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Kokoni EC2 – Plug and Play 3D Drucker unter die Lupe genommen

Der Hersteller Kokoni bietet mit dem EC2 einen 3D-Drucker an. Mit den Maßen von 189 x 302 x 231 Millimetern handelt es sich um ein wirklich kompaktes Modell, um nicht zu sagen “winzig”. Das maximale Druckvolumen beträgt 100 x 100 x 60 Millimetern.

Das kann der Kokoni EC2

Der Drucker ist wirklich für junge Einsteiger gedacht und das unterstreicht Kokoni nicht nur durch den Drucker selbst, sondern auch durch die zusätzlichen Features die man über die App bekommt. So ist es mithilfe einer KI möglich, fotografierte Gegenstände zu digitalisieren und diese anschließend zu drucken.

Ausgestattet ist der Kokoni EC2 mit einer Kamera, mit der man den Druck beobachten kann oder gar Zeitraffer Aufnahmen erstellen kann. Kokoni setzt bei dem Drucker nicht nur auf Plug-and-play, sondern hat auch die Sicherheit der jungen Zielgruppe im Auge. So ist der Drucker komplett geschlossen, sodass man sich nicht an den beweglichen Teilen während eines Druckvorgangs verletzen kann. Ev. giftige Dämpfe sollen so ebenfalls ausgefiltert werden.

Der klassische FDM-Drucker erreicht eine Temperatur von bis zu 260 °C unterstützen. Mit der verbauten 0,6 Millimetern Noozle können Layer von 0,1 bis 0,3 Millimeter gedruckt werden, die maximale Druckgeschwindigkeit wird mit auf 100 mm/s angegeben.

Was der Drucker wirklich kann, habe ich mir in diesem Test einmal genauer angeschaut.

Mein erster Eindruck

Der Drucker kommt nicht in einer braunen Box zu euch, sondern wird in einer ansprechenden Verpackung geliefert. Der Drucker selbst ist gut geschützt und ist dank der Plug&Play Idee schnell einsatzbereit. In der Verpackung findet man neben dem Drucker selbst, das Stromkabel, eine Kurzanleitung, eine Pinzette und drei Bluetape Stickern, die auf das Druckbett geklebt werden können. das war`s. Das Filament ist bereits im Drucker geladen. Das Filament des Kokoni EC2 befindet sich in Kassetten, die auf der Rückseite installiert und mit wenigen Handgriffen gewechselt werden können.

Dank des kompakten Maßes findet sich fast überall ein Platz für den Kokoni EC2 egal, ob in einem Regal oder auf dem Schreibtisch, er ist fast überall ein Blickfang.

Das Gerät selbst verfügt über keine Bedienelemente und wird ausschließlich per App gesteuert. Die Ersteinrichtung erfolgt über Bluetooth und WLAN reibungslos und schnell mit der Taste auf der Rückseite des Druckers. Knopf drücken, um den Drucker in den Pairing-Mode zu versetzen, in der App hinzufügen und schon kann es auch losgehen. Nach der Installation ist die Anwendung kinderfreundlich gestaltet. In der App gibt es eine Vielzahl an vorgeslicten Modellen, die per Klick ausgewählt und auch sofort gedruckt werden können. Aktuell stehen ca. 2.000 kostenfreier Motive zur Verfügung, die sich auswählen lassen. Die ganze Berechnung und Skalierung der Modelle, die ihr drucken wollt, passiert automatisch über die App. Ihr müsst nicht extra einen Slicer installieren, der das Modell berechnet. Das hat den Vorteil, dass es besonders einfach funktioniert. In der App könnt ihr das Modell vor dem Druck skalieren, es rotieren oder verschieben.

Auch STL-Dateien lassen sich importieren, hierzu muss man allerdings den Umweg über die Kokoni Homepage gehen, um das Modell dann drucken zu können, eine lokale Möglichkeit direkt über die App wäre hier wünschenswert.

Modelle mit Smartphone und KI erstellen

Als nettes Feature gibt es zusätzlich über die App ein paar AI-Anwendungen, über die sich individuelles Modelle gestalten lassen. Hierfür sollten zwischen 20 und 300 Bilder des Objekts aufgenommen werden. Das nimmt natürlich einiges an Zeit in Anspruch und funktioniert auch nicht immer, in meinem Test wurden einige Modelle aufgrund verschiedener Fehler, die ich teilweise selbst verschuldet hatte, einfach abgebrochen. Die Funktion sollte auf jeden Fall von fortgeschrittenen Benutzer genutzt werden, denn sie ist nichts für Anfänger
In der App könnt ihr aber eine Büste aus einem Selfie von euch erstellen.

