotz der größten Bühne Europas.
Aber das umliegende Gemeinden wie Hockenheim, Reilingen, etc. Anwohnerkarten bekommen und Oftersheim nicht grenzt wohl schon fast an Hohn, da Oftersheim und Hockenheim direkt aneinander Grenzen und in dem Wald der beide trennt sogar der Ring selbst liegt. eine ältere Anfrage deswegen wurde niemals beantwortet. Ich habe aber selbst einen bekannten der in Ketsch in der Hockenheimer Straße wohnt und einen Anwohnerkarte bekommen hat…jajaja Hauptsache die Buchstabenreihenfolge „Hockenheim“ auf dem Ausweis……..wie kann das sein?

Für das Jahr 2014 habe ich aus folgenden Gründen eine Absage der Akkreditierung bekommen, deshalb schreibe ich auch mal diesen kleinen Bericht

…“Die Pressekarten/Fotopässe vergeben wir an Medienpartner, die sich an der Vorberichterstattung und / oder an der Berichterstattung über das Festival beteiligen.„…

um eine Akkreditierung für 2015 zu bekommen.

Über den Vorfall mit dem betrunkenen Busfahrer will ich mich nicht auslassen, denn hierzu hat niemand vom Orga-Team Schuld, der gute Mann wird sich selbst verantworten müssen und ggf. für die Gefahr die er darstellte verantworten müssen. Aber hey…2,6 Promille RESPEKT…andere Leute können da nicht mal mehr gerade stehen, geschweige dem vollbesetzte Busse fahren.

http://www.rnz.de/ticker_regional/00_20140817145800_110734602-RocknHeim-Festivalbesucherin-verletzt-Busfahre.html

Das wars dann auch schon mit 3 Tagen Festival und trotz der Fehler die begangen worden sind, werde ich mit höchster Wahrscheinlichkeit 2015 auch wieder teilnehmen.
Hier noch ein paar Impressionen:

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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