Wenn der Druck dann einmal gestartet wurde, arbeitet der Kokoni EC2 dank der Einhausung angenehm leise

Die Qualität der verbauten Kamera ist eher schwach. Immerhin ist der Druckraum beleuchtet, sodass ihr zumindest erkennen könnt, ob mit eurem aktuellen Druck noch alles in Ordnung ist.

Filament in Kassetten versteckt

Die Lösung mit dem Filament in einer einfach zu wechselnden Kassette auszuliefern ist eigentlich ganz nett, allerdings auch recht kostspielig. Aktuell gibt es lediglich Kassetten von Kokoni, da der Extruder direkt das Filament aus der Kassette fördert. In einer Kassette sind 220 Gramm Filament, dieses kostet knapp 12 Euro zuzüglich Versand, was dann doch ein wenig abschreckt. Allerdings habt ihr die Möglichkeit die Kassette mit wenigen Schrauben zu öffnen und eigene 250 Gramm Spulen einzulegen, das ist zwar ein wenig Gefummel, funktioniert aber problemlos, ihr müsst nur darauf achten, dass ihr den QR-Sticker nicht beschädigt, da ihr diesen in der App einlesen müsst, um dem Drucker zu sagen, dass ihr neues Filament eingelegt habt.

Insgesamt zeigt der Kokoni EC2 in Bezug auf die Druckqualität eine akzeptable Qualität, wenn man sich überlegt, für wen der Drucker gedacht ist. Für Drucke, bei denen Präzision und die Funktionalität der gedruckten Teile entscheidend sind, scheint dieser Drucker nicht die geeignete und ist dafür auch nicht gedacht. Es ist ein Drucker für Kinder und kein Kind druckt Teile die hochpräzise oder auf den Millimeter genau sein müssen. Auch wird sich kein Kind einen Kopf über Under-Extrusion machen für die gilt das Erlebnis etwas zu drucken um danach ggf. einen neuen Dino in der Spielkiste zu haben. Man muss also differenzieren für welche Zielgruppe der Drucker gedacht wurde und was man selbst damit drucken möchte.

Kokoni EC2 – Mein Fazit

Der Drucker überzeugt im Kokoni EC2 Test vor allem durch die schnelle Einsatzbereitschaft. Kein Schrauben, kein Löten… Auspacken, Strom, Pairen und schon kann es losgehen – ohne Vorkenntnisse. Der Einsatz des original Filaments kann schnell teuer werden. Wer etwas Geschick besitzt, kann das Filamentgehäuse selbst öffnen und ein Dritthersteller-Filament einlegen.

Positiv finden wir vor allem die Größe des Mini-Druckers, denn so lässt sich immer ein Plätzchen. Auch die geringe Lautstärke ist definitiv einer der Kokoni EC2 Vorteile. So eignet sich der eigentlich perfekt um Kinder an das Thema 3D-Druck heranzuführen um ihnen schnelle Ergebnisse zu liefern.

Der Kokoni EC2 ist für ca 279 Euro erhältlich, was nicht gerade günstig ist, aber Kinderaugen sicherlich strahlen lässt, wenn sie stolz ihrer ersten eigenen 3D-Drucke präsentieren. Allerdings sollten Eltern immer noch ein Auge darauf haben, denn der Drucker läuft auch noch weiter, wenn man die Tür des Gehäuses öffnet, hier hätte Kokoni gerne noch eine weitere Sicherheitsmaßnahme einbauen können.

Zusammengefasst ist der Kokoni EC2 ein 3D-Drucker, der vor allem für Kinder und Einsteiger interessant sein könnte, aber bauartbedingt auch Einschränkungen aufweist. Für Nutzer, die präzisere und vielfältigere Druckergebnisse suchen oder ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erwarten, könnte es lohnenswerter sein, sich nach anderen 3D-Druckern umzusehen.

Technische Daten Kokoni EC2

Maße 189 x 302 x  231 mm
Gewicht 3,2 kg
Farbe Weiß
Orange
Grün
Umformtechnik FDM/FFF
Leistung 60 W
Druckgeschwindigkeit 100 mm/s
Druckgröße 100 x 100 x 60 mm
Lautstärke 30 dB
Timelapse-Aufnahmen Integrierte HD-Kamera
Druck-Material PLA
Druck-Farbe Weiß (im Lieferumfang)
8 weitere Farben über Hersteller erwerbbar
Datei-Format STL, OBJ

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

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